Star-Wars-Drehorte: Das Jedi-Kloster von Skellig Michael



Die Bienenhütten-Architektur ist charakteristisch für Skellig Michael
Die Bienenhütten-Architektur ist charakteristisch für Skellig Michael  / Foto: gemeinfrei / Foto oben: Wikipedia / Gdr / CC-BY-SA 3.0
Star-Wars-Drehorte sind meist reichlich abgelegen. „Das Erwachen der Macht“ macht da keine Ausnahme. Der Film endet mit einem Flug über einen raue Insellandschaft auf einem erdähnlichen Planeten. Und zu Beginn von „Die letzten Jedi“ geht es dort auch gleich weiter.

Diese spektakuläre Landschaft, in die sich im Film der letzte Jedi Luke Skywalker zurückgezogen habt, war vor 1400 Jahren tatsächlich der Rückzugsort eines besonderen Zirkels „am Ende der Welt“: Gedreht wurde auf der irischen Klosterinsel Skellig Michael.

Die schwer zugängliche Unesco-Welterbestätte gehört zur Grafschaft Kerry – vor der Entdeckung Amerikas war sie der westlichste Punkt Nordeuropas. Und sie steckt voller Rätsel.


Die Felsen der beiden Inseln Skellig Michael und Little Skellig 14 Kilometer vor der Südwestküste Irlands sind steil.

Wo die Wikinger scheiterten

So steil, dass hier im Jahr 823 ein Ansturm von beutehungrigen, sieggewohnten Wikingern scheiterte. Die Drachenboote der Nordmänner konnten einfach nirgendwo unbeschädigt an der Klosterinsel landen.

An anderen Klosterinseln wie etwa bei Lindisfarne in Schottland war das sonst für sie gar kein Problem.

Ein kurzes Video vom Star-Wars-Filmteam auf Skellig Michael:

Treppe zum Kloster mit Blick auf Little Skellig. / Foto: gemeinfrei
Treppe zum Kloster mit Blick auf Little Skellig. / Foto: gemeinfrei

Bereits im 7. Jahrhundert zogen sich hier Mönche in sechs spartanische, bienenkorbartige Steinhütten in einer Felsmulde zurück, deren 1,5 Meter dicken Wände den Atlantikstürmen jahrhundertelang ohne Mörtel trotzen.

Wer genau diese Einsiedler waren und warum sie ausgerechnet diesen unzugänglichen Felsen im Atlantik wählten, ist unbekannt.

Eine Quelle spendete ihnen Süßwasser. Karge Nahrung lieferten Gemüsebeete und Kräuter. Die Gemeinschaft bestand wohl aus zwölf Mönchen und einem Abt. Um Behausungen vom Meer aus erreichen zu können, schlugen sie 700 Stufen in den Fels.

Um das Jahr 1000 erreichte die Klosterinsel ihre höchste Blüte – die Mönche errichteten eine eigene Kapelle. Rund 100 Jahre später gaben die Kleriker das schwer zu erreichende Eiland auf und zogen auf eine andere Insel um.



Die Bienenstock-Hütten / Foto: Wikipedia / Ecmc23 / CC-BY-SA 4.0
Die Bienenstock-Hütten / Foto: Wikipedia / Ecmc23 / CC-BY-SA 4.0
Die Erinnerung an die Heiligen Männer auf Skellig Michael blieb erhalten: Ab 1500 wurde die Insel regelmäßig von Wallfahrern angesteuert. Sie erhofften sich Sündenvergebung, wenn sie den gefährlichen Weg auf sich nahmen.

Das Krieg-der-Sterne-Filmteam konnte seiner Arbeit weitestgehend unbeobachtet nachgehen: Das nur im Sommer von ein paar Bauarbeitern bewohnte Skellig Michael wird nur unregelmäßig von Schiffen angefahren. Die kleinere Nachbarinsel Little Skellig ist ein Vogelschutzgebiet. Sie darf gar nicht betreten werden.

Protest gab es von Umweltschützern, da ein Helikopter des Filmteams hunderte Jungvögel aus ihren Nestern geblasen haben soll, wie „Die Welt“ schreibt.

Keine weiteren Drehs geplant

Wegen des strengen Vogelschutzes wird es in Zukunft voraussichtlich keine weiteren Aufnahmen auf Skellig Michael geben. Das ist aus dem Umfeld der Produzenten zu hören.

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Skywalker-Darsteller Mark Hamill fand den Dreh in der windigen Kloster-Einöde auf die Dauer eher langweilig und wurde im Küstenort Portmagee beim Bestellen einiger Pints in einem Pub gesichtet. Die Einheimischen filmten ihn ausgiebig, um die Aufnahmen später zu verkaufen.

Im Südwesten Irlands rechnete man nach der Premiere von „Das Erwachen der Macht“ bereits mit weiteren Einnahmen durch einem Touristen-Ansturm. Der erste Anlaufpunkt für die Star Wars-Fans liegt auf dem (gut erreichbaren) Valtentia Island. Dort informiert das „Skellig Experience Visitor Centre“ über die beiden Skellig-Inseln.

Von hier aus starten bei gutem Wetter tägliche zweistündige Bootsausflüge, die um die Inseln herumführen.

Anlanden und die Klosteranlage besichtigen kann man nur, wenn man bei einem der Bootsbesitzer im Hafen Portmagee eine Überfahrt bucht.

Weiterlesen:

Der SWR stellte die Insel in einem 15-Minuten-Film vor: „Felseninsel Skellig Michael mit Klostersiedlung“ (der Beitrag ist nicht mehr online verfügbar)

CNN berichtet: „‚Star Wars: The Force Awakens:‘ How to visit stunning location

Welt-Online (leider mit nerviger Video-Werbung): „https://www.welt.de/kultur/kino/article146359804/Star-Wars-Dreh-blaest-Kueken-aus-ihren-Nestern.html“>,Star Wars‘-Dreh bläst Küken aus ihren Nestern“

So stellt man sich in Irland die Szenen auf Skellig Michael vor (da lagen die Iren ziemlich daneben):