Archiv der Kategorie: Bayern

Geschichten zu Burgen und Schlössern in Bayern.

Ritterburg-Hotel für Legoland Deutschland


Betonburg im Legoland-Ritterland / Foto: © LEGOLAND Deutschland
Betonburg mit Fahrgeschäft: „Merlins Burg“ im Legoland-Park / Foto: © LEGOLAND Deutschland

Das Burgenthema ist im bayerischen Freizeitpark Legoland beliebt. So sehr, dass die Betreiber gerade eigens ein Burghotel im türmchenverliebten Legoland-Look errichten lassen. Es ist dann die zweite „lebensgroße“ Beton-Burg in der Welt der bunten Klötzchen.

Eröffnung wurde am 23. März 2013 gefeiert. Auf der Berliner Tourismusmesse ITB wurde das Projekt zuvor vorgestellt.

Im Lego-Freizeitpark in Günzburg steht bereits „Merlins Burg“, auch bekannt als „Land der Ritter“. Dahinter verbirgt sich ein Fahrgeschäft, bei dem Mitfahrer „auf dem Rücken des Feuerdrachen“ mit bis zu 60 km/h durch das Innere von „Merlins Burg“ und über die kurvenreiche Außenstrecke sausen.
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Wenn Politiker Burgen besuchen: PR mit historischen Gemäuern


Staatstragend: CSU-Besuch auf Burg Veldenstein.
Staatstragend: CSU-Besuch auf Burg Veldenstein.
Parteien und Burgen: Das ist so eine Sache. Mit dem hohen Symbolwert alter Gemäuer lässt sich ja prima Politik machen. Fotos grinsender Abgeordneter, die die Bedeutung der historischen Stätten betonen, und sich für die Übergabe von Mini-Beträgen aus Steuergeld feiern lassen, füllen die Gazetten.

Kaum sind die Fotografen abgezogen, ist der Vollblutpolitiker schon zum zur nächsten Imagepflegetermin unterwegs und der Erhalt der Burg vergessen.

Besonders peinlich ist das Theater, dass die CSU auf den staatlich-bayerischen Burgen so treibt (Wahlkampf mit der Nürnberger Burg, Flaggenstreit). Schon die Ankündigung der Prüfung des Einbaus eines Starkstromanschlusses war der parteieigenen Hofberichterstattung einen langen Artikel über die segensreichen Aktivitäten der „politischen Verantwortungsträger“ mit dem obligatorischen Gruppenfoto wert (nicht mehr online).

Auch bei der FDP weiß man, wie man sich mit symbolischem finanziellen Aufwand als Burgenfreund profilieren kann. Dem liberalen sächsischen Landtagsabeordneten Holger Zastrow gelang es, sich in der Sächsischen Zeitung dafür würdigen zu lassen, dass er auf Burg Mildenstein die neue nächtliche Burgbeleuchtung eingeschaltet habe.

Hintergrund: Der parteinahe Verein „FDP hilft“, dessen Vorsitzender Zastrow ist, spendet dem Projekt stolze 660 Euro (in Sachsen wird übrigens im nächsten Jahr gewählt). Zastrows Auftritt dürfte die sächsische Landtags-CDU ärgern, die schon mal gerne im Rittersaal der Burg tagt.


SPD-Generalsekretärin Angela Nahles auf Burg Bischofstein
SPD-Generalsekretärin Angela Nahles auf Burg Bischofstein
SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles zeigt, wie man effektive Pressearbeit mit Burgen im Hintergrund macht. Bei ihrer „Sommerreise 2012“ besuchte sie gleich zwei Burgen: Bischofstein (Mosel) und Olbrück.

Vor Fotografen und laufender Kamera freute sich die Bundestagsabgeordnete, dass die auch von ihr geforderten Fördermittel für die Dachstuhlsanierung von Burg Bischofstein nun fließen. Der Förderverein von Burg Olbrück übergab dem hohen Gast eine edlen Tropfen. Bericht und Fotos fanden sich auf der Seite von Andrea Nahles.

