Schloss Hugenpoet: Freiherr von Fürstenberg übernahm das Ruder



Herrenhaus von Schloss Hugenpoet / Foto: Burgerbe.de
Das Herrenhaus von Schloss Hugenpoet / Foto: Burgerbe.de
So ein herrschaftliches Schloss zu erhalten, ist eine verdammt teure Angelegenheit. Das Schlosshotel Hugenpoet (gesprochen „Hugenpoot“) in Essen-Kettwig ist nach diversen Turbulenzen jetzt auf gutem Weg, weiter Gäste in den historischen Mauern zu beherbergen.

Zum 1. Januar 2014 ist der Eigentümer des Schlosses, Maximilian Freiherr von Fürstenberg, auch Betreiber von Schlosshotel und Restaurant. Sechs Wochen nach dem Betreiberwechsel hat die WAZ ein Gespräch mit ihm geführt.

Fazit: Fürstenberg blickt optimistisch in die Zukunft, ein neues Konzept soll her, und die Gräfte (Wassergräben) werden ausgebaggert. Achso: Und ein zweites Restaurant soll öffnen, für Fine Dining. Fein.


Ich wünsche dem Team jedenfalls alles Gute. Das Schloss ist ein Schmuckstück des Ruhrgebiets und steckt voller Geschichte(n).

Schloss Hugenpoet: Die Parkseite
Schloss Hugenpoet: Die Parkseite
Zur Zeit Karls des Großen stand 300 Meter weiter südlich die Motte Nettelshof, die später zu einer Burg ausgebaut und 1478 durch den Herzog von Kleve zerstört wurde.

Das heutige, dreiflügelige Schloss ist ein Bau, der pünktlich zum Ende des Dreißigjährigen Kriegs begonnen wurde. Zuvor stand dort ein Schloss von 1509, das aber von hessischen Truppen derart schwer verwüstet worden war, dass es nur noch zum Abriss taugte.

Bauherren des neuen Schlosses waren Johann Wilhelm von Nesselrode zu Hugenpoet und seine Frau Anna von Winkelhausen. Es erwies sich als ein Mammutprojekt, das erst 1696 fertiggestellt wurde.



Schloss Hugenpoet spiegelt sich...
Schloss Hugenpoet spiegelt sich…
Den Nachkommen war der Erhalt des Schlosses am sumpfigen Ruhrufer dann jedoch viel zu teuer.

Das Anwesen verfiel und wurde 1831 von Freiherr Friedrich Leopold von Fürstenberg ersteigert.

Bei Wikipedia kann man dazu nachlesen: „Die Fürstenbergs ließen es zwischen 1844 und 1872 unter den Architekten August Lange und Heinrich Theodor Freyse im Stil der Neorenaissance ausbauen und modernisieren.

Während des Krieges übernahm hier die Wehrmacht das Kommando, anschließend diente das Haus Flüchtlingsfamilien als Unterkunft. Das Schlosshotel öffnete 1955.

Der WAZ-Artikel mit der etwas seltsamen Überschrift: „Schloss Hugenpoet will wieder nach den Sternen greifen“ ist nicht mehr online verfügbar.

Schlosshotel Hugenpoet
August-Thyssen-Straße 51
45219 Essen




Hier mal eine Schlossführung mit dem ehemaligen Hotelbetreiber im Video:


Größere Kartenansicht