Veste Coburg: Was steckt in der Zeitkapsel?



Die Veste Coburg, auch bekannt als "fränkische Krone"
Die Veste Coburg, auch bekannt als „fränkische Krone“ / Fotos: Burgerbe.de

Über den Dächern der wehrhaften Veste Coburg drehen sich Wetterfahnen im fränkischen Wind.

Im Schaft der Fahnen sind Metallkugeln eingebaut. Zum einen aus optischen Gründen, zum anderen aber auch, um Botschaften „für alle Zeiten“ zu überliefern.

Bei der Dachsanierung im Jahr 2011 wurde einer der Hohlkörper heruntergeholt und geöffnet.

Es handelte sich um eine sorgfältig vernietete Zeitkapsel. Heutzutage wird ja bei jedem mittelgroßen Bürobau der Bürgermeister angekarrt, um zusammen mit der Firmenleitung eine Dose mit Urkunde, Zeitungen und Münzen im Grundstein zu versenken – fotografisch festgehalten für das örtliche Käseblatt.

Die Veste Coburg ist eines der beliebtesten Reiseziele in Franken.
Die Veste Coburg ist eines der beliebtesten Reiseziele in Franken.

Zur Kaiserzeit blieb die Zeremonie bedeutenden Bauten vorbehalten. Bei der Öffnung der Coburger Kapsel kam ein zusammengerollter Bogen aus Büttenpapier ans Licht. Er stammt aus dem November 1912, als das Dach saniert und umgebaut wurde.

Unter dem Wappen des damaligen Burgbesitzers Herzog Carl-Eduard von Sachsen-Coburg-Gotha unterschrieb Architekt Bodo Ebhardt und quasi die gesamte Coburger Prominenz: mit dem Herzogspaar und Oberbürgermeister Gustav Hirscheld an der Spitze – inklusive Friedrich Prinz zu Schleswig-Holstein Glücksburg und Hofmarschall Freiherr von Wangenheim.

Auch ein Reparaturbericht von 1953 lag in der Kugel. Damals waren Kriegsschäden beseitigt worden. Die Urkunde werden interessierte Coburger allerdings nicht zu Gesicht bekommen. Sie ist am Tag nach der Öffnung bereits wieder in der neu verlöteten Kugel verschwunden.


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Mehr dazu bei Region-Coburg-TV: „Schatzfund auf der Veste Coburg
Mehr zur Geschichte der Burg hier im Blog: „Veste Coburg – Fränkische Krone durch Kriegslist erobert