Willibaldsburg: Diebe stehlen Schwerter und Münzen

Rekonstruktion und Abdruck eines keltischen Schwerts wurden gestohlen. Foto: Wikipedia / FerdiBf / gemeinfrei
Rekonstruktion und Abdruck eines keltischen Schwerts wurden gestohlen. Foto: Wikipedia / FerdiBf / gemeinfrei / Foto oben: gemeinfrei

Ziemlich dreiste Diebe haben am Sonntagmorgen während der Öffnungszeiten im Museum für Ur- und Frühgeschichte auf der Willibaldsburg über Eichstätt gewütet.

Brachial zerschlugen sie das Sicherheitsglas von Vitrinen und stahlen eine Sammlung römischer Münzen und drei Replikate von Schwertern.

Zur Höhe der Beute kursieren unterschiedliche Angaben. In der Presse ist von ca. 20.000 Euro die Rede, die Polizei schätzt den Wert auf 5000 Euro. Hinzu kommt der Sachschaden.




Die Museumsaufsicht bekam die Aktion laut Donaukurier offensichtlich erst im Nachhinein, um 11.30 Uhr mit, als die Täter mit ihrer Beute die Burg bereits verlassen hatten.

Das Mammut ist der Star in der Ausstellung des Museums auf der Willibaldsburg - ihm passierte nichts / Foto: Wikipedia / Chrisi1964 / CC-BY -SA 4.0
Das Mammut ist der Star in der Ausstellung des Museums auf der Willibaldsburg – ihm passierte nichts / Foto: Wikipedia / Chrisi1964 / CC-BY -SA 4.0
Gestohlen wurde eine Sammlung römischer Münzen aus der Zeit von 90 bis 250 nach Christus. Bei den historischen Waffen griffen die Diebe zu zwei Rekonstruktionen mittelalterlicher Kurzschwerter.

Außerdem stahlen sie den Abguss eines keltischen Schwerts und eine aufwendig gearbeitete Kopie der Waffe (das Original wird sicher unter Verschluss gehalten).

Der örtliche Polizeichef Heinz Rindlbacher geht davon aus, dass mehrere Täter beteiligt waren und Werkzeuge eingesetzt wurden. Videobilder von Verdächtigen konnte man nicht sicherstellen – die Kameras im Museum zeigen lediglich ein Livebild und zeichnen nicht auf. Nun sollen die Sicherheitsvorkehrungen im Museum verbessert werden.

Zur Geschichte der Willibaldsburg

Die Burg über dem Altmühltal entstand als Festung der Eichstädter Bischöfe. Aus der mittelalterlichen Burg wurde dann mitten im Dreißigjährigen Krieg ein schickes, bischöfliches Renaissanceschloss.

Tatort Willibaldsburg: Das Museum befindet sich im Gemmingenbau / Foto: Wikipedia / Dark Avenger / CC-BY.SA 3.0
Tatort Willibaldsburg: Das Museum befindet sich im Gemmingenbau / Foto: Wikipedia / Dark Avenger / CC-BY.SA 3.0

Angesichts der Kriegslage wurden auch noch flugs Bastionen für die Aufnahme von Kanonen eingebaut. Die Schweden ließen sich nicht abschrecken und erorberten das Burgschloss im Frühjahr 1633.

Bereits wenige Monate danach gelang dem legendären Reitergeneral Jan von Werth die Rückeroberung und Verteidigung der Anlage.

1802 wurde das Fürstbistum aufgelöst. Die Willibaldsburg gehörte nun dem bayerischen Staat, der sie samt Ausstattung an Privatleute verkaufte.

Nach Ausschlachtung und Teilabbrüchen kaufte das Königreich Bayern die lädierte Anlage 1829 zurück und quartierte Truppen ein.



Innenhof des Gemmingenbaus / Foto: Wikipedia / Dark Avenger / CC-BY.SA 3.0
Innenhof des Gemmingenbaus / Foto: Wikipedia / Dark Avenger / CC-BY.SA 3.0
1887 wurde erstmals ein Museum auf der Burg eröffnet. Es zeigte unter anderem römische Münzen. Die Bestände wurden 1945 bei Kriegsende geplündert.

1980 öffnete dann im ersten Obergeschoss des Gemmingenbaus im Südflügel das Museum für Ur- und Frühgeschichte. Es zeigt Fundstücke aus der Region aus der reichhaltigen Sammlung des Historischen Vereins Eichstätt.

Hinzu kommt noch das 1976 eröffnete das naturhistorische Jura-Museum Eichstätt.

Weiterlesen:
Der Donaukurier berichtet: „Dreiste Diebe auf der Willibaldsburg
Auch die FAZ bringt eine Online-Meldung: „Eichstätt: Teure Münzen und Schwerter aus Museum gestohlen“ (Link zum Artikel)

Und hier ein paar Drohnenbilder von der Willibaldsburg: