Hochwasser 2013: Wo kann man für Flutopfer spenden? (Archiv-Artikel)



Das Hochwasser der Saale setzte in Halle viele Häuser unter Wasser / Foto: Wikipedia/Einsamer Schütze
Das Hochwasser der Saale setzte in Halle viele Häuser unter Wasser / Foto: Wikipedia/Einsamer Schütze

Die „Jahrtausendflut“ 2013 nach der „Jahrhundertflut“ 2002 hat in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Niedersachsen Milliarden-Schäden angerichtet (nicht zu vergessen das Hochwasser in Bayern, Österreich und der Tschechei). Doch sie ist nach ihrem Abebben schnell wieder aus den Schlagzeilen verdrängt worden.

Eine genaue Bestandsaufnahme der Verwüstungen an den Ufern von Elbe, Mulde, Saale, Elster, usw. wird Wochen dauern. Nach dem Deichbruch bei Fischbeck/Tangermünde stand das Wasser tagelang meterhoch im Landkreis Stendal, wo reihenweise Dörfer überflutet wurden. Die Bundeswehr konnte das Loch im Deich schließlich durch Versenken dreier alter Lastkähne schließen.

Angesichts der TV-Bilder, die Folgen eines Hochwasserstands zeigen, wie er zuletzt vor 400 Jahren eintrat, ist die Spendenbereitschaft groß. Die Spendengala des Mitteldeutschen Rundfunks „Gemeinsam gegen die Flut“ am 9. Juni 2013 brachte nach Angaben des Senders 4,4 Millionen Euro ein.

Das direkt gespendete, bzw. bei Anrufern abgebuchte Geld soll „später nach einem Schlüssel, über den sich die Hilfsorganisationen verständigt haben, untereinander aufgeteilt werden“. Die Gala-Mittel sollen dann an DRK, Caritas, Diakonie, Volkssolidarität, Johanniter, Malteser, Arbeiterwohlfahrt und Arbeiter-Samariterbund fließen.



Massiv die Werbetrommel für Spenden rührt auch die Aktion „Deutschland hilft„. Hinter ihr stehen Action Medeor, Awo, Adra, der ASB, Care, Help, Johanniter, Malteser, der Paritätische und World Vision.

Eigene Spendenkonten für die Hochwasserhilfe hatten außerdem u.a. die Diakonie Katastrophenhilfe, DLRG, Heilsarmee, Kleiner Prinz (Aktion „Elbkinder in Not“) und der Verein Sternstunden (eine Benefizaktion des Bayerischen Rundfunks) eingerichtet.

Die Polizei warnte derweil vor falschen Spendensammlern: In Groß Trebbow in Mecklenburg-Vorpommern erwischte die Polizei fünf rumänische Staatsangehörige im Alter von 28 bis 38 Jahren, die Geld gesammelt hatten – allerdings nicht für Flutopfer, sondern für sich selbst.

Drei der fünf Personen waren polizeilich bereits durch Betrugsstraftaten bekannt. Es wurden 90 Euro sichergestellt. Die Polizei riet damals und rät auch weiterhin, Geld nur an bekannte Spendenkonten zu überweisen.

Ich möchte hier bewusst keine Kontonummern veröffentlichen. Eine vertrauenswürdige Liste von Spendenkonten bei Hilfsorganisationen findet sich auf der Seite Tagesschau.de. Eine weitere ausführliche Liste (auch mit Adressaten möglicher Sachspenden) steht auf der Seite Flutspenden.de (diese wurde nicht mehr aktualisiert seit 2013).



Schloss Stamsried für 172.000 Euro zwangsversteigert



Versteigerung: Schloss Stamsried wechselte den Besitzer / Foto: Wikipedia/Schmid Marco, Thanried
Versteigerung: Schloss Stamsried wechselte den Besitzer / Foto: Wikipedia/Schmid Marco, Thanried/CC BY-SA 3.0
Ein Regensburger hat bei einer Zwangsversteigerung das Barockschloss Stamsried in der Oberpfalz erworben. Sein Gebot für die Denkmalimmobilie betrug 171.777 Euro. Davon berichtet die Mittelbayerische Zeitung.

Kein schlechtes Geschäft: Den Verkehrswert gibt das Gericht mit 290.000 Euro an. Der Besitz umfasst ca. 1.527 Quadratmeter Nutzfläche mit einem Brauereigebäude und Nebenbauten. Insgesamt ist das Grundstück 18.833 Quadratmeter groß.

Ein Schloss entstand hier im 12. Jahrhundert. Das heutige Gebäude wurde im 17. Jahrhundert um einen mittelalterlichen Kern errichtet. Nach dem Krieg kam ein Brauereigebäude hinzu. Die Bockbierfeste im Stamsrieder Schloss sollen legendär gewesen sein.
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Hochwasser 2013: Elbe-Fluten trafen Meißen schwer



Der Albrechtsburg in Meißen (hier bei normalem Pegel) kann die Flut nichts anhaben / Foto: Burgerbe.de
Der Albrechtsburg in Meißen (hier bei normalem Pegel) kann die Flut nichts anhaben / Foto: Burgerbe.de
Die Elbe-Fluten haben Meißens Altstadt im Sommer 2013 zum zweiten Mal nach 2002 schwer mitgenommen. Mit sinkendem Pegel (aktuell 6 Meter, Tendenz fallend) werden die erheblichen Verwüstungen sichbar (Link zum Pegel).

