Ernst-August von Hannover fordert Schloss Marienburg zurück



Der Innenhof von Schloss Marienburg / Fotos: Burgerbe.de
Der Innenhof von Schloss Marienburg / Fotos: Burgerbe.de
Im Mittelalter wurde zwischen den Rittergeschlechtern erbittert um Burgen gekämpft. Bei den Welfen ist das offenbar auch heute noch so. Wie die Hannoversche Allgemeine Zeitung berichtet, fordert Welfen-Chef Ernst August*) jetzt Schloss Marienburg zurück – eines der beliebtesten Ausflugsziele der Region Hannover.

Hintergrund ist ein seit Jahren schwelender Streit mit seinem Sohn Erbprinz Ernst August jr. – aktuell geht es um dessen geplante Hochzeit auf eben jenem Schloss.

Laut Handelsblatt verweigert der Papa dem prinzlichen Sohn (33) die Zustimmung zur Heirat mit der russischen Modeschöpferin Ekaterina Malysheva und widerruft umfangreiche Schenkungen – so auch die von Schloss Marienburg.




Nach dem Familiengesetz der Welfen ist eine Hochzeit des Erbprinzen nur mit Zustimmung des Chefs des Hauses möglich. Allerdings gilt in Niedersachsen inzwischen auch das Bürgerliche Gesetzbuch.

Und nach diesem darf man als Volljähriger auch ohne Grünes Licht des Vaters heiraten – ob Blaublüter oder nicht spielt in der Republik keine Rolle. Der wie immer prunkvollen Welfen-Hochzeit steht also rein juristisch nichts Wege.

Zerstritten haben sich die Adeligen über den ausgedehnten Besitz des Welfenhauses. 2004 übertrug der Senior dem Junior die Liegenschaften und Immobilien in Deutschland. Der Familienbesitz in Österreich wird jedoch weiter von der Herzog-von-Cumberland-Stiftung verwaltet.

2012 soll Ernst August Senior an der Spitze der Stiftung durch den Junior ersetzt worden sein, schreibt die HAZ.

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Das scheint nicht freiwillig passiert zu sein. Ernst August Senior wirft dem Sohn laut Handelsblatt vor, ihn systematisch aus der Verwaltung des Familienbesitzes herausgedrängt zu haben. Inzwischen beschäftigt sich laut HAZ das Fürstliche Landgericht in Liechtenstein aktuell mit dem Thema.

Der Streit wirbelt in Hannover gerade ziemlich viel Staub auf, andererseits freut man sich in der niedersächsischen Landeshauptstadt auch über den Glanz einer zünftigen Adelshochzeit. Oft werden die Hannoveraner den Erbprinzen später allerdings nicht zu sehen bekommen: Das Paar will nach der Hochzeit nach London ziehen.

Weiterlesen:
Die Hannoversche Allgemeine (HAZ) berichtet: „Ernst August senior fordert Marienburg von Sohn zurück“ (der Artikel ist nicht mehr online verfügbar)
Peter Brors und Christian Rickens wählen im Handelsblatt die spöttische Überschrift: „Der Ent-Erbprinz von Hannover

*) Mit vollem Namen heißt Ernst-August Senior übrigens Ernst August Prinz von Hannover, Herzog zu Braunschweig und Lüneburg, Königlicher Prinz von Großbritannien und Irland.



2 Gedanken zu „Ernst-August von Hannover fordert Schloss Marienburg zurück“

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