Schloss Rauischholzhausen wird „Forschungscampus“



Frontseite von Schloss Rauischholzhausen / Foto: Wikipedia / hamailAhmad / CC-BY-SA 4.0 / Foto oben:
Frontseite von Schloss Rauischholzhausen / Foto: Wilipedia / hamailAhmad / CC-BY-SA 4.0 / Foto oben: Wikipedia / Ralf Roletschek / CC-BY-SA 3.0

Das hessische Schloss Rauischholzhausen soll ab 2020 für einen wohl zweistelligen Millionenbetrag saniert und anschließend als „Forschungscampus Mittelhessen“ der Universitäten Gießen, Marburg und der Technischen Hochschule Mittelhessen genutzt werden. Der hochtrabende Name bedeutet: Tagungsstätte.

Eine Absichtserklärung zur Sanierung haben Hessens Finanzminister, der Wissenschaftsminister und der Präsident der Gießener Universität unterschrieben. Das hessische Finanzministerium schätzt den Investitionsaufwand auf rund 24 Millionen Euro.

Blick über den Schlossteich auf Rauischholzhausen / Foto: Wikipedia / Joaquina / GPL
Blick über den Schlossteich auf Rauischholzhausen / Foto: Wikipedia / Joaquina / GPL

Aktuell wird das in den 1870er Jahren für den Diplomaten und Industriellen Ferdinand Eduard Stumm. Das Schloss wird auch heute schon als Tagungs- und Fortbildungsstätte von Universität Gießen genutzt. Ein Restaurant und weitere Räume sind verpachtet.

Es wird aber nicht bei der Sanierung bleiben. Zusätzlich sind „Neu-, Um- und Erweiterungsbauten im Bereich des Schlossparks und angrenzender Grundstücke“ geplant. Platz genug ist da, der Schlosspark ist üppige 34 Hektar groß. Bereits vor dem Beschluss war mit der Reparatur der schadhaften Dächer begonnen worden.

„Mit unserer gemeinsamen Vereinbarung bringen wir das Schloss Rauischholzhausen auf Zukunftskurs. Ich bin zuversichtlich, dass wir möglichst bald mit der Ausschreibung beginnen können und einen erfahrenen Partner für das Projekt gewinnen werden“, so der Finanzminister.

Den klingenden Projektnamen „Foschungscampus Mittelhessen“ gab das Finanzministerium dann im August 2018 bekannt.

Stumms Schloss „Neu Potsdam“

Der Industrielle Ferdinand Eduard Stumm (1843–1925) hatte das Anwesen 1873 gekauft und den Schlossbau in Auftrag gegeben. Er nannte seinen Herrensitz „Neu Potsdam“.




Eine historisierende Architektur in Auftrag zu geben, war bei den drei Stumm-Brüdern so eine Art Ehrensache. Ferdinand Eduards Geschwister Carl Ferdinand und Hugo Rudolf ließen in einer Art brüderlichem Wettbewerb Schloss Halberg bei Saarbrücken und Schloss Ramholz in Osthessen hochziehen.

Nach dem Tod des Vaters 1925 wurde Ferdinand Carl von Stumm (1880-1954) Schlossbesitzer, seines Zeichens ebenfalls Diplomat und Industrieller.

Seit 1949 ist das Schloss Rauischholzhausen nahe Ebsdorfergrund – nun in hessischem Landesbesitz – eine Tagungs- und Fortbildungsstätte der Justus-Liebig-Universität Gießen mit Tagungshotel.

Weiterlesen:

In der Gießener Allgemeinen wird das „Neue Konzept für Schloss Rauischholzhausen“ erläutert.