Schloss Burgau: Wiederaufbau dank Schützen-Hilfe




Schloss Burgau: Ein ansehnliches Wasserschloss in Düren / Fotos: Burgerbe.de
Schloss Burgau: Ein ansehnliches Wasserschloss im Dürener Stadtwald / Fotos: Burgerbe.de

Schloss Burgau im Örtchen Niederau war Anfang der 1970er Jahre auf dem besten Weg, eine malerische Ruine zu werden. Niemand hatte bislang die schweren Kriegsschäden repariert. Jeder neue Frost setzte der Bausubstanz zu.

Erst als das größere Düren die Gemeinde Niederau schluckte, kam Bewegung in die Sache. Adelbert Müller von der Dürener St.-Cyriakus-Schützenbruderschaft startete die Bürgerinitiative „Rettet Burgau“. Die sammelte seit 1974 275.000 Euro für den Wiederaufbau des Schlosses

Düren bewilligte acht Millionen D-Mark

Schloss Burgau: Die Vorburg
Schloss Burgau: Die Vorburg

Angesichts dieser Vorlage musste sich auch die Stadt Düren bewegen: Sie bewilligte 1981 acht Millionen Euro für den Wiederaufbau nach alten Vorlagen. Dieser sollte zehn Jahre lang dauern.

Heute wird das Schloss für Ausstellungen (450 Quadratmeter Platz) und Konzerte der örtlichen Vereine genutzt. In der Vorburg gibt es ein Schlosscafé und den Winkelsaal für größere Veranstaltungen. Man kann sich auf Schloss Burgau auch trauen lassen.

Eine hölzerne Vorläuferburg, eine sogenannte Motte, entstand um das Jahr 1100 auf der heutigen Schlossinsel. Sie wurde noch im Mittelalter durch den steinernen Wohnturm ersetzt, das zentrale Bauwerk des Schlosses.

Über eine steinerne Brücke geht's zum Schloss
Über eine steinerne Brücke geht’s zum Schloss

Schloss Burgau gehörte in dieser Zeit den Herren von Heinsberg, die hier Lehnsleute einsetzten. Ab 1484 war es Teil des Herzogtums Jülich. Nun hatten hier die von Elmpt das Sagen, die aus der Burg ein feudales Wasserschloss machten.

Die Adelsfamilie sorgte 1551 auch für den Einbau des bis heute prägnantesten Merkmals des Schlosses: Einen großzügigen, reich mit Reliefs verzierten Fenster-Erker am Wohnturm.

Der Dreißigjährige Krieg hatte das Schloss schwer mitgenommen. 1675 brachte Daniel von Elmpt die nötige Renovierung ans Laufen.

Vorburg auf eigener Insel

Der prägnante Erker
Der prägnante Erker – symbol einer glückliche Ehe

1685 ließ Anna Maria Catharina von Elmpt die dreiflügelige Vorburg neu errichten. Sie steht, ebenso wie das Schloss, auf einer eigenen Insel.

Die letzten adeligen Besitzer, die von Keyserlings verkauften das verfallende Schloss 1912 an einen Rittmeister. Dieser reichte es 1917 für 600.000 Mark an die Stadt Düren weiter. Bereits in den 1920er Jahren wurde das Schloss zum beliebten Ausflugsziel.

Bei den Kämpfen in der Endphase des Zweiten Weltkriegs wurde das Schloss stark zerstört, die Reste geplündert. Die Reste des Bauwerks dämmerten dann die Wirtschaftswunderzeit über vor sich hin – bis die Schützen sich des Schlosses annahmen…

Website des Fördervereins Schloss Burgau (PDF)



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