Schlagwort-Archive: Burgruine in Bayern

Burg Niederhaus und der Meteorit vom Nördlinger Ries

Die Burg Niederhaus ist heute eine Ruine. Ihr Baumaterial ist etwas ganz Besonderes. Sie wurde aus Resten des Einschlags eines Meteoriten im Nördlinger Ries errichtet. / Bild: gemeinfrei
Podcast (mit Sounds von Hybrid_V / CC-Lizenz)

Die Geschichte von Burg Niederhaus beginnt mit einem kosmischen Zwischenfall. Vor 14,4 Millionen Jahren schlug ein etwa 10 Kilometer großer Meteorit in die damals subtropische schwäbische Idylle ein.

Er riss einen Krater von etwa 350 Quadratkilometern. Heute bekannt als das Nördlinger Ries.

Roter Suevit: Das Gestein bildete sich beim Meteoriteneinschlag im Nördlinger Ries / Foto: Wikipedia / Juhannes Baier / CC-BY-SA 3.0
Der sogenannte Impaktor war mit Überschallgeschwindigkeit durch die Atmosphäre gejagt. Im 30 Grad-Winkel traf er die Erdoberfläche. Dabei entluden sich gigantische Energien.

Das Gestein am Einschlagspunkt wurde hunderte Meter tief zermahlen und unter dem Druck von mehreren Millionen Bar und Temperaturen von etwa 30.000 Grad aufgeschmolzen und zum Teil in die Luft geschleudert.

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Inflation im Mittelalter: Böse Halser von Burg Hals

Millionen-Banknote von 1923: Auf Burg Hals kannte man die Inflation schon im 15. Jahrhundert / Foto: gemeinfrei / Bild oben: Burgerbe.de

Burg Hals in Passau ist einer der Schauplätze einer mittelalterlichen Inflation, die den süddeutschen und österreichischen Raum jahrelang plagte.

Rückblick auf das Jahr 1457: Unter den Habsburgern herrschte Familienstreit. Kaiser Friedrich III. und sein Bruder Erzherzog Albrecht IV. bekriegten sich. Kriegsknechte und Kanonen waren enorm teuer.

Die hohen Herren waren so knapp bei Kasse, dass sie zu Tricks griffen. Münzverschlechterung war das Gebot der Stunde.

Legaler Betrug mit Kleingeld

Was die Großen des Reiches bereits eifrig praktizierten, das konnten die Kleinen schon lange. Zum Beispiel machte der Herr der Burg Hals in diesen Jahren mit einem dreisten Betrug mit selbst geprägtem Kleingeld Kasse. Und zwar ganz legal.

Auf der Burg, malerisch gelegen über einer Schleife der Ilz, ließ der hochverschuldete Johann III., Landgraf von Leuchtenberg, unter Hochdruck Münzen schlagen.
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Reichlich Funde bei Ausgrabung auf Burg Falkenstein (Flintsbach)



Bei den Bodenuntersuchungen wurde ein Stück Mauer entdeckt, das in der Vergangenheit Teil eines bisher unbekannten Gebäudes war. Sie grenzt an die Ringmauer der Burgruine Falkenstein. Foto: Landkreis Rosenheim / Foto oben: Wikipedia / Rufus46 / CC-BY-SA 3.0
Bei den Bodenuntersuchungen wurde ein Stück Mauer entdeckt, das in der Vergangenheit Teil eines bisher unbekannten Gebäudes war. Sie grenzt an die Ringmauer der Burgruine Falkenstein. Foto: Landkreis Rosenheim / Foto oben: Wikipedia / Rufus46 / CC-BY-SA 3.0
Bei Ausgrabungen auf der Burg Falkenstein bei Flintsbach am Inn nahe Rosenheim öffnete sich ein Fenster in das Leben auf einer Burg im Mittelalter und der Frühen Neuzeit. Die Archäologen fanden Reste von Keramikgefäßen und Ofenkacheln aus dem 12. bis zum 18. Jahrhundert.

Die Grabungen ergaben zudem, dass das Bodenniveau im Innenhof der Burg früher deutlich niedriger war als heute. Fazit der Forscher: Die mächtigen Schuttauffüllungen drücken offenbar auf die Ringmauer, sie sollten daher abgetragen werden.

Die Archäologen gruben an drei Stellen. Nirgendwo erreichten sie den Fels, auf dem die Grundmauern der Burg aus der Zeit des Burgbaus um das Jahr 1300. Das tiefste erreichte Niveau wird der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts zugerechnet.
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Burg Hohenfreyberg: Letzte Festung des Mittelalters




Die große Zeit der Burgenbaus war im 12. und 13. Jahrhundert. Doch es gab auch im 15. Jahrhundert noch Nachzügler. Während die ersten einst stolzen Höhenburgen schon wieder verfielen oder zu wohnlicheren Schlössern wurden, entstand in den Jahren 1418 bis 1432 im südlichen Allgäu die Burg Hohenfreyberg.

Und zwar als eine der letzten hochgelegenen, mittelalterlichen Wehrburgen in deutschen Landen. (Foto oben: gemeinfrei)
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Ruine Osterburg: Ausstellung zeigt Ergebnisse der Grabung



Die Ruine der Osterburg bei Bischofsheim / Foto: gemeinfrei
Die Ruine der Osterburg bei Bischofsheim / Foto: gemeinfrei / Foto oben: Wikipedia / Bbb-Commons / CC-BY-SA 3.0
Die ausgedehnte Ruine der Osterburg bei Bischofsheim in Unterfranken gibt viele Rätsel auf.

Allzuviel von ihrer Geschichte ist nicht überliefert, und seit ca. 1270 ist sie nur noch ein Trümmerfeld auf dem nach ihr benannten Berg.

Im Frühjahr 2015 hatte der Verein Freunde der Osterburg im Bereich des mit Schutt verfüllten Palas eine archäologische Grabung gestartet. Diese wurde 2022 mit einer Ausstellung abgeschlossen.

Ziel war es, etwa 2200 Kubikmeter Schutt zu entfernen und die Ausdehnung der Anlage sichtbar zu machen. Die äußere Ringmauer umgab im Hochmittelalter ein Areal von ca. 80 Meter Länge und 55 Meter Breite.
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