Berliner Stadtschloss-Wiederaufbau: 18 Millionen Euro fehlen



Das wiederufgebaute Berliner Stadtschloss mit Kuppel  (Computersimulation) / Bild: Wikipedia/eldaco
Das wiederufgebaute Berliner Stadtschloss mit Kuppel (Computersimulation) / Bild: Wikipedia/eldaco / Foto oben (Juni 2015): Miriam Guterland CC-BY-SA 3.0
Ein Jahr vor der geplanten Eröffnung des wieder aufgebauten Berliner Stadtschlosses fehlen 18 Millionen Euro, und es gibt keine Zeitpuffer mehr. Wird das Stadtschloss zur ewigen Baustelle wie der Hauptstadtflughafen BER?

Beim Förderverein des Schlosses ist man zuversichtlich, die fehlenden Gelder in Form von Spenden einnehmen zu können. Das berichtet die Deutsche Presseagentur.

Das Geld ist für die Rekonstruktion der Fassade gedacht. Insgesamt sollen 105 Millionen Euro an Spenden zusammenkommen, viele Spenden-Aktionen sind bereits erfolgreich gelaufen, wie die gesponderten „Steine fürs Berliner Schloss„.

Die Humboldt-Box, in der auf drei Etagen über die Schlossgeschichte und den Wiederaufbau informiert wurde, wird Anfang 2019 abgerissen. Bereits im September 2019 soll das neue Kunst- und Museumzentrum Humboldt Forum im wieder errichteten Berliner Stadtschloss einziehen.

Der 14. September 2019 war ein symbolträchtiges Datum: Es war der 250. Geburtstag von Alexander von Humboldt.



Das Stadtschloss zur Kaiserzeit / Bild: gemeinfrei
Das Stadtschloss zur Kaiserzeit / Bild: gemeinfrei
Der Beginn der „etappenweisen Eröffnung“ ist bislang für den Dezember geplant.

Doch die Bauarbeiten dauerten angesichts der boomenden Baukonjunktur in Berlin länger als erwartet, die Zeitpuffer sind aufgebraucht. Ob der Zeitplan gehalten werden kann, ist nicht klar. Das bestätigte der Bauvorstand des Schloss-Projekts gegenüber dem Berliner Abgeordnetenhaus.

Zudem fehlen besagte 18 Millionen Euro für die neue Barockfassade. Das ist allerdings ein eher geringer Betrag in Anbetracht der gesamten Baukosten von mehr als 600 Millionen Euro.

Der Bund trägt allein 483 Millionen Euro, das klamme Land Berlin weitere 32 Millionen. Plus die angepeilten 105 Millionen Spenden vom Förderverein.

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Das im Krieg schwer beschädigte Berliner Stadtschloss der Hohenzollern war im September 1950 auf Befehl der DDR-Führung hin gesprengt worden.

Auf einem Teil des Schlossgeländes entstand mit Hilfe von viel Asbest der DDR-Protzbau „Palast der Republik“.

Im Humboldt Forum sollen die ethnologischen und asiatischen Sammlungen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz gezeigt werden. Es soll daneben als edle Veranstaltungs-Location genutzt werden.

Der Abriss der Humboldt-Box wird nötig, da dort nach Erdwärme gebohrt wird, um das Schloss später mit nachhaltiger Heizenergie zu versorgen.

Um nach Wegfall der Humboldt-Box weiter aktiv für Spenden zu werben, will der Förderverein in Berlin-Mitte ein Ladenlokal anmieten.

Youtube-Bilder: Die Stadtschloss-Baustelle 2018 mit dem wieder hergestellten Schlüterhof:

Weiterlesen zum Stadtschloss-Wiederaufbau:
Der dpa-Artikel im Berliner Tagesspiegel: „Berliner Schloss fehlen 18 Millionen Euro für Wiederaufbau