Archiv der Kategorie: Brandenburg

Geschichten über Burgen und Schlösser in Brandenburg.

Corona-Pandemie: Diese Burgen und Schlösser hatten geschlossen

Schloss Herrenchiemsee ist wegen des Coronavirus vorerst geschlossen / Foto: Wikipedia/Guido Radig/CC-BY-SA 3.0 / Foto oben (Schloss Neuschwanstein): Wikipedia / Softeis / CC-BY-SA 3.0

Zunächst hatten Tourismus-Funktionäre lediglich über die wegen des Coronavirus ausbleibende Besucher im Februar geklagt. Um die Verbreitung des Virus nicht noch weiter zu beschleunigen, haben diverse Schlösser und Burgen nun komplett geschlossen.

Schloss Neuschwanstein: Bayerns Vorzeigeschloss im Allgäu mit jährlich 1,5 Millionen Besuchern konnte jahrzehntelang auch auf tausende Fans aus Fernost zählen.

Nun teilt die Bayerische Schlösserverwaltung mit: Schloss Neuschwanstein bleibt „bis auf weiteres für Besucher geschlossen“. Corona-Pandemie: Diese Burgen und Schlösser hatten geschlossen weiterlesen

Schloss Dammsmühle soll Luxushotel werden



Parkseite von Schloss Dammsmühle. Foto: Wikipedia / Doris Antony / CC-BY-SA 3.0 / Foto oben: Wikipedia / Olaf Tausch / CC-BY-SA 3.0
Das verfallende Schloss Dammsmühle in Wandlitz-Schönwalde nördlich von Berlin soll zum Luxushotel werden.

Zu der Investorengruppe, die das leer stehende einstige Gästehaus der Stasi 2017 gekauft hat und es nun denkmalgerecht umbauen will, gehört auch der Berliner Gastronom Roland Mary, Inhaber des Nobel-Restaurants Bochardt.

Der Entwurf sehe ein Hotel mit Spa-Bereich und Restaurant vor, erklärte Ortsvorsteherin Maria Brandt (SPD) der Deutschen Presseagentur dpa.

Die Investoren hoffen im Lauf des Jahres 2019 eine Baugenehmigung zu bekommen und das Projekt dann innerhalb der folgenden zwei Jahre zu beenden.
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„Die Galoschen des Glücks“: Drehort Schloss Stülpe



Schloss Stülpe, Drehort von "Die Galoschen des Glücks" / Foto: Wikipedia / Lienhard Schulz / CC-BY-SA 2.5
Schloss Stülpe, Drehort von „Die Galoschen des Glücks“ / Foto: Wikipedia / Lienhard Schulz / CC-BY-SA 2.5

Ende Dezember ist traditionell Zeit für die TV-Weihnachtsmärchen. Und wo sollten die Geschichten von Prinzen, Prinzessinnen, Hexen und wahr werdenden Wünschen besser spielen als auf Schlössern und Burgen?

Im Juni 2018 war auf Schloss Stülpe in Brandenburg Drehstart für „Die Galoschen des Glücks“. Im Mittelpunkt steht der junge Diener Johann (Jonas Lauenstein, bekannt aus „Gute Zeiten, schlechte Zeiten und Notruf Hafenkante), der gern Teil der Herrschaft um Großherzogin Ottilie (Corinna Kirchhoff) wäre.

Dass das Glück in Gestalt von Kammerzofe Lisbeth (Luise von Finkh) viel näher liegt, bemerkt der Domestike nicht die Zofe der Prinzessin ist rettungslos in den Diener verliebt). Man kennt sie aus „Fuck you Göthe 2“.
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Neues Palais: 1000 vergessene Briefe der Kaiserin Auguste




In der Ausstellung Kaiserdämmerung werden die Briefe gezeigt - und Transportkisten für die Wertsachen des Kaisers / Foto: © Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg
In der Ausstellung Kaiserdämmerung werden die Briefe der Kaiserin gezeigt – und Transportkisten für die Wertsachen des Kaisers / Foto: © Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg / Foto Briefe: SPSG / Jörg Kirschstein
Den ganz großen Mediencoup erhoffte sich die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten aus dem Inhalt des Juwelentresors der letzten deutschen Kaiserin Auguste.

Der dämmerte seit Jahrzehnten verschlossen hinter der Wand des Ankleidezimmers der Kaiserin im Neuen Palais in Potsdam vor sich hin. Und der Schlüssel war pfutsch.

Mehrere Versuche, den Stahlschrank denkmalgerecht zu öffnen, scheiterten. Also wurde er angebohrt und per Mini-Kamera ausgeforscht. Ergebnis: Der Tresor ist leer.

