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Burg Hengebach: Verhunzter Wiederaufbau


Burg Hengebach: Der Innenhof / Fotos: Burgerbe.de
Burg Hengebach: Der modern „wiederaufgebaute“ Innenhof / Fotos: Burgerbe.de
Mit dem Wiederaufbau von Burgruinen ist das so eine Sache: Im 19. Jahrhundert ersetzte man mangelndes Wissen durch Fantasie und viele Türmchen und Erker – und nannte das Ganze dann stolz Neogotik.

Heute kommen häufig Glas und Stahl zum Einsatz, um einen deutlich erkennbaren Kontrapunkt zum Mauerwerk zu setzen.

Auf Burg Hengebach ging man in den 1970er Jahren einen aus meiner Sicht ziemlich hässlichen dritten Weg: Man baute die Ruine im Stil einer verklinkerten Hochsicherheits-Reihenhaussiedlung (kleine Fenster, hohe Fassaden) wieder auf und hielt sich nur farblich und im Grundriss an den erhaltenen Rest der Burg.
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Bürgerentscheid gegen Exhumierung der Dunkelgräfin gescheitert – Ein Kommentar

Beim MDR Thüringen darf man sich freuen. Der von einer Bürgerinitiative erzwungene Bürgerentscheid gegen den Plan des Senders, die sterblichen Überreste der „Dunkelgräfin“ von Hildburghausen auszugraben, hat 322 Stimmen zu wenig bekommen, um die TV-Redakteure zu stoppen.

Damit ist – rein rechtlich – der Weg für die MDR-Mythenjäger offen. Sie dürfen jetzt das Grab im Scheinwerferlicht und vor surrenden Kameras öffnen und aus den seit 175 Jahren dort liegenden modrigen Knochen die für die Untersuchung nötige DNA-Probe zu entnehmen. Das letzte Geheimnis des Thüringischen Orts dürfte bald keins mehr sein. Der Naturwissenschaft sei Dank.

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Online-Petition gegen Streichung der Denkmalschutz-Fördermittel in NRW – Ein Kommentar

Die Kürzung würde auch Archäologische Grabungen betreffen. Foto: Wikipedia/Axel Hindemith
Die Kürzung würde auch archäologische Grabungen in NRW betreffen. Foto: Wikipedia/Axel Hindemith / CC BY 3.0 DE
Schlechte Nachrichten aus Düsseldorf: Die rot-grüne Landesregierung von Nordrhein-Westfalen plant offenbar, sich ab 2014/15 komplett aus der Förderung des Denkmalschutzes zu verabschieden. Zurzeit stellt das Land dafür jährlich 12 Millionen Euro zur Verfügung, in diesem Jahr sollen es noch 10 Millionen sein. Für 2014 sei ein „vollständiger Stopp der Mittel im Gespräch“, meldet u.a. der Kölner Stadt-Anzeiger.

Für die Bezahlung von Grabungen und Sanierungen müssten dann vollständig Kommunen, der Bund, Stiftungen (hier ein Beispiel aus Krefeld) oder solvente Eigentümer einspringen.
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