Burg Rheinstein: Symbol der Rheinromantik



Burg Rheinstein: Tolle Lage am Fluss / Foto: Burgerbe.de
Burg Rheinstein: Tolle Lage am Fluss / Foto: Burgerbe.de
Das Königreich Preußen bekam durch den Wiener Kongress eine neue und ziemlich eigenwillige Provinz: Das Rheinland inklusive Karneval, Flönz (Blutwurst) und Mittelrheintal. Für die Preußen-Prinzen war dieser entfernte Winkel ihres Reiches voller verfallener, billig zu habender Burgen eine Art architektonischer Abenteuerspielplatz.

Sie kauften, bauten um – und ließen dabei ihren romantischen Träumen von einem „Deutschen Mittelalter“ freien Lauf: Einer Zeit, die ihrer Ansicht nach geprägt war von edlen, tapferen Rittern, die von ihren Burgen ihre gottesfürchtigen Bauern schützen – und dabei von keinen aufmüpfigen Sozis gestört wurden.

Die erste Anlage, die 1823 Prinz Friedrich von Preußen kaufte und im neugotischen Stil „wiederaufbauen“ ließ, war die Burgruine Voitsberg bei Bingen.


Sie wurde damit zur Burg Rheinstein und avancierte sozusagen zum „Role Model“ für alle folgenden rheinischen Burgen-Umbauten der Hohenzollern wie etwa auf Stolzenfels. Der 1863 verstorbene Prinz liegt auf Rheinstein begraben, in der „einzigen Preußengruft am Mittelrhein“.




Postkarten-Idyll Burg Rheinstein / Foto: Wikipedia / Manfred Heyde / CC-BY-SA 3.0

Burg und Rhein
Burg und Rhein
Nach Plänen von Friedrich Schinkel entstand auf einem Felsen über dem Rhein eine auch heute noch spektakuläre Burg. Bis 1844 wurde hier oben immer wieder gewerkelt.

Separiert von der Burg wurde auch noch eine Kapelle auf den Felsen gesetzt.

Die Hohenzollern schafften es, durch Revolution und Weltkriege hinweg, Besitzer der Burg Rheinstein zu bleiben. Letzte adelige Eigentümerin war Prinzessin Barbara Irene.

Sie suchte 1975 händeringend einen Käufer. Zum Schrecken der Lokalpolitik zeigte sich die Hare-Krishna-Bewegung höchst interessiert und bot 500.000 Mark. Angeblich soll der örtliche Landrat die Herzogin dann derart „ins Gebet“ genommen haben, dass sie für 330.000 Mark an den Favoriten der Landesregierung verkaufte.

Und das war der Opernsänger Hermann Hecher-Schypek (zu den Hintergründen siehe „Der Spiegel“ 48/1975: „Burgen: Wie im Busch„).

Hecher-Schypek war Hotelier – und erwies sich als Glücksfall. Heute sind die zweite und dritte Generation der Hechers am Ruder, die sich nach Kräften um den Burg-Erhalt kümmern. Auch ein Förderverein hilft.


Öffnungszeiten:

Burg Rheinstein hat vom 14. März bis 30. Oktober täglich von 9.30 bis 18 Uhr geöffnet. In der Nebensaison ist die Burg nur samstags und sonntags offen (10 bis 17 Uhr). Während der winterlichen Betriebsferien bleibt die Burg vollständig geschlossen. Der Eintritt kostet 5 Euro für Erwachsene und 3 Euro für Kinder.