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Verkauf von Schloss Büdesheim: Initiative will Bürgerentscheid



Ein Renaissance-Schmuckstück: Für das Alte Schloss Büdesheim werden jetzt per Bieterverfahren Käufer gesucht / Foto: Wikipedia / Rudolf Stricker / CC-Lizenz
Ein Renaissance-Schmuckstück: Für das Alte Schloss Büdesheim werden jetzt per Bieterverfahren Käufer gesucht / Foto: Wikipedia / Rudolf Stricker / CC-Lizenz
Die Inititiative „Bürger pro Altes Schloss“ will in letzter Minute den Verkauf des Alten Schlosses Büdesheim an den Investor Werner Dietz verhindern. Mit einem Bürgerentscheid wollen die Verkaufs-Gegner den mehrheitlich vom Schönecker Rat beschlossenen Handel noch kippen.

Die Politik hatte entschieden, das Schloss für 1,8 Millionen Euro an den auf die Renovierung historischer Gebäude spezialisierten Investor zu verkaufenn. Dietz möchte das Renaissanceschloss sanieren und auf dem Gelände Wohnungen errichten, schreibt die Frankfurter Rundschau.

Dietz war der einzige, der in einem Bieterverfahren ein Angebot abgegeben hatte.
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Hildburghausen: Heute Bürgerentscheid über Exhumierung der „Dunkelgräfin“

Das Grab der “Dunkelgräfin” Foto: Wikipedia/Polemon
Das Grab der “Dunkelgräfin” Foto: Wikipedia/Polemon
Update: Die Stimmen sind ausgezählt: Eine Absolute Mehrheit ist gegen die Exhumierung. Das Grab darf trotzdem geöffnet werden. Mehr dazu hier im Blog.

10.000 Hildburghausener sind am heutigen Sonntag aufgerufen, per Bürgerentscheid über die Exhumierung der so genannten Dunkelgräfin von Schloss Eishausen abzustimmen (Ergebnis siehe unten). Bürger haben die Entscheidung erzwungen, nachdem der Hildburghausener Stadtrat dem MDR Thüringen erlaubt hatte, die Knochen aus dem Grab der „Dunkelgräfin“ (auf Kosten des Gebührenszahlers) zu exhumieren.


Der Sender will die sterblichen Überreste in einer Art Mystery-Spektakel (natürlich “streng wissenschaftlich”) untersuchen lassen. Eine örtliche Bürgerinitiative, die starken Rückhalt in der  Bevölkerung hat, will den Mythos um das Grab bewahren  und eine Störung der Totenruhe verhindern.

Ein Bürgerbegehren hielt die MDR-Senderverantwortlichen zunächst auf. Hildburghausener sammelten mehr als 700 Unterschriften gegen Graböffnung.

Der MDR möchte herausfinden, ob es sich bei der im Jahr 1837 Verstorbenen um die Tochter des hingerichteten französischen Königs Ludwig XVI., Marie Thérèse Charlotte von Frankreich, genannt Madame Royale, handelt.

Sollten beim Bürgerentscheid 4000 Hildburghausener gegen die Pläne des Senders stimmen, dürfte das Grab nicht geöffnet werden. Dann würde das Mysterium, auf das man in der Region ziemlich stolz ist, erhalten bleiben.

Die Stadtverwaltung von Hildburghausen hat für die 10.000 Wahlberechtigten lediglich drei Wahlräume geöffnet, was rechtlich zulässig ist, da  auch Briefwahl möglich ist: Abgestimmt werden kann im Rathaus, in einer Kita und im Gemeindehaus Wallrabs.

In den Ortsteilen Leimrieth, Pfersdorf, Ebenhards, Gerhardtsgereuth, Bürden und Weitersroda wird es keine Stimmlokale geben.

Man darf gespannt sein, wie der MDR reagiert, wenn tausende Hildburghausener sein Vorgehen ablehnen, das Quorum aber dennoch verfehlt wird.

Links:

Mehr Infos zur Diskussion um MDR und Dunkelgräfin.

Die Seite der Bürgerinitiative „Dunkelgraefinhbn.de“ ist nicht mehr online verfügbar.

—— > Update: Das Grab darf geöffnet werden. Mehr hier im Blog


Bürgerentscheid über Exhumierung der Dunkelgräfin



Update (21.4.2013): Der Bürgerentscheid ist vorbei. Ergbnis: Eine Absolute Mehrheit der Wähler ist gegen die Exhumierung. Das Grab darf trotzdem geöffnet werden, da das nötige Quorum nicht erreicht wurde. Mehr dazu hier im Blog.

Dicke Schlappe für den Mitteldeutschen Rundfunk: Der Plan des Senders, die Knochen der sogenannten Dunkelgräfin von Schloss Eishausen auf Kosten des Gebührenszahlers zu exhumieren, um sie bei einer Art Mystery-Spektakel (natürlich „streng wissenschaftlich“) untersuchen zu lassen, ist von einem Bürgerbegehren aufgehalten worden. Die Hildburghausener sammelten mehr als 700 Unterschriften gegen die von der Lokalpolitik genehmigte Graböffnung und haben so einen Bürgerentscheid erzwungen. Dieser soll nun am 21. April stattfinden. Das musste der MDR heute zugeben. 10.000 Hildburghausener dürfen dann ihre Stimme abgeben und könnten das Projekt des Senders damit endgültig kippen.
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Burg Wertheim: Initiative erzwingt Bürgerentscheid zum Schrägaufzug



Burg Wertheim über Wertheim

Es ist eine dieser betongeworden Abstrusitäten, über die kommende Generationen nur den Kopf schütteln werden: Die Wertheimer Verwaltung möchte die Ruine der Burg Wertheim über der Stadt – ernsthaft – durch einen Schrägaufzug erschließen. Dafür ist der Bau einer 160 Meter langen, von Betonpfeilern getragenen Trasse nötig.

Die Fahrt würde knapp zwei Minuten dauern. Der Gemeinderat hat sich dafür ausgesprochen, Oberbürgermeister Stefan Mikulicz (CDU) möchte mit Hilfe des Aufzugs „mehr aus der Stadt machen“. Der Gemeinderat stimmte nach dreistündiger, hitziger Debatte grundsätzlich zu.

Die Bürgerinitiative „Pro Wertheim“ läuft dagegen Sturm und fürchtet die Verschandelung des Burgbergs. Unterstützt wird sie vom lokalen Ortsverband der Grünen. Nun ist der Streit da.
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