Maria Stuart: Wo liegen die Drehorte des Schottland-Dramas?



Das Filmplakat zu "Maria Stuart" / Bild oben: Holyrood Palace in Edinburgh / Foto:  Wikipedia / HylgeriaK / CC-BY-SA 3.0
Das Filmplakat zu „Maria Stuart“ / Bild oben: Einer der Maria Stuart Drehorte: Blackness Castle / Foto: Wikipedia / Dr John Wells / CC-BY-SA 3.0
Es ist „Maria Stuart“-Zeit im Kino: Das Drama um die Königinnen von England und Schottland, ihre Liebhaber und Gegner und falschen Freunde wird einer der Filmhits des Jahres 2019.

In den Hauptrollen: Die in Irland aufgewachsene Saoirse Ronan als Maria Stuart, die sich als 18-jährige Witwe daran macht, den schottische Thron zu übernehmen – und Margot Robbie, einst Star der australischen Soap „Neighbours“ als alternde Elisabeth I., die ihre energische Cousine bewundert.

Aber wo lagen die Drehorte des Streifens, in dem viel Highland aber auch diverse Burgen zu sehen sind?

Gefilmt wurde 2017 und 2018 vornehmlich in England und Schottland. Viele Schauplätze werden in diesem Sommer wohl einen Besucheransturm erleben…




Das echte Holyrood Palace in Edinburgh heute / Foto:  Wikipedia / HylgeriaK / CC-BY-SA 3.0
Das echte Holyrood Palace in Edinburgh heute / Foto: Wikipedia / HylgeriaK / CC-BY-SA 3.0

Ein Großteil der Geschichte der realen Maria Stuart spielte sich in Holyrood Palace in Edinburgh ab.

Der Palast wurde seit den 1560er Jahren allerdings stark umgebaut. Im Film sollte lieber eine trutzige Burg gezeigt werden, schließlich war es ziemlich unruhig im Stuart-Königreich.

Castle Blackness doubelt bei „Maria Stuart“ Holyrood Palace / Foto: Wikipedia / Dr John Wells / CC-BY-SA 3.0

Zur Filmkulisse der „Holyrood“-Außenaufnahmen wurde Castle Blackness, 22 Kilometer von der Hauptstadt entfernt. Die Burg am Firth an einer Landzunge in den Forth entstand um 1440, also etwa 120 Jahre vor der Handlung des Films. Passt somit ungefähr.

Die Burg in der Form eines Schiffsrumpfs kann besichtigt werden. Bis zum Ersten Weltkrieg wurde sie noch militärisch genutzt, u.a. zur Internierung von Kriegsgefangenen (zum Beispiel aus dem amerikanischen Unabhängigkeitskrieg).

Auf Blackness Castle wurde übrigens auch für die Netflix-Produktion „Outlaw King“ gedreht.

Heinrich VIII. vererbt sein Schloss vor London

Szenenwechsel. Heinrich VIII. hat seiner Tochter Elisabeth I. (deren Mutter er hinrichten ließ) neben der Krone auch noch Schloss Hampton Court nahe London hinterlassen.

Die entsprechenden Außenaufnahmen bei „Maria Stuart“ entstanden allerdings in Hardwick Hall, einem Landschlösschen im elisabethanischen Stil aus den Jahren 1590 bis 1597 in Derbyshire. Es ist öffentlich zugänglich.

Im Film Hampton Court: Hardwick Hall in Derbyshire / Foto: Wikipedia / Chachu207 / CC-BY-SA 3.0
Im Film Hampton Court: Hardwick Hall in Derbyshire / Foto: Wikipedia / Chachu207 / CC-BY-SA 3.0
Im Film kommt es zu einem Treffen der Königinnen, das historisch nicht belegt ist. Schauplatz ist eine mit Tüchern vollgehängte Scheune – in der Realität Arborfield Barn.

Dabei handelt es sich um eine Scheune aus Holz und getrocknetem Stroh aus der Zeit um 1500. Sie steht im Chiltern Open Air Museum in Buckinghamshire (offen zwischen März und Oktober).

