Wie kam das Hänneschen auf die Eifel-Burg Dreis?



Diakon Willibert Pauels segnet Burg Dreis - links Burgherr / Bild: Sceenshot Vimeo aus SWR-Sendung / Foto oben: Wolkenkratzer / CC-BY-SA 3.0
Diakon Willibert Pauels segnet Burg Dreis – links Burgherr von Guretzky-Cornitz / Bild: Screenshot Vimeo aus SWR-Sendung / Foto oben: Wolkenkratzer / CC-BY-SA 3.0
Wenn man so am Wochenende durch die Eifel fährt, kommt man schon an diversen Burgen und Schlössern vorbei.

Hans-Günter Hoffmann von Guretzky-Cornitz hat ein Anwesen bei einer solchen Tour derart beeindruckt, dass er es 2013 gleich gekauft hat. Die Rede ist von Burg Dreis.

Das weißgestrichene Schmuckstück steht ganz ohne Mauer und Wassergraben, dafür aber mit Türmchen im 834-Einwohner-Örtchen Dreis-Brück mitten in der Vulkaneifel.

Wenn TV-Teams schöne Geschichten über Burgbesitzer erzählen wollen, sind sie bei von Guretzky-Cornitz an der richtigen Adresse.

Burg in Eigenregie saniert

Denn der Maler hat die Burg in Eigenregie renoviert und schlüpft an den Wochenenden in die Rolle des Gastronomen: Er betreibt dort das Hänneschen-Café mit von ihm selbstgebackenen Kuchen, Torten, Waffeln – und allerlei Suppen.

Hänneschen? Was hat das 200 Jahre alte Kölner Puppentheater mit diesem Eifeldorf zu tun? Erstmal nichts.

Außer dass der Ehemann des Schlossherrn, Jacky von Guretzky-Cornitz, seit 1985 im Hänneschen-Theater die Titelrolle spielt: Das Hänneschen.



Nun ist die Beziehung zwischen einem Kölner Theaterspieler und dem Malermeister-Schlossherrn-Kuchenbäcker mit Wochenendsitz in der Eifel nicht ganz einfach.

Aber irgendwie bekommen die beiden das hin – sehr zum Vorteil des Dorfs, das mit dem Burg-Café einen touristischen Anziehungspunkt hat.

Auch für Kulturveranstaltungen steht die Burg nun zur Verfügung.

Sie stammt noch aus dem 16. Jahrhundert. Bauherr war Dietrich VI. Graf zu Manderscheid. Der Graf brachte hier seine uneheliche Tochter Maria unter, deren Mann er als Verwalter (Schultheiß) der Gegend einsetzte.

Amtshaus wurde zur Burg

1579 wird die Burg erstmals als Amtshaus erwähnt. Das Gebäude war damals deutlich bescheidener als heute. Zur schlossartigen Anlage mit Ziertürmchen wurde die Burg erst in den vergangenen Jahrzehnten.

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Ab 1995 steckte Burgherr Dieter Schewe nach eigenen Angaben 1,4 Millionen D-Mark in Sanierung und Umbau der Denkmalimmobilie.

Wieviel Geld der heutige Burgherr auf den Tisch legen musste, um seinen Traum verwirklichen zu können, ist nicht bekannt.

Das Anwesen mit Burg, 330 Quadratmeter Wohnfläche und 2000 Quadratmeter großem Grundstück, stand damals für 540.000 Euro zum Verkauf.

Von Mai bis Oktober kann man auf der Burg übrigens auch heiraten. Im Gewölbekeller sind Weinproben möglich.

Den Saal im ersten Stock kann man mieten. Mehr dazu auf der Burg-Website.

Weiterlesen:

Marie-Cathérine Fromm berichtete 2013 im Trierischen Volksfreund: „Burgherr erfüllt sich Kindheitstraum