Fördergeld für Schloss Schwarzenberg (Scheinfeld)



Schloss Schwarzenberg in Scheinfeld © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Roland Rossner
Schloss Schwarzenberg in Scheinfeld © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Roland Rossner

Lernen in fürstlichem Ambiente: Auf Schloss Schwarzenberg wird's möglich / Foto: gemeinfrei
Lernen in fürstlichem Ambiente: Auf Schloss Schwarzenberg wird’s möglich / Foto: gemeinfrei
Etwa 480 Schüler in Franken besuchen eine ungewöhnliche Lehranstalt: Die Real- und Fachoberschüler pauken auf Schloss Schwarzenberg, dem Stammsitz des gleichnamigen Adelsgeschlechts.

Das Schloss gehört weiter der Familie, deren Oberhaupt der ehemalige tschechische Außenminister Graf Karl zu Schwarzenberg ist.

Betrieben wird die Schule von der Mathilde-Zimmer-Stiftung. Geschäftsführer Jörg Falkowski, erhielt in diesen Tagen einen Fördervertrag der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD).

Dieser umfasst 45.000 Euro für die Instandsetzung der Fassaden am Schwarzen Turm. In den vergangenen vier Jahren hat die DSD die Sanierung des im Kern mittelalterlichen Schlosses im Landkreis Neustadt an der Aisch mit rund 400.000 Euro unterstützt. Das meldet die Stiftung in einer Pressemitteilung.

Burg Schwarzenberg beherrscht am Westrand des Steigerwalds die Stadt Scheinfeld. Bei einem Brand 1607 wurde sie weitgehend zerstört. Den Feuerschein soll man noch im 45 Kilometer entfernten Würzburg gesehen haben.

Bis 1618 wurde sie nach Plänen des Augsburger Ratsbaumeisters Elias Holl wieder aufgebaut.


Schloss Schwarzenberg im 16. Jahrhundert nach einer Merian-Karte / gemeinfrei
Schloss Schwarzenberg um 1648 nach einer Merian-Karte / gemeinfrei
Das Ensemble prägt weiterhin das mittelalterliche Bergschloss, von dem Stützmauern, Bergfried und Palas wieder verwendet wurden. Die Silhouette bestimmt eine Vielzahl von Schweifgiebeln, Türmen und Erkern.

Statt des Bergfrieds wurde von 1671 bis 1674 der Schwarze Turm nach Plänen von Melchior Beck und Wilhelm Schneiders errichtet. Im ausgehenden 18. Jahrhundert entstand der Große Beamtenbau. Besondere Beachtung verdient die Schlosskapelle der Heiligen Drei Könige.

Dem Hochschloss vorgelagert und früher durch einen Graben abgetrennt, befinden sich umfangreiche Wirtschaftsbauten aus dem 18. Jahrhundert. Zu ihnen gehört auch der Brauereiflügel, der im 17. Jahrhundert seine heutige Form erhielt. Der zweigeschossige Satteldachbau ist außerordentlich lang.

Die ursprüngliche Nutzung als Brauhaus hat sich in vielen Architekturdetails anschaulich erhalten. Der Brauereitrakt ist eines der größten noch existenten barocken Brauereigebäude Bayerns. Alle Gebäude sind auf den alten Burgmauern am steil abfallenden Hang gegründet und durch Mängel im Fundamentbereich gekennzeichnet.

Die heutige Nutzung von Hochschloss und Brauereitrakt als Realschule mit Internat sieht die Stiftung Denkmalschutz besonders positiv – schließlich lernten die Schüler so das „baukulturelle Erbe“ der Region kennen und schätzen.



Quelle:
Dieser Artikel basiert weitgehend auf einer Pressemitteilung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz: „DSD fördert zum 5. Mal Schloss Schwarzenberg in Scheinfeld

Hier geht es zur Seite der Schulen Schloss Schwarzenberg (Internat, Realschule und Fachoberschule)



Ein Gedanke zu „Fördergeld für Schloss Schwarzenberg (Scheinfeld)“

  1. Ich habe ihren Artikel mit Interesse gelesen, störe mich aber an zwei Punkten.
    Der Besitzer des Schlosses ist die Stiftung und nicht der Herr Schwarzenberg, da sich die Familie Schwarzenberg zwar die ehemals am Schloss hängenden Länderein und Wälder als Privatbesitz behalten hat, aber das Schloss in eine Stiftung gegeben hat, deren Vorsitz immer die Familie Schwarzenberg hat. So spart man. Satt aus dem Privatvermögen das Schloss zu erhalten, können nun andere zum Beispiel der Landkreis Neustadt an der Aisch für das Schloss zahlen, über das aber immer noch die Familie Schwarzenberg bestimmt und dort auch eine Wohnsitz hat.
    Ich halte das für eine kritisch zu sehnede Situation, die zwar legal ist, aber ethisch für mich nicht in Ordnung ist, da schon den Bau des Schlosses die Bevölkerung bezahlt hat, jetzt durch die Zuschüsse aus Steuergeldern zahlt wieder die Bevölkerung, aber die Familie Schwarzenberg kann über das Schloss bestimmen und sich finanziell heraushalten, obgleich sie den wirtschaftlichen Nutzen aus den Länderein und Wäldern voll privat abschöpft.
    Zudem muss ich anmerken, dass Herr Karl Schwarzenberg kein Graf ist. Schwarzenberg war zwar bis 1806 eine gefürstete Grafschaft und so nannten sich die Schwarzenberger bis zur neuen Reichsverfassung von 1919 zurecht Fürsten. Diese Adelsbezeichnungen gibt es jedoch nicht mehr und sie können nur zu Bestandteilen des Familiennamens werden. Im Fall der Familie Schwarzenberg ist es jedoch zudem noch so, dass sie sich als tschechische Bürger verstehen und dort fallen nach den Nemansrecht nicht nur ehemalige Adelsbezeichnungen weg, sondern auch „von“ oder „zu“. Korrekt müsste es in Ihrem Artikel also „Karl Schwarzenberg“ heißen.

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