Schloss Peseckendorf könnte Flüchtlingsheim werden

Schloss Peseckendorf / Foto: flickr-Nutzer Moritz Kunert / CC BY-NC-SA 2.0
Schloss Peseckendorf gilt als „Klein-Sanssouci in der Börde“ / Foto: flickr-Nutzer Moritz Kunert / CC BY-NC-SA 2.0
In die ehemalige Jugendbildungsstätte Schloss Peseckendorf bei Oschersleben könnten bald Flüchtlinge einziehen. Der Landkreis Börde will am 10. November 2015 darüber informieren. Zuvor seien allerdings Instandhaltungsmaßnahmen nötig, schreibt die Zeitung Volksstimme.

Das einst als „Sanssouci der Börde“ gepriesene Gebäude ist ein historisierender Bau von 1906, für den der Architekt Paul Schultze-Naumburg (später Reichstagsabgeordneter der NSDAP) verantwortlich zeichnet.

1538 hatte Johann von Asseburg zur Feier seiner Hochzeit hier ein Renaissanceschloss errichten lassen. Davon ist allerdings nichts mehr übrig 1858 wurden die letzten Reste abgerissen. An seiner Stelle wurde dann im Auftrag der Familie Schaeper das neue Schloss gebaut.

Für ein Gutshaus eines Ritterguts in der tiefsten Provinz ist Schloss Peseckendorf viel zu prachtvoll. Im Kaiserreich sorgte das für reichlich Gesprächsstoff. Die Gutsherren wird es gefreut haben.

Die DDR requirierte die Anlage als Schulungszentrum ihres „Gewerkschaftsbundes“ FDGB. Nach einer Zeit als Kinderheim für Sonderschüler hatte der Paritätische Wohlfahrtsverband Sachsen-Anhalt die Gebäude nach der Wende erworben, saniert und die Jugendbildungsstätte mit ihren damals 90 Betten eingerichtet.

Diese wurde im Nobember 2012 aus Geldmangel geschlossen. Ein Versuch, den Komplex an der Kastanienallee zu verkaufen, scheiterte. Der bereits unterschriebene Kaufvertrag musste rückabgewickelt werden.

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Hier geht es zum 2015er Artikel von Yvonne Heyer in der Volksstimme über die aktuelle Entwicklung: „Schloss Peseckendorf im Gespräch