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Berliner Stadtschloss: Teile der Keller bleiben erhalten



Keller des Berliner Schlosses
Keller des Berliner Schlosses vor Beginn des Stadtschloss-Neubaus
Als die Baustelle für den Wiederaufbau des Berliner Stadtschlosses ausgeschachtet wurde, tauchten sie auf: Keller und Fundamente des preußischen Residenzschlosses, zum Teil sogar in Pyramidenform.

Bei den Bauarbeiten für die Fundamente des Humboldt-Forums konnten rund 820 Quadratmeter der alten Kellermauern erhalten werden. Der Neubau wurde einfach auf Stelzen darüber gesetzt. Die alte Bausubstanz wird nun Teil des Archäologischen Schaukellers des neuen Gebäudes. Darüber schreibt die Märkische Oderzeitung.

Die alten Schlossmauern sollen Element der Dauerausstellung „Historische Mitte Berlin – Identität und Rekonstruktion“ im geplanten Schlossmuseum werden und die Bau- und Nutzungsgeschichte des Schlosses erlebbar machen.

Auch Spuren der Zerstörung sind noch sichtbar: Bei der Ausschachtung stießen die Arbeiter auf sogennante Sprengkrater aus dem Jahr 1950 – aus der Zeit also, als die SED sich des „imperialistischen Erbes“ entledigte und den Platz für den „Palast der Republik“ freiräumen ließ.



Blick in den Schlosskeller
Blick in den Schlosskeller

Der Schloss-Neubau in der Hauptstadt kommt indes gut voran. Hinter (und vor) den Kulissen gibt es derweil Streit zwischen dem Münchner Architekten Stephan Braunfels und Schlossplaner Franco Stella. Braunfels wirft Stella im Gespräch mit der Berliner Zeitung vor, dieser habe falsche Angaben „über die Größe und Leistungsfähigkeit“ seines Büros gemacht.

Braunfels fordert zudem eine Änderung der Planung und einen Verzicht auf den Ostflügel (Links zur „BZ“). Statt dessen sollten ein U-förmiger Ehrenhof und mehrere Gartenterrassen entstehen, um das Schloss „nach Berlin hin“ auszurichten.

2008 hatte eine Jury Stella und nicht Braunfels mit der Planung des epochalen Neubaus beauftragt.

Und hier geht’s zum Artikel von Maria Neuendorff in der Märkischen Oderzeitung: „Alter Keller unter neuem Schloss

Mehr zum Berliner Stadtschloss, bzw. zum Humboldt-Forum hier im Blog:
Stadtschloss: Gauck legt den Grundstein
Eine Webcam für die Stadtschloss-Baustelle
Berliner Stadtschloss: Schlossholz-Auktion bringt zehntausende Euro



Berliner Stadtschloss wird seit 2013 wieder aufgebaut




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Das Stadtschloss im späten 18. Jahrhundert. Bild aus der Wikipedia, Urheberrecht abgelaufen / Foto oben: Burgerbe.de
Das Berliner Stadtschloss entsteht erneut, und zwar nach den stark historisierenden Plänen des Architekten Franco Stella (65). Der Italiener gewann den Architektur-Wettbewerb mit 15:0 Stimmen.

Der Palast der Republik ist schon lange verschwunden. Artikel dazu finden sich u.a. bei Welt Online (bei Springer ist man pflichtgemäß begeistert), Spiegel-Online (neutral) oder auch mit kritischen Stimmen wie bei „n-tv“ (der zunächst hier verlinkte Artikel ist inzwischen nicht mehr online).

Drei der vier Fassaden sollen möglichst originalgetreu wieder aufgebaut werden. Auch die Kuppel kommt zurück. Das Innere wird jedoch nicht rekonstruiert. Der ganze Komnplex formiert als Humboldt-Forum. Er soll knapp vier Jahren dann die außereuropäischen Sammlungen Berlins sowie die Zentral- und Landesbibliothek beherbergen.

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