Schloss Arensburg in Rinteln verfällt



Schloss Arensburg in Rinteln / Foto: Wikipedia / Axel Hindemith / CC-BY-SA 3.0
Schloss Arensburg in Rinteln / Foto: Wikipedia / Axel Hindemith / CC-BY-SA 3.0
Nach Angaben der Stadt Rinteln ist das Schloss Arensburg von fortschreitendem Verfall bedroht.

Laut Schaumburger Zeitung hat die Kommune der damaligen Schlossbesitzerin, einer Zahnärztin aus Münster, eine Liste mit Notreparaturen vorgelegt, die diese nun abarbeiten soll. Die Liste umfasst elf Punkte.

Inzwischen hat das Schloss erneut einen neuen Besitzer – und die alten Probleme.

Es geht in erster Linie darum, das Eindringen von Wasser durch das Dach und schadhafte Fenster zu verhindern. Diverse Fenster sind nicht mehr dicht, drei Fensterflügel sogar komplett verschwunden. Im Schloss gibt es auch Vandalismusschäden.

Eine Kommission des Bauamts hatte das Schloss besichtigt und die Schäden in dem Denkmal auf Fotos festgehalten.

Kommt der Besitzer der Aufforderung zur Notreparatur nicht nach, kann die Stadt selbst eine sogenannte Notsicherung in Auftrag geben und die Kosten der Eigentümerin in Rechnung stellen.

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Vorgängerbau des Schlosses war eine Burg aus der Zeit um 1100, Grundmauern waren bei einer Grabung 1951 gefunden worden. Das heute sichtbare Fachwerkgebäude stammt aus dem 13. Jahrhundert, Hauptgebäude und Palas aus dem 16. Jahrhundert.

Die Nazis wollten das Schloss zur Raststätte an der neuen „Reichsautobahn“ machen, dann kam aber der Krieg dazwischen.

Das Schloss mit seinen 80 Zimmern wechselte in den vergangenen Jahren mehrfach den Besitzer. In den 1990er Jahren wurde es renoviert und zu einem Büro- und Verwaltungsgebäude umgebaut.

Die folgenden Besitzer hatten zwar allerlei Ideen, investierten jedoch nicht mehr. Ein örtlicher Erfinder träumte zum Beispiel von einem Heim für Althippies.

Die Zahnärztin hatte das Schloss für 254.000 Euro ersteigert, allerdings offenbar ohne es vorher von innen gesehen zu haben.

Schloss Arensburg wurde Mitte 2015 von der Münsteraner Zahnärztin an Achim Held verkauft. Wie viel er dafür bezahlt hat, ist nicht belannt. Der neueste Stand in den Schaumburger Nachrichten: „Arensburg: Neuer Besitzer – keine Lösung

Nach Rechnung der Zeitung würde eine Reparatur der Schäden rund eine Million Euro kosten. Inzwischen ist von 1,5 Millionen die Rede.



Weiterlesen:
Hier geht es zur Meldung der Schaumburger Zeitung von Anfang 2015: „Im Schloss sitzt der Gilb: Schadensliste für Arensburg-Besitzerin“ (nicht mehr online verfügbar)

Ein ausführlicher Online-Artikel der Schaumburger Nachrichten erschien im März 2015: „Wilde Partys und Geocacher