Sorgen um Schloss Gadebusch in Mecklenburg



Schloss Gadebusch zwischen Schwerin und Ratzeburg / Foto: gemeinfrei
Schloss Gadebusch zwischen Schwerin und Ratzeburg / Foto: gemeinfrei

Die Fassade von Schloss Gadebusch / Foto: Concord / CC-BY-SA 3.0
Die Fassade von Schloss Gadebusch / Foto: Concord / CC-BY-SA 3.0

Schloss Gadebusch, einst ein Vorzeigebau der Backsteinrenaissance, gibt heute ein trauriges Bild ab: Scheiben sind eingeschlagen, Müll stapelt sich in den Räumen, Steine fallen aus der Fassade, in den Fugen bröckelt der Putz. Davon berichtet die Gadebusch-Rhenaer Zeitung.

2003 hatten Unbekannte im Schloss Feuer gelegt und randaliert. Sie hinterließen ein 200 Quadratmeter großes Trümmerfeld. Die Spuren blieben bis heute sichtbar.

Was tun? Als Eigentümer wäre der gemeinnützige Verein Hoffnungsgut für den Erhalt zuständig. Doch von diesem gibt es seit Mitte 2013 kein Lebenszeichen mehr.
Die Denkmalschutzbehörde fordert nun Sicherungsmaßnahmen, berichtet der Bürgermeister der Zeitung. Er wünscht sich vom Besitzer ein tragfähiges Konzept zur Entwicklung des maroden Schlosses.

Wenn alle Appelle nichts helfen, kann die Denkmalbehörde dringend nötige Schutzmaßnahmen auch selbst ausführen lassen und diese sogenannte Notsicherung dann dem Eigentümer in Rechnung stellen – sofern dieser aufzufinden ist.



Verzierungen prägen die Verspätung / Foto: Concord / CC-BY-SA 3.0
Verzierungen prägen die Verspätung / Foto: Concord / CC-BY-SA 3.0

Schloss Gadebusch steht an der Stelle einer slawischen Ringwall-Anlage aus dem achten Jahrhundert. Im 13. Jahrhundert entstand eine Burg mitsamt Bergfried, die zu einer der Hauptresidenzen des Fürstentums Mecklenburg wurde.

Das heutige Schloss ließ in den Jahren 1571 bis 1573 Christoph von Mecklenburg hochziehen, der erste protestantische Herrscher des zuvor katholischen Bistums Ratzeburg. 1734 bis 1768 saßen hier hannoversche Truppen.

Der mittelalterliche Bergfried wurde nach ihrem Abzug abgerissen. Das Schloss diente im 19. Jahrhundert noch als Amtshaus. 1945 trafen sich hier britische und sowjetische Spitzenmilitärs, um die genauen Grenzen ihrer Besatzungszonen abzustecken.

Zu DDR-Zeiten fungierte Schloss Gadebusch als Museum, Theater und Amtsgericht. Im Zuge der Privatisierungen von DDR-Staatsvermögen wurde das Schloss Mitte der 1990er Jahre für einen Gegenwert von nur 50.000 D-Mark an einen Privatinvestor aus Würzburg verkauft. Dieser reichte es im Jahr 2012 an den Verein HoffnungsGut weiter.

Der Verein wollte im Schloss Wohnungen für Mensche über 55 Jahren schaffen, und auch Frauen nach Gewalterfahrungen eine Bleibe bieten.

Weiterlesen:

Hier geht es zum Artikel von Volker Bohlmann in der Gadebusch-Rhenaer Zeitung: „Schloss-Odyssee nimmt kein Ende
und noch ein Fortsetzungs-Artikel aus der gleichen Zeitung: „Gadebusch: Der Traum vom sanierten Schloss



Die Lage von Schloss Gadebusch:



Ein Gedanke zu „Sorgen um Schloss Gadebusch in Mecklenburg“

  1. Was für ein Quatsch, der Verein hat das Eigentum am Schloss doch erst im Januar 2015 übernommen und dem Bürgermeister kennt das genaue Konzept. War selbst beim Tag der offenen Tür damals. Da ist doch bestimmt wieder einmal irgendein kurioser Immobilienhai dahinter, der jetzt den Verein schlecht machen will! Es ist eine Schande, dass derartige Lügen hier einfach ungestraft verbreitet werden, PFUI!!!!!

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