Das Wasser stand meterhoch in den historischen Gebäuden der Altstadt – auf beiden Seiten der Elbe wurden reihenweise Häuser und Läden verwüstet. Nur durch massiven Pumpeneinsatz konnte verhindert werden, dass die Elbeflut im Stadttheater den ersten Stock (und damit den Zuschauerraum erreichte).

Der Schaden dürfte bei vielen Millionen Euro liegen. Heute man erstmals wieder trockenen Fußes durch die Kopfsteinpflastergassen am Fuß der zurzeit geschlossenen Albrechtsburg laufen.

Elbe-Pegel erreicht 400-Jahre-Hoch

Der Pegel der Elbe hatte kurzzeitig den 400-jährigen Rekordwert von zehn Metern erreicht. Die Schutzwand, die das Wasser vom Eindringen in die Meißener Altstadt abhalten sollte, funktionierte bis zu einer Pegelhöhe von 7,85 Meter. Der obere Rand der Schutzwand stand so am Ende mehr als zwei Meter(!) unter Wasser.

Die Katastrophe in Meißen hat eine Welle der Solidarität ausgelöst. Auch Bundespräsident Joachim Gauck rief nach einem Helikopter-Flug über die überflutete Altstadt zu Spenden für Meißen auf.

Die Stadt Meißen hatte ein Spendenkonto eingerichtet.

Es blieb aber nicht nur bei Hilfsaufrufen. Aus dem Partnerlandkreis Rems-Murr (Baden-Württemberg) waren 41 Feuerwehrleute in Meißen im Einsatz, aus der Partnerstadt Fellbach 18. Sie halfen beim Abpumpen der braunen Brühe vor allem aus vollgelaufenen Kellern.

Über die Hilfsaktion haben die Stuttgarter Nachrichten einen ausführlichen Artikel gebracht unter dem Titel „Pumpen in der Partnerstadt“ (Link zum Artikel).

Nachdem das Wasser nun wieder um vier Meter gefallen ist, soll am Freitag die Altstadtbrücke wieder geöffnet werden, meldet die Website der Stadt. Eine Schätzung zum gesamten Ausmaß der Schäden in Meißen ist noch nicht bekannt.

YouTube-Bilder von der 2013er Flut in Meißen:

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Hochwasser: Duisburger Rocker räumen Schloss Podelwitz auf



Schloss Podelwitz in Colditz an der Mulde / Foto: Wikipedia Z. Thomas
Schloss Podelwitz in Colditz an der Mulde / Foto: Wikipedia Z. Thomas/CC BY-SA 3.0

In Duisburg sorgen die Auseinandersetzungen zwischen bewaffneten Rockerbanden regelmäßig für Angst und Schrecken – im sächsischen Hochwassergebiet zeigten sich die Duisburger „Hell’s Angels“ jetzt von ihrer besten Seite und packten kräftig mit an – sehr zur Freude der örtlichen Helfer. Darüber berichtet „Der Westen“.

Journalisten lotsten den 50 Mann starken Trupp der Kuttenträger aus Duisburg und Leipzig nach Colditz-Podelwitz und -Tanndorf. Dort wartete der örtliche Feuerwehr-Chef mit seiner 18-Mitglieder-Truppe bislang vergeblich auf die angeforderte Verstärkung.

Die  Rocker schaufelten stundenlang Schlamm weg, stellten Zäune auf, räumten die geflutete Technik eines Maschinenbaumeisters Peter Bulnheim auf und Sorgten für Ordnung auf Schloss Podelwitz. Allerdings nahmen nicht alle Anwohner die Hilfe der muskelbepackten Biker an.

Schloss Podelwitz ist ein Wasserschloss dem Restaurant Schlossstube und Übernachtungsmöglichkeit. Es beherbergt auch eine Heimatstube, ein kleines Museum, in dem Familie Knochenmuß Stücke aus der sächsischen Heimatgeschichte zeigt.

Beim vorherigen „Jahrhundert“-Hochwasser der Mulde war das Schloss am 13. August 2002 geflutet worden. Am Wirtschaftsgebäude brach der Nordgiebel durch Unterspülung zusammen.

Durch Spenden, Landes- und Bundesfördermittel konnten die Schäden bis 2004 wieder beseitigt werden. Gelegentlich finden dort Biker-Treffen statt.

Links:
Website von Schloss Podelwitz
Und hier geht’s zum Artikel der WAZ (via „Der Westen“): „Duisburger Hell’s Angels halfen Hochwasseropfern in Sachsen

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Bischofsschloss Chur soll für 29 Millionen Franken saniert werden



Das bischöfliche Schloss im schweizerischen Chur / Foto: Wikipedia/Xenos
Das bischöfliche Schloss im schweizerischen Chur / Foto: Wikipedia/Xenos/CC BY-SA 3.0

In der Schweiz gehen die Uhren anders – auch was die Sanierung historischer Bausubstanz angeht. Das bischöfliche Schloss von Chur (Kanton Graubünden) ist in schlechtem Zustand – seit der vorerst letzten Sanierung sind inzwischen 101 Jahre vergangen.

Jetzt wird’s langsam Zeit: 29 Millionen Franken wären für eine Generalsanierung der Bischofsresidenz nötig, schreibt die Neue Zürcher Zeitung, denn das national bedeutsame Denkmal werde langsam „bröckelig“, in die Wänden sickert Wasser ein.
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