Feuertanzfestival auf Burg Abenberg begeistert



Burg Abenberg: Der Schottenturm. Fotos: Burg Abenberg / Foto (und Foto oben): Wikipedia / Jailbird / CC-BA-SA 2.0.de
Burg Abenberg: Der zur Kaiserzeit wiedererichtete Schottenturm. Fotos: Burg Abenberg / Foto (und Foto oben): Wikipedia / Jailbird / CC-BA-SA 2.0.de
6000 Fans haben am Wochenende das Feuertanzfestival auf Burg Abenberg gefeiert. Das Mittelalterrock-Ereignis auf der nach 1880 weitgehend wiederaufgebauten fränkischen Burg war ausverkauft.

Headliner waren diesmal Schandmaul, Alestorm, Mono Inc, Bannkreis (mit Subway-to-Sally-Frontmann Eric Fish) und Letzte Instanz unterstützt von weiteren Bands. Zwei Tage lang wurde gerockt.

Einer der Höhepunkte war die Feuershow im Burghof, das Festival muss seinem Namen schließlich alle Ehre machen. Diesmal brannte es sogar mehr als sonst – und zwar derart, dass kurzzeitig die Feuerwehr anrücken und einen unbeabsichtigt entzündeten Teil des Feuers löschen musste.




Hier einige Impressionen vom Feuertanzfestival 2014:

Das Festival findet bereits seit 18 Jahren auf der Burg, ca. 25 Kilometer südwestlich von Nürnberg statt. Viele große Namen der Szene gaben sich hier häufiger ein Stelldichein, wie etwa In Extremo.

Einen steineren Wohnturm ließ Rapoto von Abenberg in den Jahren 1130 bis 1140 an Stelle einer alten Holzbefestigung aus der Zeit nach 1000 errichten. Er plante den Mauerring auf einer 40 x 40 Meter großen Fläche.

Ganz schön großzügig für diese Zeit und damals eine der größten steinernen Burgen Bayerns.

Burg Abenberg im Winter / Foto: Wikipedia / Wolfgang Sauber / CC-BY-SA 3.0
Burg Abenberg im Winter / Foto: Wikipedia / Wolfgang Sauber / CC-BY-SA 3.0
Rapoto setzte sich überhaupt gern Denkmäler, so stifte er mit drei Schwestern und seine Bruder Bischof Otto von Bamberg das Kloster Heilbronn. Die Abenberger starben allerdings bereits um 1200 aus. Aus ihrer Zeit haben sich keine Reste der Burg mehr erhalten.

Danach fielen Burg und Herrschaft an die Nürnberger Burggrafen, eine gewisse Familie Hohenzollern. Die Ahnen der späteren Preußen-Könige erweiterten den Hauptbau auf die doppelte Größe und rissen Gebäude und die Ringmauern der Rapoto-Familie ab. Sie wollten ihre eigenen Mauern, die man heute noch zum Teil sehen kann.

1296 kam die Burg an das Fürstbistum Eichstätt, das um 1496 neue Gebäude errichten ließ, ansonsten aber kein großes Interesse an der Anlage mehr hatte. Das hatte z.B. zur Folge, dass 1799 die alte St.-Otmars-Kapelle einstürzte.

Mit dem Ende der weltlichen Herrschaft des Fürstbistums fiel das Territorium 1806 an das frisch gegründete Königreich Bayern. Die königliche Verwaltung wollte die Burgruine schnell loswerden und verkaufte sie „zum Abbruch“ an Max Freiherr von Welden.

Dass es die Anlage heute noch gibt, verdankt sie den folgenden Besitzern. Zunächst dem Münchener Kunsthändler K. J. Zwerschina, die Burg Abenberg 1875 kaufte.

Der Kunsthandel zur Zeit von Bayernkönig Ludwig II. hatte offenbar so viel abgeworfen, dass er sogar einige Türme wieder aufbauen konnte. Darunter der 33 Meter hohe Luginsland.

Der folgende Besitzer, der Kammersänger Anton Schott, wollte Zwerschina in nichts nachstehen. Ihm gehörte die Burg von 1881 bis 1913. Auch er baute einen im Sinne der damaligen „echt mittelalterlichen“ Turm wieder auf: Den nach ihm benannten Schottenturm mit seiner hübschen Fachwerketage.

Die Stadt Abenberg kaufte 1982/84 die heruntergekommene Burg. Sie gehört heute dem von Stadt, Landkreis Roth und Bezirk Mittelfranken gegründeten Zweckverband Burg Abenberg.

Auf dem Burggelände befindet sich heute das 22-Zimmer-Hotel Burg Abendberg, das „Haus fränkischer Geschichte“ mit seiner Dauerausstellung „Eine Zeitreise durch Franken“ – und das Abenberger Klöppelmuseum, das der Geschichte der Abenberger Klöppelspitze gewidmet ist.

Weiterlesen:
Nordbayern.de bringt eine Bilderstrecke zum Festival unter dem Titel: „Burg Abenberg: 6000 Fans rocken auf Feuertanz-Festival
Im Donaukurier (Hiltpoltsteiner Kurier) heißt es: „Wie immer ein Spektakel: Feuertanzfestival auf Burg Abenberg
Mehr zu den beiden Museen auf Burg Abenberg.