Man darf gespannt sein, ob Frau Nahles sich auch für die nun anstehenden, weiteren aufwendigen Sanierungsmaßnahmen einsetzen wird.

Fazit: Engagegment, auch von Bundespolitikern ist an sich eine gute Sache, darf aber nictht zum reinen PR-Termin werden und sich im Burgfoto und dem Brief an den zuständigen Fachminister erschöpfen. Wichtig ist kontinuierliche Unterstützung und Rückendeckung für die Eigentümer, Betreiber und Fördervereine der historischen Gebäude.

Das sind nämlich die Leute, die mit viel zu geringen Mitteln bei der endlosen Arbeit sind, das Burgerbe zu erhalten – und dafür zu sorgen, dass auch CSU-Minister weiter protzige Empfänge auf „ihren“ Burgen veranstalten können.

Nachtrag: An Burg Veldenstein, zu deren Sanierung sich die Landesregierung im Juli 2012 „grundsätzlich bekannt“ hatte (siehe Foto oben), ist es in der Nacht zum 28. Mai 2013 zu einem schweren Felssturz gekommen. Teile der Burgmauer und 300 Tonnen Geröll stürzten auf eine Straße. Ein Haus wurde beschädigt.




Ideen fürs Wasserburger Burggefängnis



Wasserburg: Blick auf Inn und Burg. Foto: Wikipedia/waterborough
Wasserburg: Blick auf Inn und Burg. Foto: Wikipedia/waterborough/gemeinfrei

Was tun mit 26 Zellen mit Gitterfenstern, dicken Mauern und jeweils maximal 15 Quadratmetern Platz in einem alten Burggefängnis? Dieser Aufgabe haben sich jetzt 17 Design-Studenten der FH Rosenheim in Wasserburg am Inn gestellt. Heraus kamen sieben höchst individuelle Nutzungskonzepte für die Etagen des denkmalgeschützten Gemäuers. Ein kreatives Spiel mit dem historischen Knast-Ambiente. Davon berichtet die Wasserburger Zeitung.
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Spektakuläre Brände von Burgen und Schlössern



Feuer auf Burg Krásna Hôrka im März 2012 / Bild: Screenshot Spiegel Online
Feuer auf Burg Krásna Hôrka im März 2012 / Bild: Screenshot Spiegel Online / Das Bild oben zeigt den Brand des Düsseldorfer Schlosses 1872 (gemeinfrei)
Zwei Jungen mit Neugier auf Zigaretten, eine Schachtel Zündhölzer und ein dichtbewachsener Hang mit trockenem Gras am Fuß einer Burg: Eine Mischung, die zur Katastrophe führen kann. Im März 2012 soll so (nach Angaben der slowakischen Behörden) der verheerende Brand von Burg Krásna Hôrka begonnen haben.

Erst entzündete ein weggeworfenes Zündholz das Gras, Funken sprangen auf das hölzerne Schindeldach der Festung aus dem 14. Jahrhundert über. Bald stand der Dachstuhl des ersten Gebäudes in Flammen, der Brand griff auf die darüber liegenden Dächer über.

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Klosterburg Kastl: Streit um Plan für Asylbewerber-Unterkunft




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Die Klosterburg Kastl / Foto: Wikipedia/Matthias Süß / Msuess / CC BY-SA 3.0

Im oberpfälzer Flecken Kastl gibt es Streit um die Nutzung der leer stehenden Klosterburg. Die Landesregierung würde gerne „als Zwischenlösung“ Asylbewerber auf dem Gelände der ehemaligen Benediktinerabteil über dem 2500-Einwohner-Ort unterbringen.

Als Unterkunft sollen Nebengebäude aus den 80er Jahren dienen. Bürgermeister Stefan Braun (CSU) hält die Burg für die falsche Wahl. „Die Burg verbindet jeder mit Kastl, die hat eine gewisse Strahlkraft“, sagte er der Mittelbayerischen Zeitung.

Außerdem führe er Gespräche mit möglichen Investoren, die bei der Realisierung der Asylbewerber Unterkunft aber ihr Interesse verlieren könnten. Gegen Asylbewerber habe er natürlich „grundsätzlich nichts“.
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