Risse: Westflügel von Schloss Neu-Augustusburg gesperrt



Schloss Neu-Augustusburg ist zum Teil saniert. Das kann man gut sehen. Foto: Wikiepdia / Z thomas / CC-BY-SA 3.0 / Foto oben: Concord / CC-BY-SA 3.0
Schloss Neu-Augustusburg ist zum Teil saniert. Das kann man gut sehen. Foto: Wikiepdia / Z thomas / CC-BY-SA 3.0 / Foto oben: Concord / CC-BY-SA 3.0
Der Westflügel von Schloss Neu-Augustusburg in Weißenfels südwestlich von Leipzig ist auf Raten eines Statikers hin geschlossen worden. Die für den 7. Oktober 2017 geplante Eröffnung der Wanderausstellung „Helden im Wilden Osten“ wurde abgesagt.

Grund sind laut der Stadt Weißenfels „statische Probleme“. Die Schäden waren bei der Räumung eines Lagerraums im Schloss sichtbar geworden.

Es sei eine reine Vorsichtsmaßnahme, akute Einsturzgefahr bestehe in dem Schlossflügel jedoch nicht. Eine „nachhaltige statische Sicherung“ des Westflügels sei bereits in Planung.

Nicht von der Sperrung betroffen ist die Ausstellung „Dynastiegewitter – August der Starke versus Herzog Christian“. Sie findet in anderen Bereichen des Schlosses statt.
Statische Probleme gab es im Schloss Neu-Augustusburg bereits wenige Jahrzehnte nach der Fertigstellung des Baus Ende des 17. Jahrhunderts.

So sah das Schloss 1786 als herzögliche Residenz aus / Bild: gemeinfrei
So sah das Schloss 1786 als herzögliche Residenz aus / Bild: gemeinfrei

Schloss Neu-Augustusburg ist eine der größten frühbarocken Schlossanlagen in Mitteldeutschland – und gilt als gut erhalten.

Es wurde ab 1660 auf den Grundmauern einer alten Burg errichtet, die 1644 von den Schweden zerstört worden war.

Die Bauzeit betrug rund 30 Jahre. Das Schloss war wohl als Residenz des neuen Herzogtums Sachsen-Weißenfels gedacht, das aus Ländereien des Erzbistums Magdeburg entstanden war.

1680 zog der erste Herzog, Johann Adolf I. von Sachsen-Weißenfels, ins Schloss ein, das noch eine Baustelle war. Bis 1746 residierten hier noch drei weitere Herzöge. Als der letzte von ihnen kinderlos starb, fiel Sachsen-Weißenfels an Kursachsen.

1815 zogen die Preußen ein und machten das Schloss – natürlich – zur Kaserne. Später wurde es Unteroffiziersschule. Im April 1945 eroberte die US-Armee das zäh verteidigte Weißenfels in einem viertägigen Kampf.

Zu DDR-Zeiten fungierte das Schloss als Fachschule für Heimatmuseen sowie als Schuhmuseum. Heute ist das Schloss Sitz des Museum Weißenfels. Es werden hier weiter Schuhe gezeigt – und eine Ausstellung zur Geschichte der Herzöge von Sachsen-Weißenfels.

Weiterlesen:
Die Magdeburger „Volksstimme“ berichtet: „Statikprobleme im Schloss Neu-Augustusburg