Die von einem Kruzifix dominierte Zelle, in der Maria Stuart im Film auf ihre Hinrichtung wartet, ist in Wirklichkeit Teil der Kathedrale von Gloucester. In der Kathedrale wurden auch Innenaufnahmen gedreht, die in Elisabeths Residenz Hampton Court spielen sollen.

Kreuzgang der Kathedrale von Gloucester: Bei Maria Stuart kamen hier die englischen Höflinge zusammen. Foto: Wikipedia / Christopher JT Cherrington / CC-BY-SA 4.0
Kreuzgang der Kathedrale von Gloucester: Bei Maria Stuart kamen hier die englischen Höflinge zusammen. Foto: Wikipedia / Christopher JT Cherrington / CC-BY-SA 4.0
Die Kathedrale mit ihren opulent und detailreich verzierten Kreuzgängen aus dem späten 14. Jahrhundert ist wie geschaffen für Fantasy- und Historienfilme.

Harry Potter-Fans werden sich an Szenen aus der Zauberschule Hogwarts erinnert fühlen, die auch hier gedreht wurden.

Mehrere Burgen sind kurz als Silhouette zu sehen, etwa Tantallon Castle (heute Ruine) auf einer Klippe an der Südseite des Firth of Forth.

Kurzer Blick auf Carlisle Castle

Der Name „Carlisle Castle“ (1568 war Maria Stuart hier einige Monate inhaftiert) wird unter einem Burgen-Bild kurz eingeblendet. Die meisten gezeigten Anlagen wurden am Rechner soweit verändert, dass sie ins 16. Jahrhundert passen.

Die natürlich grandiosen Ritte durch die Highlands wurden unter anderem im Tal von Glen Coe gedreht (den Schotten ist die Örtlichkeit vor allem wegen eines Massakers von 1692 in Erinnerung).

Im Tal von Glen Coe wurde auch gedreht. Foto: Wikipedia / Wojsyl / CC-BY-SA 3.0
Im Tal von Glen Coe wurde auch gedreht. Foto: Wikipedia / Wojsyl / CC-BY-SA 3.0
Dabei gelangen dem Fotografen Peter Jolly mehrere Tele-Aufnahmen der Hauptdarstellerin und der Dreharbeiten, die auf der Seite der BBC schon mal für den Film warben (Link siehe unten).

Die echte Maria Stuart, neun Jahre vor ihrem Tod / Bild: gemeinfrei
Die echte Maria Stuart, neun Jahre vor ihrem Tod / Bild: gemeinfrei

Heute kann man in der rauen Landschaft prima wandern. Es gibt ein Besucherzentrum am Eingang des Tals.

Maria Stuarts Leben endete in Fotheringhay Castle, wo sie am 8.Februar 1587 im Alter von 44 Jahren nach allerlei Intrigen und Morden im Auftrag ihrer königlichen Cousine hingerichtet wurde. Von der Burg in Northamptonshire sind nur noch der Hügel und Mauerreste erhalten.

Der Film ist durchaus sehenswerte Unterhaltung. Die Optik erinnert häufig an „Game of Thrones“ mit Stuarts, Tudors und ihren multikulturellen Hofschranzen und Untertanen in keltischer Umgebung.

Bert Rebhandl äußert sich in seiner Filmkritik in der FAZ äußerst lobend („eine hochaktuelle Glanzleistung“). Titel des Artikels: „Das Ärgste, was wir von ihr wissen“ (Link zum Text)

Mal sehen, wie viele Oscars der Streifen einheimst…

Der Trailer zu „Maria Stuart – Königin von Schottland“ (2019) von Universal auf Deutsch:

Ein weiterer Trailer (englisch):


Weiterlesen über Maria Stuart Drehorte:

Auf der Seite Bustler.com fragt Danielle Burgos: „Where Was ‘Mary Queen Of Scots’ Filmed? The Movie Is Packed With Historical Locations You Can Actually Visit“ (Link zum Artikel)

Weitere Infos zu Drehorten bei „Atlas of wonders“: „Mary Queen of Scots Filming Locations“ (Link zum Artikel)

Die BBC berichtete über Dreharbeiten im Tal von Glen Coe: „Saoirse Ronan’s Mary, Queen of Scots filming in Glen Coe“ (Link zum Artikel)