„Hitlers U-Boot-Bunker“: Bunker Valentin in Bremen




Bau des Bunkers Valtentin 1944 / Bundesarchiv, Bild 185-10-05A / CC-BY-SA
Bau des Bunkers Valentin 1944 / Bundesarchiv, Bild 185-10-05A / CC-BY-SA

Radio Bremen hat eine Dokumentation über den Bremer U-Boot-Bunker Valentin in Auftrag gegeben. Herausgekommen ist ein spannendes und tragisches Stück Kriegsgeschichte:

Die alliierten Besatzungstruppen rückten ihm mit TNT zu Leibe, die Bundeswehr betrieb hier ein Materiallager und tilgte ihn buchstäblich von offiziellen Landkarten. Die Bremer wollten ihn am liebsten zuschütten: Lange Zeit wurde alles dafür getan, den Bunker Valentin in Bremen-Farge in Vergessenheit geraten zu lassen.

Die Geschichte des Bunkers und der Menschen, die dort als Zwangsarbeiter schufteten, erzählt die Radio- Bremen-Produktion aus der ARD-Reihe „Geheimnisvolle Orte“. Zurzeit ist die Bunker-Folge in der ARD-Mediothek online.

Eingang zum Bunker / Foto: Wikipedia / ich / CC BY-SA 3.0)
Eingang zum Bunker / Foto: Wikipedia / ich / CC BY-SA 3.0)

Der Bunker Valentin wurde ab 1943 auf Befehl von Hitler erbaut, um massenhaft U-Boote zu produzieren. Das Ziel war ein Boot alle zwei Tage. Der Bunker wurde mit soviel Beton errichtet, wie er auch für den Bau einer kleinen Stadt gereicht hätte, „ein Koloss totalitären Größenwahns“.

Tausende Zwangsarbeiter wurden hier eingesetzt. In der Dokumentation erzählen Überlebende von der harten Zeit auf der Baustelle und von den Grausamkeiten, die sie unter den Nazis zu erdulden hatten. Über 1000 Menschen, vor allem Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge, kamen auf der Baustelle ums Leben.

„Hitlers U-Boot Bunker“ beschäftigt sich außerdem mit dem Weg des Bunkers vom Rüstungsprojekt über das Dasein als NS-Schandfleck bis zur Gedenkstätte.



Innenansicht des Bunkers zur Weser hin / Foto: Wikipedia/Public Domain
Innenansicht des Bunkers zur Weser hin / Foto: Wikipedia/Public Domain

Nachdem die Bundeswehr, die dort lange ein Ersatzteillager betrieben hat, ausgezogen ist, soll der riesige Bunker nun nämlich innerhalb von fünf Jahren zum “Denkort” werden. Bund und Land Bremen stellen dafür zusammen 3,8 Millionen Euro zur Verfügung.

Die Dokumentation „Hitlers U-Boot Bunker“ ist ein Film der Bremedia-Produktion, gefördert mit Mitteln der Nordmedia Film- und Mediengesellschaft Niedersachsen/Bremen im Auftrag von Radio Bremen.

Nach einer ersten Ausstrahlung in der ARD am 10. Februar um 23.40 Uhr (ziemlich blöde Sendezeit, liebe ARD) wird er hoffentlich noch diverse Male wiederholt.

Weiterlesen:

Mehr zum Thema auf Spiegel-Online: „Bunker Valentin: Werft unter Stahlbeton

Dieser Text entspringt weitgehend einer Pressemitteilung der Bremer Senatspressestelle.

Hier einige Videobilder des Bunkers aus dem Jahr 2015:



2 Gedanken zu „„Hitlers U-Boot-Bunker“: Bunker Valentin in Bremen“

  1. Danke für den Artikel. Ich habe die Doku auch gesehen, und obwohl ich seit Jahren in Bremen wohne, bin ich noch nie beim Bunker gewesen und habe auch viel von dem, was da passiert ist, nicht gewusst.
    Und warum die ARD die Sendung zu nachtschlafener Zeit gesendet hat, hat sich mir auch nicht erschlossen.

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