Archiv der Kategorie: Berlin

Geschichten aus der Welt der Berliner Schlösser: Vom alten/neuen Stadtschloss bis zu Schloss Charlottenburg.

Adel, Burgen & Grüfte: Pomp für die Ewigkeit



Kapelle auf Burg Hohenzollern – vorübergehender Standort der Särge Friedrichs des Großen und seines Vaters

Herrscher sind immer ein Politikum, auch nach ihrem Tod. Da die Zeit der Pyramiden zuende gegangen ist, stellt sich in hochadligen Kreisen seit jeher die Frage nach dem „Wohin mit dem Sarg?“

Man wollte ja noch ein gutes Stück der Ewigkeit in bester Erinnerung bleiben.

Da mittelalterliche Herrschaften sowieso einen Großteil ihrer Zeit auf Burgen verbrachten, lag es nahe, die sterblichen Überreste der geweihten Erde der Burgkapelle zu übergeben. Ein solcher Verteidigungsbau ohne Kapelle – und sei es auch nur eine Gebetsnische – war im Mittelalter schlicht undenkbar.

Genutzt wurden meist Nebengebäude oder Erker, denn über dem Altar durften keine weiteren Räume liegen. Das wäre Frevel gewesen.
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Preußen-Stiftung: Schlösser-Fotos nur noch gegen Bares?



Wer Schloss Sanssouci fotografiert und mit diesen Fotos Geld verdient (etwa durch Postkarten, einen Bildband oder einen Blogbeitrag), soll davon doch Bitteschön einiges an die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten abführen. Genau das fordert besagte staatliche(!) Stiftung und verklagt deswegen die Fotoagentur Ostkreuz vor.

Das meldet der Berliner Tagesspiegel unter der passenden Überschrift „Zur Kasse, bitte!“. Die Stiftung löste damit laute Empörung bei Journalisten aus.

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DDR contra Burgen, Schlösser, Herrenhäuser: Politik mit TNT



Grenzstein an der Innerdeutschen Grenze / Foto: Wikipedia / Andreas Praefcke / CC BY-SA 2.5 / Bild oben: Abriss des Berliner Stadtschlosses 1950 / Bundesarchiv, Bild 183-08103-0025 / Köhler, Gustav / CC-BY-SA 3.0

Es ist schon zynisch, wenn historische Gebäude, die den Dreißigjährigen Krieg, Einmarsch und anschließende Vertreibung der napoleonischen Truppen und die Feuerstürme des Bombenkriegs überstanden haben, anschließend im „Arbeiter und Bauernstaat“ gesprengt oder abgetragen wurden.
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12 Millionen für die Spandauer Zitadelle: Weiter Blick vom Juliusturm



Wappen des Berliner Bezirks Spandau / Bild: gemeinfrei

Der größte Gewinner beim Lottospiel ist der Staat. Und der gibt seine Einnahmen schnell wieder aus. Zum Beispiel für die Sanierung der Spandauer Zitadelle.

In den beliebten Märchenfilm-Drehort voller Preußen-Geschiche flossen 2009 sechs Millionen Euro aus Lotto-Mitteln.

Weitere sechs Millionen kamen aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung. Ziel war es, die Gebäude für die 2011er Monumentalausstellung „Spurensuche – Deutschland und seine politischen Denkmäler“ herzurichten.
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Berliner Stadtschloss wird seit 2013 wieder aufgebaut (aktualisiert)



berlin_stadtschloss.jpg
Das Stadtschloss im späten 18. Jahrhundert. Bild aus Wiki, Urheberrecht abgelaufen / Bild oben: Das Stadtschloss um 1900 (gemeinfrei)
Das Berliner Stadtschloss entsteht erneut, und zwar nach den stark historisierenden Plänen des Architekten Franco Stella (65). Der Italiener gewann den Architektur-Wettbewerb mit 15:0 Stimmen. Der Palast der Republik ist bereits verschwunden.

Artikel dazu finden sich u.a. bei Welt Online (bei Springer ist man pflichtgemäß begeistert), Spiegel-Online (neutral) oder auch mit kritischen Stimmen wie bei n.tv (Artikel nicht mehr online.

Drei der vier Fassaden sollen möglichst originalgetreu wieder aufgebaut werden. Auch die Kuppel kommt zurück. Das Innere wird jedoch nicht rekonstruiert.

Der ganze Komplex firmiert als Humboldtforum. Er soll knapp vier Jahren dann die außereuropäischen Sammlungen Berlins sowie die Zentral- und Landesbibliothek beherbergen.
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