Schloss Altenstein: Brahms und der Theaterherzog



Johannes Brahms im Jahr 1889 / Bild: gemeinfrei
Johannes Brahms im Jahr 1889 / Bild: gemeinfrei / Foto oben:Thomas Lückert, www.glueho.de / CC-BY-SA 2.0
Am 7. Mai, dem Geburtstag von Johannes Brahms, hat im Obergeschoss von Schloss Altenstein eine Gedenkstätte für den Komponisten eröffnet. Das meldet die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten.

Gezeigt werden Fotos, Briefe und Druckwerke, die die Beziehungen zwischen Johannes Brahms und dem Hof des Zwergstaats Sachsen-Meiningen illustrieren.

Das Schloss im thüringischen Bad Liebenstenstein war Sommerresidenz der Meininger Herzöge. Es brannte nach misslungenen Schweißarbeiten 1982 aus, der Wiederaufbau ist noch immer nicht ganz abgeschlossen.

Brahms hat das Schloss 1894 und 1895 besucht. Zu Herzog Georg II., der auf preußischen Druck hin 1866 an die Macht gekommen war, hatte Brahms ein freundschaftliches Verhältnis.

In einem Raum des Schlosses wird nun ein Teil der Brahms-Memorabilia-Sammlung des Lübecker Ehepaares Prof. Renate und Prof. Kurt Hofmann gezeigt.




Bauarbeiten an Schloss Altenstein 2011 / Foto: Wikipedia / Metilsteiner / CC-BY-SA 3.0
Bauarbeiten an Schloss Altenstein 2011 / Foto: Wikipedia / Metilsteiner / CC-BY-SA 3.0
Diese sowie eine Sammlung erlesener historischer „Snuff bottles“ (Schnupftabaksfläschchen) überließen die Professoren der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten mit der Auflage, Stücke daraus auf Schloss Altenstein zu zeigen.

Die Ausstellung soll zeigen wie ernsthaft sich Herzog Georg II., auch als „Theaterherzog“ verspottet, mit künstlerischen Details auseinandersetzte. Die Fähigkeiten der Meininger Hofmusiker zogen Brahms mehrfach nach Meiningen, wo er Aufführungen seiner Kompositionen leitete.

1894 folgte er der mehrfach ausgesprochenen Einladung des Herzogspaars auf Schloss Altenstein und verbrachte dort einige Tage.

Georg II. von Sachsen-Meiningen: Der "Theaterherzog" verstarb wenige Wochen vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs. / Foto: gemeinfrei
Georg II. von Sachsen-Meiningen: Der „Theaterherzog“ verstarb wenige Wochen vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs. / Foto: gemeinfrei
Hier war es weitgehend möglich, frei von den Zwängen des höfischen Lebens Gespräche zu führen und auch zu musizieren. 1895 kam es nochmals zu einem dreitägigen Aufenthalt in dieser Idylle.

Zwei Räume sind im Obergeschoss von Schloss Altenstein zu besichtigen. Der eine konzentriert sich auf Brahms, der zweite ist als Chinesisches Kabinett eingerichtet, das an die auch am Meininger Hof gepflegte „Chinamode“ des 18. und 19. Jahrhunderts anknüpft.

Hier stehen auch die Schnupftabaksfläschchen, die meist schon damals „made in China“ waren. Oft sind sie kunstvoll glasiert oder bemalt.

Während der Sanierungszeit von Schloss Altenstein ist die Brahms-Gedenkstätte nur an Sonntagen, an Oster- und Pfingstmontag zu besuchen.

Aus Brandschutzgründen sind nur Führungen in Kleingruppen von maximal zwölf Personen möglich. Jeden ersten Sonntag im Monat um 14 Uhr wird eine öffentliche Führung angeboten.



Erste Führungen sind am 28. Mai 2017 möglich. Informationen und Anmeldungen zu Führungen durch die Brahms-Gedenkstätte erteilt der Förderverein Altenstein-Glücksbrunn e.V. unter der Tel. Nr. 036961 / 33401 bzw. die Tourist-Information Bad Liebenstein GmbH unter der Tel. Nr. 036961 / 69320.

Die Einrichtung der Brahms-Gedenkstätte ist der erste Schritt zur Sanierung von Schloss Altenstein. Im Zuge der weiteren Sanierung sollen Festsaal und Treppenhaus wiederhergestellt werden.

Im nächsten Schritt sollen ein Konzertsaal entstehen sowie Räume für Gastronomie und Seminare im Erdgeschoss.

Weiterlesen:
Die Mitteilung der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten: „Ausstellungseröffnung am 7. Mai 2017: SCHLOSS ALTENSTEIN IN BAD LIEBENSTEIN“ ist nicht mehr online.
Auch die die dpa bringt eine Meldung (via welt.de): „Schloss Altenstein mit neuer Brahms-Gedenkstätte