Archiv der Kategorie: Rheinland-Pfalz

Burgen und Schlösser in Rheinland-Pfalz

Hannes Wader und die Burg Waldeck



Burgen sind auch mit den Karrieren vieler Künstler eng verknüpft: Als Spielort mit besonders märchenhafter Kulisse. In Deutschland wäre da weit vorne die Ruine der Burg Waldeck im Hunsrück zu nennen.

1964 bis 1969 liefen hier diverse Festivals ab, bei denen sich Sänger, Liedermacher und Kabarettisten wie Reinhard Mey, Franz-Josef Degenhardt, Hannes Wader oder Hans-Dieter Hüsch einen Namen machten.

Gerne wird im Zusammenhang mit dem Burg Waldeck Festival vom „deutschen Woodstock“ gesprochen. Heute verkaufen sich immer noch gut CDs und Bücher zum Thema.

Es muss schon eine wahnsinnige Atmosphäre geherrscht haben, auf diesem jahrzehntealten, tief in der deutschen Jugendbewegung verwurzelten Zeltplatz an der Ruine der 1689 von den Franzosen zerstörten Burg, unweit der beschaulichen Mosel. Und dann bei Klampfenklängen und Lagerfeuer den Sonnenuntergang ansingen.
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Schloss Montabaur: Ausgebaut vom bestechlichen Erzbischof



Die A3 zwischen Köln und Frankfurt hat so einige prägnante Landmarken zu bieten. Etwa das Siebengebirge oder den Limburger Dom.

Sicherlich hängen bleibt das Auge auch an Schloss Montabaur. Das erhebt sich unübersehbar auf einem Berg nicht weit vom grotesk überdimensionierten ICE-Bahnhof des Ortes*).

Tagsüber sticht das Gebäude mit den schönen Kuppeln durch seine gelbe Farbe hervor. Nachts ist das an der Autobahnseite angestrahlte Schloss sogar noch auffälliger.

Das Schloss steht auf den Fundamenten der Burg Humbacense, die die Erzbischöfe von Trier hier schon im 10. Jahrhundert errichteten (erste Erwähnung 957).

Die Burg hielt nicht lange. Bekannt ist, dass Erzbischof Dietrich von Wied die zerstörte Anlage 1217 wieder aufbauen ließ.
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Schloss Stolzenfels: Preußens Flagge am Rhein




Schloss Stolzenfels: Preußischer Wiederaufbau / Foto: Burgerbe.de
Schloss Stolzenfels: Preußischer Wiederaufbau / Foto: Burgerbe.de
Burgen tauchen gerne als Paare auf.

Zum Beispiel die „feindlichen Brüder“ am Rhein oder die Drei Gleichen in Thüringen. Südlich von Koblenz findet sich auch so ein Paar: Burg Lahneck und Schloss/Burg Stolzenfels. Beide sind Grenzburgen.

Nachdem der Mainzer Erzbischof die rechtsrheinsche Burg Lahneck (an der Nordgrenze seines Territoriums) hatte bauen lassen, folgte sein Trierer Amtsbruder Arnulf II. von Isenburg Mitte des 13. Jahrhunderts in Sichtweite mit der linksrheinischen Burg Stolzenfels.

Kurtrier erreichte am Rhein seine östlichste Ausdehnung, stieß hier auf Kurmainz, Kurköln und die Pfalz.

Der 22 Meter hohe, fünfseitige Bergfried hat sich aus dieser Zeit noch erhalten (er sollte so Geschossen weniger Angriffsfläche bieten und sie möglichst abgleiten lassen).

Zwischen 1388 und 1418 fügten die bischöflichen Landesherren mit einem Wohnturm und einem Palas an der Rheinseite den dringend nötigen Wohnkomfort hinzu.

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Burg Lahneck: Der Mythos von der verdursteten Schottin



Portal der Burg Lahneck / Fotos: Burgerbe.de
Portal der Burg Lahneck / Fotos: Burgerbe.de
Viele Burgen sind mit grausigen Geschichten verknüpft. Bei Burg Lahneck bei Koblenz soll diese Geschichte gerade mal 170 Jahre her sein.

Und so geht die Geschichte (zitiert nach Wikipedia):
Die 17-jährige Schottin Idilia Dubb ging 1851 angeblich mit ihren Eltern auf eine Rheinreise. Allein habe sie einen Ausflug zur Ruine der Burg Lahneck unternommen, um diese zu zeichnen. Sie kletterte den überwucherten Burgweg hoch und sei auf einen Turm der Burg gestiegen.

Doch gerade als sie oben angekommen war, sei die morsche Holztreppe unter ihr mit lautem Krachen eingestürzt. Aus ca. 20 Meter Höhe habe sie keine Möglichkeit mehr gesehen, auf den rettenden Erdboden zu kommen.

Idilia habe daraufhin verzweifelt versuchte, sich bemerkbar zu machen – und winkte den diversen Menschen in Sichtweite.

Bauern und Schiffer hätten der jungen Dame zwar zurückgewunken, doch niemand habe ihre Not bemerkt. Schließlich sei sie dort oben schmählich verdurstet.

Zehn Jahre später,iIm Jahr 1860 sollen Bauarbeiter dann auf dem Turm ihr Skelett entdeckt haben. Und daneben habe ihr noch lesbares Tagebuch gelegen, mit der ebenso erschütternden wie detaillierten Schilderung ihrer letzten Tage. Das Todesdrama einer jungen Frau auf dem Turm der Burg Lahneck.

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Zwingburg des Bischofs am Moselufer: Die Alte Burg in Koblenz



Alte Burg Koblenz
Die Alte Burg am Koblenzer Moselufer
Manche Stadtarchive liegen wirklich traumhaft. Besonders gut hat es das Koblenzer Archiv getroffen. Das liegt im restaurierten Burghaus der Alten Burg der Stadt – mit Blick auf die Mosel, die hier auf den letzten hundert Metern ihres Laufs gemächlich-breit dem Rhein entgegenplätschert.

Die Moselfront des Gebäudes ruht auf Resten der sechs Meter hohen Stadtmauer aus dem 4. Jahrhundert. Sie schützte das römische Confluentes auch nach dem Fall des Limes.

Ein römischer Rundturm wurde an dieser Stelle im 12. Jahrhundert als Baumaterial für ein erstes romanisches Gebäude für die Ministerialen-Familie von der Arken genutzt.
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