Die Cadolzburg ist jetzt eine „Erlebnisburg“



Die Cadolzburg wurde nach dem Krieg weitgehend wieder aufgebaut / Fotos: Burgerbe.de
Die Cadolzburg wurde nach dem Krieg weitgehend wieder aufgebaut / Fotos: Burgerbe.de
Nach zwölf Jahren Umbau und Sanierung für 36,8 Millionen Euro hat die Cadolzburg nahe Fürth nun ein nagelneues Museum – und darf sich Erlebnisburg nennen.

Das 1500 Quadratmeter große Museum setzt auf Interaktion mit den Besuchern.

„Das einzigartige Mitmach-Museum lässt die Geschichte der Bewohner einer der repräsentativsten Burganlagen Bayerns hautnah nachvollziehen. Das ist einzigartig in Deutschland“, betonte Bayerns Heimatminister Markus Söder (CSU), der das Museum im Juni 2017 mit einem Staatsempfang eröffnete.




Tor zur Cadolzburg
Tor zur Cadolzburg
Die Besucher sollen sollen in der Dauerausstellung „HerrschaftsZeiten! – Erlebnis Cadolzburg“ erfahren, wie die Hohenzollern vor 600 Jahren in Franken und Brandenburg „regiert, geschlafen und gekämpft“ haben.

Dabei sollen sie auch riechen – es kommt nämlich auch eine Station mit historischen Düften zum Einsatz.

Das Burgmuseum im Alten Schloss setzt den Fokus auf die Blütezeit der Cadolzburg im 14. und 15. Jahrhundert. Verteilt auf vier Etagen wird über das Leben im Mittelalter informiert.

Hier ein Bericht des Bayerischen Rundfunks zur Eröffnung des „Erlebnismuseums“:

Eine Premiere für ein deutsches Museum ist das Virtual-Reality-Erlebnis zum Thema Turnier. Besucher können mit Hilfe einer Datenbrille bei einem spätmittelalterlichen Ritterkampf dabei sein.

Die Cadolzburg wartet auf den Besucheransturm.
Die Cadolzburg wartet auf den Besucheransturm.
Die 1157 erstmals erwähnte Burg diente ab 1260 den hohenzollernschen Burggrafen von Nürnberg, als Sitz, die 1415 zu Kurfürsten von Brandenburg wurden und den Thron erst 1918 fluchtartig räumten.

Die Burg überstand den Dreißigjährigen Krieg und wurde im späten 19. Jahrhundert zum Touristenmagnet.

Weil Besucher sich gern gruseln, wurde in der ehemaligen Burgkapelle ein nachgebaute Folterkammer mit „mittelalterlichen“ Marter-Instrumenten eingerichtet. Einen restaurierten „Folterstuhl“ aus kaiserlicher Zeit kann man heute wieder sehen.

Tragischerweise fiel die Burg in der Endphase des Zweiten Weltkriegs tragischerweise einem verheerenden Brand zum Opfer. Was man heute sieht, sind weitgehend Wiederaufbauten aus der Nachkriegszeit.

Das vor der Burg liegende Zentrum des Örtchens Cadolzburg ist auch ganz ansehnlich.
Das vor der Burg liegende Zentrum des Örtchens Cadolzburg ist auch ganz ansehnlich.
Hier eine Beschreibung der Burg von der Seite der Bayerischen Schlösserverwaltung:
„Die auf einer steilen Felsnase gelegene Hauptburg besitzt eine imposante Ringmauer, die wie Haupttor und Saalbau („Neues Schloss“) aus dem 13. Jahrhundert stammt.

Die Wohnbauten wurden in der Spätgotik repräsentativ ausgebaut. Vorgelagert ist eine geräumige Vorburg, in der zunächst die Höfe der Burgmannen und in der Renaissance ein Garten angelegt wurde.“

Öffnungszeiten: Das neue Burgmuseum der Cadolzburg ist von März bis September von 9 bis 18 Uhr und von Oktober bis März von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Montags ist auf der Burg Ruhetag. Der Eintritt kostet sieben Euro.

Weiterlesen:

Olaf Przybilla bringt einen lesenwerten Artikel auf Sueddeutsche.de: „Der Schatz der Cadolzburg
Sebastian Karnatz setzt in den Fürther Nachrichten einen anderen Schwerpunkt: „Wie die Folterkammer in die Burgkapelle kam



2 Gedanken zu „Die Cadolzburg ist jetzt eine „Erlebnisburg““

  1. oh klasse – das ist fast ums eck. muss ich mir unbedingt ansehen. danke für den tipp.
    liebe grüße
    gusta

Kommentare sind geschlossen.