Rüdesheim sucht einen Pächter für die Brömserburg




Im Weinmuseum auf der Brömserburg werden allerlei Gläser gezeigt. Foto: Wikipedia / lavoro personale / CC-BY-SA 3.0 / Foto oben:  Alexander Hoernigk / CC-BY-SA 3.0
Im Weinmuseum auf der Brömserburg werden allerlei Gläser gezeigt. Foto: Wikipedia / lavoro personale / CC-BY-SA 3.0 / Foto oben: Alexander Hoernigk / CC-BY-SA 3.0
Die Stadt Rüdesheim sucht einen Pächter für die Brömserburg. Das dortige Rheingauer Weinmuseum könnte ganz oder teilweise in ein neues Konzept einbezogen werden.

Das Interesse ist groß: Acht Angebote liegen der Verwaltung vor, fünf überwiegend regionale Interessenten kommen nun in die engere Auswahl, schreibt der Wiesbadener Kurier.

Am liebsten wäre der Stadt, wenn die Brömserburg und ihr kleiner Park Ort von kulturellen und gesellschaftliche Veranstaltungen würden und auch Gastronomie bieten könnten.

Eine etwas zeitgemäßere Präsentation der gläsernen Exponate und Arbeitsgeräte wäre aus Sicht der Stadt auch nicht schlecht.

Die Brömerburg und der erhaltene Wachturm (link). Gesehen vom Niederwalddenkmal / Foto: Wikipedia / Petra Klawikowski / CC-BY-SA 3.0
Die Brömerburg und der erhaltene Wachturm (link). Gesehen vom Niederwalddenkmal / Foto: Wikipedia / Petra Klawikowski / CC-BY-SA 3.0
Hintergrund ist, dass der bisherige Pächter Jens Wendel seinen Vertrag zum Jahresende 2017 hat auslaufen lassen. Der Verein Rheingauer Weinmuseum hat sich aufgelöst.

Die reiche Sammlung an historischen Weingläsern und anderen Trinkgefäßen, die im Weinmuseum in der Burg ausgestellt sind, ging dadurch an die Stadt Rüdesheim über. Die Burg gehört der Kommune.

Die Stadtverordneten könnten bereits am 26. April entscheiden, welcher Pächter den Zuschlag bekommen soll. Die Stadt will allerdings wohl kein Geld in die weitere Sanierung der Burgruine stecken.

Die Brömserburg entstand vermutlich zwischen 1186 und 1190 direkt am Rhein (der seinen Lauf hier inzwischen verändert hat). Sie gehörte zum Erzbistum Mainz.



Die Brömserburg als Ruine in einer Lithografie von 1820 / Bild: gemeinfrei
Die Brömserburg als Ruine in einer Lithografie von 1820 / Bild: gemeinfrei
Bis zum Dreißigjährigen Krieg beherrschte die Burg die Umgebung. Ursprünglich war der Bergfried wohl ca. 35 Meter hoch. Von den Verteidigungsanlagen sind nur ein Wehrturm aus der Zeit um 1200 und Reste des Bergfrieds geblieben.

Den Wohnturm an der Südostecke und den oberen Teil des Bergfrieds sprengten französische Truppen 1640. Den Bergfried-Stumpf wollten sie auch noch in die Luft jagen, das klappte aber nicht. Er blieb bis heute stehen und ist seit 1969 wieder auf 27 Meter aufgestockt.

Im 18. Jahrhundert verfiel die Burg. Nach dem Ende der weltlichen Herrschaft des Mainzer Erzbistums ging die Burg an Privatleute wie 1811 den Grafen von Ingelheim über.

1941 kaufte Rüdesheim die Anlage. 1950 zog das Rheingauer Weinmuseum ein.

Das Museum ist vom 1. März bis 31. Oktober täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet (letzter Einlass 17:15 Uhr). Erwachsene zahlen 5, Kinder und Jugendliche 3 Euro Eintritt. Es gibt natürlich auch Führungen mit Weinproben.

Weiterlesen:
Barbara Dietl schreibt im Wiesbadener Kurier: „Acht Bewerbungen liegen für die Nutzung der Rüdesheimer Brömserburg vor
Website der Brömserburg