Keine wirkliche Überraschung, wenn man bedenkt, dass die Kaiserin im Zuge der Revolution und des Sturzes der Monarchie 1918 genug Zeit hatte, ihre Juwelen einzupacken und mit ins Exil nach Haus Doorn zu nehmen.
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Mexikaner kaufen Schloss Mühlberg in Brandenburg



Moritz von Sachsen (1521-1553) in Dienstkleidung. Er machte Schloss Mühlberg zum Jagdschloss. Bild: gemeinfrei
Moritz von Sachsen (1521-1553) in Dienstkleidung. Er machte Schloss Mühlberg zum Jagdschloss. Bild: gemeinfrei / Foto oben: Wikipedia / Radler59 / CC-BY-SA 3.0

Auch so kann Globalisierung laufen: Drei Geschwister aus Mexiko-Stadt haben über den Berliner Zweig ihrer Immobilienfirma Noox das leer stehende Schloss Mühlberg an der Elbe gekauft. In der mexikanischen Botschaft in Berlin ist man mächtig stolz auf die Landsleute.

Sie planen im Schloss im Südwesten von Brandenburg eine „Kunstresidenz“ aufzubauen. Das berichtet die Lausitzer Rundschau.

In der Vierflügelanlage haben im Auftrag der neuen Besitzer bereits erste Arbeiten begonnen. Für das erste Juliwochenende ist ein Eröffnungsfest geplant.

Mühlberg ist ein für die Geschichte der Reformation bedeutsames Pflaster: Vor den Toren des Ortes schlugen kaiserliche Truppen im April 1547 das Heer des protestantischen Schmalkaldischen Bundes entscheidend – mit erheblichen Folgen für die Machtverteilung im damaligen Sachsen.



Am ersten Juli-Wochenende wurde „Grand Opening“ gefeiert (nur sichtbar für eingeloggte Facebook-Nutzer)

Ein Holzschnitt zeigt die Schlacht bei Mühlberg von 1547 / Bild: gemeinfrei
Ein Holzschnitt zeigt die Schlacht bei Mühlberg von 1547 / Bild: gemeinfrei

Die neuen Eigentümer informieren auf einer spanischsprachigen Seite über ihre Pläne mit dem Schloss und zeigen Bilder: Entstehen könnten hier „Networking-Räume, Minilofts, Ateliers, eine Kunstgalerie, eine Taverne und Bio-Obstgärten“. Auf der Seite kann man auch für den Erhalt des Schlosses spenden.

Das Schloss wurde 1272 als „castrum mulberch“ erstmals erwähnt. Damals noch als Wasserburg der Herren von Ileburg, die einen Übergang über die Elbe schützte.

Nachdem das Schloss bei einem Stadtbrand schwer beschädigt worden war, ließ es Sachsen-Herzog Moritz 1545 als Renaissance-Jagdschloss wiederaufbauen. Zwei Jahre später sollte Moritz bei der Schlacht bei Mühlberg an der Seite von Kaiser Karl V. mitkämpfen.

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Nach dem Sieg musste Moritz geschlagener Vetter die sächsische Kurwürde abgeben – Kurfürst Moritz war nun der neue starke Mann in Sachsen. Das Schloss wurde bei den Kämpfen nicht in Mitleidenschaft gezogen.

Für Jagden vom Mühlberger Schloss aus hatte er jetzt keine Zeit mehr. Das Schloss beherbergte in den kommenden Jahrhunderten die Verwaltung des Amts Mühlberg. Das Schloss war Amtsgericht, Gefängnis und seit 1859 Hauptzollamt.

Die Wassergräben wurden Anfang des 19. Jahrhunderts trockengelegt. Zu DDR-Zeiten wurde das Schloss als Schule, Jugendklub, Stadtbibliothek, Stadtarchiv und zum Wohnen genutzt.

1999 wurde das Schloss privatisiert. Der neue Eigentümer hatte allerdings kaum Geld für die Sanierung. 2015 war eine Zwangsversteigerung für 292.000 Euro angesetzt. In diesem Rahmen dürfte sich auch der von den Mexikanern gezahlte Kaufpreis bewegen.

In Mühlberg/Elbe selbst beschäftigt sich inzwischen das Museum 1547 mit der oben erwähnten Schlacht zwischen katholischer Allianz und Schmalkaldischem Bund. Es befindet sich in der Propstei des ehemaligen Zisterzienserklosters von 1531 an der Klosterstraße 9.

Die mexikanische Botschaft in Berlin hat den Bericht der Lausitzer Rundschau geteilt (nur für eingeloggte Facebook-Nutzer sichtbar):

Weiterlesen:

Frank Claus schreibt in der Lausitzer Rundschau: „Mexikaner kaufen Schloss Mühlberg“ (Artikel ist nicht mehr online verfügbar)
Hier geht es zur Seite der neuen Schlosseigentümer (auf Spanisch): „Schloss Mühlberg Alemania
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