Wikinger auf Burg Olbrück im Brohltal



Wikinger-Gattinnen galten gemeinhin als ziemlich resolut. Auch Hägar der Schreckliche hat bekanntlich gehörigen Respekt vor Ehefrau Helga.

„Heidruns Mannen“ heißt denn auch eine Nordmänner-Reenactment-Gruppe, die am ersten September-Wochenende auf Burg Olbrück (Brohltal, Rheinland-Pfalz) zu sehen waren.

Vor Ärger mit einer Küchengeräte schwingenden „Heidrun“ brauchte sich aber niemand zu fürchten: Die Hobby-Wikinger haben sich schlicht nach Odins Ziege benannt, die auf dem goldenen Dach von Walhalla wohnt und die Metversorgung der rauschebärtigen Kriegerhelden unterstützt…


Der Wohnturm dominert Burg Olbrück / Foto: Wikipedia / Wolkenkratzer / CC-BY-SA 3.0
Luftbild von Burg Olbrück / Foto: Wikipedia / Wolkenkratzer / CC-BY-SA 3.0

Die Gruppe aus elf Wikingerinnen und Wikingern feierte ihr 19-jähriges Bestehen auf dem weitläufigen Burggelände. Ansonsten sind die Darsteller bei Museumsaktionen, Mittelaltermärkten und „Wikingerschlachten“ in Deutschland und den nördlichen Nachbarländern dabei.

Mit Schild, Speer und Schwertern bewaffnet, planten die Krieger, sich am Fuß der Burg „gnadenlos spannende Schwertkämpfe zu liefern“. Die Wikinger-Damen brachten den Besuchern derweil historisches Handwerk näher, etwa Brettchenweben, Nadelbinden, Sticken, Schnitzen und die Lederverarbeitung. Das Wetter spielte glücklicherweise mit.

Die Burgruine nahe des Klosters Maria Laach ist aber auch sehenswert, wenn gerade keine Wikinger zu Gast sind. Die Anlage wird von einem 34 Meter hohen, hell verputzten Hauptturm aus der Zeit um 1350 beherrscht. Seine bis zu fünf Meter dicken Mauern haben allen Zeitläuften widerstanden.




Wikinger lagern auf dem Gelände von Burg Olbrück / Foto: Verbandsgemeinde Brohltal
Wikinger lagern auf dem Gelände von Burg Olbrück / Foto: Verbandsgemeinde Brohltal
Allein schon für dieses Trumm lohnt sich der Besuch. Von oben kann man bei gutem Wetter sogar den Kölner Dom sehen.

Die Burg war jahrhundertelang eine sogenannte Ganerbenburg. Das heißt, jede Menge Erben wachten eifersüchtig über ihren Mini-Anteil an der Anlage.

Das Durcheinander endete erst 1555 mit der Übernahme der Burg durch die Familie Waldbott von Bassenheim. 1689 wurde sie von französischen Truppen im Pfälzischen Erbfolgekrieg weitgehend zerstört.

Heute gehört die Burg dem Finanzberater Pavol Pavlovic. Die Verbandsgemeinde Brohltal hat sie gepachtet. Das Burggelände kann seit 2001 besichtigt werden, was jährlich ca. 20.000 Besucher anzieht. Es gibt auch ein Restaurant.





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