Schlagwort-Archive: Burgen in Sachsen

Burg Stolpen: Gefängnis der Gräfin Cosel



Burg Stolpen mit dem Coselturm / Foto: Wikipedia / Thomas Henkel Hen.th / CC BY-SA 2.0 DE
Burg Stolpen mit dem Coselturm / Foto: Wikipedia / Thomas Henkel Hen.th / CC BY-SA 2.0 DE

Auf der sächsischen Burg Stolpen steht der runde Coselturm. Ein seltsamer Name mit eigenwilliger Geschichte aus der Zeit, als gebildete Frauen Seltenheitswert hatten und von der überforderten Männerwelt als Bedrohung wahrgenommen wurden…

Anna Constantia Reichsgräfin von Cosel muss eine sehr resolute Adelige gewesen sein, die ihrem Geliebten – August dem Starken – am Ende schrecklich auf die Nerven gegangen ist. Um 1705 hatte der sächsische Kurfürst und König von Polen die frisch getrennte Holsteinerin kennengelernt und an den Dresdner Hof beordert.

Innerhalb weniger Wochen machte der etwas prunksüchtig veranlagte Sachse die geistreiche Frau von Cosel zu seiner offiziellen Mätresse und überhäufte sie mit Ehren.
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Burg Mylau in Handwerkerhand



Der Innenhof von Burg Mylau in Sachsen / Foto: Wikipedia / André Karwath aka Aka / CC
Der Innenhof von Burg Mylau in Sachsen / Foto: Wikipedia / André Karwath aka Aka / CC BY-SA 2.5
Großprojekt auf der urigen Burg Mylau im sächsischen Vogtland: Das Museum in der Oberen Burg wird neu gestaltet, Fassaden werden saniert, Mauern ertüchtigt.

Alles in allem ein Projekt von 3,3 Millionen Euro. Bezahlt wird der Umbau aus Fördermitteln des EU-Kooperationsprojekts „Begegnung ausstellen“ der Museen Mylau und Aš (westlichste Stadt Tschechiens).

Betrieben werden Burg und Museum vom Evangelischen Schulverein Vogtland. Eröffnungstermin für das neu gestaltete Museum ist der 31. Oktober. Man darf gespannt sein, ob’s klappt.

Die Burg enstand wohl um 1180 unter Kaiser Barbarossa im Zug der Ostkolonisation. Nach einer Zerstörung der Anlage im Jahr 1400 kamen zur wiederaufgebauten Befestigung zwei mächtige Vorburgen hinzu. Sicher ist sicher. Die Burg blieb nach dem 15. Jahrhundert weitestgehend in sächsischer Hand.
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Burg Frauenstein: Sachsens größe Burgruine vor Verkauf?



Die Ruine von Burg Frauenstein / Foto: Wikipedia / Jana2508
Die Ruine Burg Frauenstein mit dem Turm „dicker Merten“ / Foto: Wikipedia / Jana2508 / CC BY 2.0

Über der Stadt Frauenstein im Erzgebirge thront die Ruine der Burg Frauenstein – die größte Burgruine in Sachsen. Sie gehört seit 1992 dem Land Sachsen, der in den 1990er Jahren viel für den Erhalt des Gemäuers getan.

Nun möchte der Freistaat die finanziellen Lasten offenbar nicht mehr schultern und sucht einen wohlhabenden Privatinvestor. „Freistaat will Burg Frauenstein loswerden“, schlagzeilt die Freie Presse.

Im Ort unterhalb der Burgmauern wird die Käufersuche des Freistaats misstrauisch beobachtet.

2009 scheiterte ein geplanter Verkauf schon einmal nach heftigem Bürgerprotest. Daraufhin gründete sich auch ein Förderverein Burg Frauenstein.
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Familienrätsel gelöst: Altes Ölbild zeigt Schloss Schwarzenberg (Sachsen)




Schloss Schwarzenberg: Gemalt und echt - im gleichen Blickwinkel gesehen
Gesucht – gefunden. Schloss Schwarzenberg: Gemalt und fotografiert – im fast gleichen Blickwinkel (das kleine Foto stammt von Tourismus Marketing Sachsen)

Am Wochenende habe ich hier diese Mail gepostet:

Vielleicht können Sie mir als Burgen-Experte weiterhelfen. Ich bin Eigentümer folgenden Bildes aus den 1930er Jahren, erworben in Chemnitz / Sachsen:

Schon meine Großeltern rätselten welche Burg dem unsignierten Gemälde als Vorbild diente.

Können Sie das Bauwerk identifizieren oder handelt es sich um ein Fantasiegemälde?

Ich habe daraus gleich mal eine Frage an die Leser gemacht: „Rätselhaftes Ölbild: Wer kennt die Burg?

Und hier die versprochene Antwort: Die Burg ist trotz märchenhaft steiler Turmhaube kein Fantasieschloss, sondern ziemlich real – und steht auch nicht irgendwo in Frankreich oder Transsylvanien.

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Altenburger Prinzenraub: Wie kam es 1455 zur Entführung?


Das heutige Schloss Altenburg / Foto: Wikipedia / WikiABG / CC-BY-SA-2.5
Das heutige Schloss Altenburg / Foto: Wikipedia / WikiABG / CC-BY-SA-2.5
In einer Julinacht des Jahres 1455 schlummern die Wettiner-Prinzen Ernst (14) und Albrecht (11) nichtsahnend in ihren Betten auf der Altenburg.

Die zu diesem Zeitpunkt schon 500 Jahre alte Festung auf einem Felsen außerhalb des gleichnamigen Städtchens galt als äußerst sicher.

Kaiser Barbarossa hatte die Burg im 12. Jahrhundert zu einer repräsentativen Kaiserpfalz ausgebaut.

Eine Wachmannschaft sorgte für den Schutz des Hofstaats des Herzogs und Kurfürsten von Sachsen (nebenbei auch Markgraf von Meißen und Landgraf von Thüringen), Friedrichs „des Sanftmütigen“.

Doch am Fuß des Burgbergs braute sich Unheil zusammen. Ritter Kunz von Kauffungen tauchte mit seinen ritterlichen Kumpanen Wilhelm von Mosen und Wilhelm von Schönfels vor der Burg auf, 30 Reiter im Rücken.

Die drei Adeligen hatten alle noch eine Rechnung mit dem Kurfürsten offen. Altenburger Prinzenraub: Wie kam es 1455 zur Entführung? weiterlesen