Nun hat auch Kärnten eine mittelalterliche Burgen-Baustelle, wie im französischen Guédelon. Am 2. Mai 2009 wurde die Baustelle auf einem Hügel im Süden der Stadt feierlich eröffnet. Das meldet die Friesach-Homepage (Artikel inzwischen offline).
Auf einem 6,5 Hektar großen Bauplatz soll innerhalb der nächsten 30 Jahre eine neue „alte“ Burg entstehen. Grund für das Schneckentempo: Gebaut wird einzig mit Handwerkstechniken aus dem Mittelalter. Burgenbau in Friesach begann im Mai 2009 weiterlesen →
Wenn Politiker Denkmäler und Steuergeld nutzen, um sich zu profilieren, kommt selten etwas Gutes dabei heraus. Die CSU demonstriert das gerade an der Nürnberger Burg.
„Wir wollen die Kaiserburg aus ihrem Dornröschenschlaf wecken“, so zitiert der CSU-Haussender Bayerischer Rundfunk (BR) den bayerischen Gesundheitsminister Markus Söder (gleichzeitig CSU-Chef von Nürnberg). Diverse andere Granden der Regierungspartei äußern sich ähnlich.
Inhaltlich meldet der BR, dass „ein neues Konzept entwickelt“ werden solle, das „das Mittelalter“ hervorheben und ab 2010 „baulich umgesetzt werden soll“. Auch Multimedia-Elemente sollen hinzukommen. Nur die Finanzierung sei noch offen.
In Flaggenfragen ist man auf Burg Hohenzollern monarchistisch geblieben. Wenn der Chef des Hauses, Georg Friedrich Prinz von Preußen (Jahrgang 1976) auf der Burg weilt, weht auch die Preußen-Flagge am Mast.
So war es schon zu Kaisers Zeiten, und auf Schloss Bellevue ist’s ja genauso, nur dann eben mit Schwarz-Rot-Gold wenn der Bundespräsident da ist.
Die Burg im schwäbischen Zollernalbkreis ist die Stammburg der Drei-Kaiser-Dynastie und gehört der Hohenzollern-Familie noch heute.
Sie steht daher auch voll mit Hohenzollern-Nippes, der sich bei so vielen preußischen Königen und mehreren deutschen Kaisern und ihren blaublütigen Verwandten gezwungenermaßen ansammelt.
Viele Stücke aus dem kriegszerstörten Preußenmuseum Schloss Monbijou in Berlin haben hier eine Bleibe gefunden.
Vielleicht nicht mehr lange, denn der Prinz möchte das Museum in Berlin neu errichten.
Aber noch sind Artefakte und Preußen-Nippes mit mehr oder minder großem Anekdotenwert im Museum der Burg Hohenzollern ausgestellt.
Es ist eine dieser betongeworden Abstrusitäten, über die kommende Generationen nur den Kopf schütteln werden: Die Wertheimer Verwaltung möchte die Ruine der Burg Wertheim über der Stadt – ernsthaft – durch einen Schrägaufzug erschließen. Dafür ist der Bau einer 160 Meter langen, von Betonpfeilern getragenen Trasse nötig.
Die Fahrt würde knapp zwei Minuten dauern. Der Gemeinderat hat sich dafür ausgesprochen, Oberbürgermeister Stefan Mikulicz (CDU) möchte mit Hilfe des Aufzugs „mehr aus der Stadt machen“. Der Gemeinderat stimmte nach dreistündiger, hitziger Debatte grundsätzlich zu.
Har, freie Tage und gutes Wetter für eine kleine Foto-Safari „Best of Deutschlands Burgen“. Klingt nach einer guten Idee, oder?
Tag 1 – 26. Mai 2008
Los ging es am Montag von Stuttgart aus nach Burg Hohenzollern bei Hechingen. Eine Burg voller Preußen-Nippes, einschließlich viiieler Schnupftabaks-Dosen vom Alten Fritz und allerlei Zigaretten-Etuis von Wilhelm Zwo, die dieser an Günstlinge verschenken ließ.
Ob das etwas damit zu tun hatte, dass der Kehlkopfkrebs-Tod seines stark rauchenden Vaters Friedrich ihm 1888 auf den Thron half? Ich weiß es nicht.