Schlagwort-Archive: Ritter

Der eingemauerte Ritter von der Heidelberger Tiefburg

Die Ruine der Tiefburg in Heidelberg-Handschuhsheim / Foto: Wikipedia / Rudolf Stricker / Lizenz: Attribution / Bild oben: erstellt mit KI

Gruselige Funde sind auf Burgen nicht gerade selten. Eine der mysteriösesten Entdeckungen machte der Burgherr der Ruine der Tiefburg in Heidelberg im Jahr 1770.

Er stieß im Untergeschoss der Hauskapelle auf ein eingemauertes Skelett, das in einer lädierten Rüstung steckte. Die Hände des mutmaßlichen Ritters waren gefesselt.

Der Fundort war eine Art vermauerter Kaminschacht neben einer alten Wendeltreppe. Der damalige Burgherr soll beim Klopfen an die Wand einen Hohlraum erkannt und diesen geöffnet haben.

Als man die Steine herausholte, brach die aufrecht an der Wand lehnende Rüstung mitsamt Skelett zusammen.
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Schelmenburg: Schloss der Schelme von Bergen



„So ward der Henker ein Edelmann.
Und Ahnherr der Schelme von Bergen.
Ein stolzes Geschlecht! Es blühte am Rhein.
Jetzt schläft es in steinernen Särgen.“

Den Schelmen von Bergen widmete Heinrich Heine 1846 ein denkwürdiges Gedicht. Das Adelsgeschlecht mit dem spaßigen Namen gab es tatsächlich. Sein Stammsitz, die Schelmenburg, lag im Frankfurter Stadtteil Bergen-Enkheim und ist erhalten. (Foto: Wikipedia /Lumpeseggl / CC-BY 4.0)
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Die Jugendherberge Saldenburg: Gebaut vom verlassenen Ritter Tuschl



Die Saldenburg: Jugendherberge im Dreiburgenland bei Passau / Fotos: Burgerbe.de
Die Saldenburg: Jugendherberge im Dreiburgenland bei Passau / Fotos: Burgerbe.de
Die Geschichte der Saldenburg, heute eine Jugendherberge, startet mit einer eher unüblichen Rittergeschichte: Bauherr der Burg war ab 1368 der Ritter Heinrich Tuschl.

Der war zwar drei Mal verheiratet. Doch einer seiner Gattinnen ging er mit seinm Gerede von Turnieren und Rüstungen derart auf die Nerven, dass sie ihn unerhörterweise verliess.

Der Skandal auf der Burg machte mächtig Eindruck auf die bäuerliche Bevölkerung: In niederbayerischen Sagen spukt Tuschl seitdem unter dem Namen „Ritter Allein“ herum.
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Veste Heldburg: Burgenmuseum öffnet erst im Mai 2016


Innenhof der Veste Heldburg
Innenhof der Veste Heldburg / Fotos: Burgerbe.de
Erst 2011, dann 2013, dann 2015: Immer wieder wurde die Eröffnung des zentralen deutschen Burgenmuseums auf der Veste Heldburg aufgeschoben. Jetzt steht der Termin endlich fest: Das Museum rund um Burgen und Schlösser öffnet am 3. Mai 2016. Das meldet der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR).

(Ich hatte in einer vorherigen Version des Textes von 2015 geschrieben. Es ist aber 2016. Danke Armin!)

Die Ausstellung kostet 2,1 Millionen Euro, das Geld kommt aus diversen öffentlichen Töpfen.
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Dem Ritter-Mythos auf der Spur: Ausstellung „Echte Burgen – Falsche Ritter?“



Das Ausstellungsplakat. Gestaltung: HMB Manuela Frey / Foto: HMB
Das Ausstellungsplakat. Gestaltung: HMB Manuela Frey  Foto: HMB
Ritter: Waren das nicht diese stets edlen Gesellen, die von ihren Burgen aus die braven Bauern vor Räubern und Mördern schützten und gelegentlich Ungläubige im Heiligen Lande meuchelten – zur Ehre Gottes, während das Burgfräulein zuhause im Keuschheitsgürtel der Rückkehr des gerüsteten Gatten harrte?

Ritterromane à la Prinz Eisenherz transportierten bis ins 20. Jahrhundert hinein dieses Bild und vernebelten damit viele ansonsten humanistisch geprägten Köpfe.

Kaiser Wilhelm II. zeigte sich ja besonders gern in blitzendem Harnisch und erklärte noch den Beginn des Ersten Weltkriegs in Ritter-Sprech: „Auf. Zu den Waffen. So soll das Schwert nun entscheiden“. Hat es dann ja auch…

Um dieses Thema geht es in einer Schau in der Schweiz: Das Historische Museum Basel (HMB) zeigt zusammen mit der Archäologie Baselland die Ausstellung „Echte Burgen – Falsche Ritter?“  in der ehemaligen Barfüsserkirche, die seit 1894 ein Historisches Museum beherbergt.

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