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Zauberschloss Schönfeld: Bauherr starb 1575 nach Folter



Das Wasserschloss Schönfeld / Foto: Wikipedia / Pallasathena / CC-BY-SA 3.0
Das Wasserschloss Schönfeld / Foto: Wikipedia / Pallasathena / CC-BY-SA 3.0 / Foto oben: Norbert Kaiser / CC-BY-SA 3.0
Was tun mit einem frisch sanierten Schloss in Sachsen, für das sich niemand interessiert? In Dresden kam man vor gut zehn Jahren auf die Idee, eines der wenigen erhaltenen Renaissanceschlösser des Landes zum Zauberschloss zu machen.

Seit 2005 ist der Zauberkünstler A.S. Schröter regelmäßig mit seinen magischen Shows vor Ort. Jungfrauen werden hier zersägt, Tauben verschwinden – und das Publikum wundert sich.

Hinter die Kulissen der Zauberei kann man im Zauberkunstmuseum im Schloss blicken. Dort werden Requisiten bekannter Zauberer ausgestellt; die Tricks werden natürlich nicht gleich verraten… Zauberergeheimnis halt.
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Das Foltermuseum auf Schloss Waldeck




Schloss Waldeck thront 220 Meter über dem Edersee / Foto: Wikipedia / Ot / CC-BY-CA 3.0
Schloss Waldeck thront 220 Meter über dem Edersee / Foto: Wikipedia / Ot / CC-BY-CA 3.0 / Foto oben: „Folterstuhl“ von der Vlotburg
Wenn ein Burgbesitzer Touristen anziehen will, richtet er eine „Folterkammer“ ein und verlangt horrenden Eintritt. Grusel geht immer.

Die Exponate beschränken sich in der Regel auf Streckbank, Pranger, Daumenschrauben, Bilder diverser Hinrichtungsarten – und die Eiserne Jungfrau (deren Verwendung im Mittelalter genauso eine neuzeitliche Erfindung ist wie die angeblichen Hörner an den Wikingerhelmen).

Eine solche Dauerausstellung unter dem Titel „Hinter Schloss und Riegel“ gibt es auch auf Schloss Waldeck am Edersee in Nordhessen (der Eintritt ist mit 4/2 Euro noch zivil). Darin werden die diversen Strafen des Mittelalters und der frühen Neuzeit erklärt.

Schwindelerregend: Ein drehbarer Käfig

Für mich neu: Ein rotierender Käfig, der angeblich als eine Art Pranger diente (jeder durfte den Delinquenten mal kräftig drehen).
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Scheiterhaufen auf Burg Hexenturm



Der Hexenturm in Idstein / Foto: Burgerbe.de
Der Hexenturm in Idstein / Foto: Burgerbe.de / Bild oben: Ein historisches Flugblatt (gemeinfrei)
Das Heilige Römische Reich Deutscher Nation in der Frühen Neuzeit muss der Romanwelt Harry Potters geglichen haben: Überall wimmelte es von Hexen, die angeblich die Rückkehr von Du-weißt-schon-wem vorbereiteten und den unbedarften Muggeln und deren Vieh Schaden anhexten.

Der Ruf der mutmaßlichen Schwarzmagierinnen war derart legendär, dass jedes Städtchen, dass etwas auf sich hielt, ein Bauwerk zum Hexenturm erklärte.

Die (früher oder später unter der Folter) geständigen Frauen wurden während Untersuchung und Prozess dort eingesperrt, um sie anschließend zu verbrennen oder zu ertränken. In letzterem Fall war ihre Unschuld erwiesen, was aber keine weiteren irdischen Folgen hatte.

Ganz so einfach war es natürlich nicht, denn ein Großteil der erhaltenen „Hexentürme“ war in der betreffenden Zeit einfach Teil der Stadtbefestigung und beherbergte bestenfalls gelangweilte Wachleute.

Gruselgeschichten für Touristen

Nach Niederlegung der Festungswerke bekam das oft einzige erhaltene Bollwerk im romantisierenden 19. Jahrhundert durch schlaue Ratsherren den Namen „Hexenturm“ verpasst. Mit solcherart Anspielungen auf alte Gruselgeschichten wollte man den Tourismus ankurbeln und die örtliche Geschichte hochhalten.
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Kolumbus‘ Matrose und die Hexe aus der Hülser Burg



Während Christoph Kolumbus in fernen Spanien seine Expedition nach „Indien“ ausrüstete, gingen die Büttel im niederrheinischen Hüls (heute ein Stadtteil von Krefeld) auf Hexenjagd.

An einem eisigen Februarmorgen des Jahres 1492 klopften die Helfer der Obrigkeit vorsichtig, denn man konnte bei diesen schwarzmagischen Geschichten ja nie wissen, aber bestimmt an die Tür der Nesgen to Range.

Gegen die Frau lag eine Anschuldigung wegen Hexerei vor. Ihr wurde vorgeworfen, beim Hülser Bauern Heinrich Plönkes Schaden herbeigehext zu haben. Die Büttel eskortierten die ihre Unschuld beteuernde Verdächtige daraufhin ins Gefängnis der Hülser Wasserburg.
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Die „Spanische Folterkammer“ im London Tower



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Die Scavenger’s Daughter (Tochter des Straßenfegers) in der Spanish Armory. Ein Foltergerät zum Fixieren von Hals, Händen und Füßen, was Krämpfe zur Folge hat.
„Mit diesen Hellebarden sollten wir Engländer aufgespiesst werden. Mit diesen Werkzeugen wollten die Spanier Häretiker foltern“. Solche Erklärungen bekamen junge Briten zu hören, die vor 300 Jahren einen Sonntagsausflug in den Tower machten (ja, das gab’s damals schon).

Sie lernten dort den Hass auf die katholischen Spanier, mit deren Herrscher ihre protestantische Regierung gerade mal wieder im Clinch lag.

Seit etwa 1676 wurde Englands wichtigste Festung nicht nur als Bollwerk, sondern auch zur psychologischen Kriegsführung genutzt.

Der Tower beherbergte ein frühes Museum, das auch die „Spanish Armory“ enthielt: Eine Sammlung angeblich bei der Vernichtung der Armada 1588 erbeuteter spanischer Waffen und Folterwerkzeuge, die nun der staunend-gaffenden Öffentlichkeit präsentiert wurden. Die Schau muss ein Riesenerfolg gewesen sein.
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