Suche nach abgestürztem Schlossbesitzer Lam Kok: „Falsche Leiche“ gefunden





Die Polizei bei der Bergung des abgestürzten Hubschraubers

Makabere Überraschung bei der Suche nach dem chinesischen Milliardär Lam Kok. Polizisten entdeckten zwar nicht die Leiche des Unternehmers aus Fernost, aber die eines seit April vermissten Franzosen.

Lam Kok war am 20. Dezember 2013 bei einem Helikopter-Rundflug über seinen neuen Besitz, das Wein-Chataeu de la Rivière, abgestürzt. Kok hatte das Anwesen gerade für 30 Millionen Euro gekauft. Mit an Bord waren Vorbesitzer James Grégoire als Pilot, ein Übersetzer und Koks Sohn (12).

Kurz nach dem Absturz wurde der Sohn tot aus der Dordogne gezogen. Ein Großteil des Helikopter-Wracks (ein Robinson R44) konnte geborgen werden. Aber von Lam Kok, James Grégoire und dem Übersetzer fehlt weiter jede Spur.

Die Dordogne führt Hochwasser. Die starke Strömung behinderte die Bergungsarbeiten. Die jetzt entdeckte leiche wurde etwa 30 Kilometer vom Absturzort gefunden, teilten die Behörden mit.

Der "Figaro" berichtet über die Pläne des Milliardärs für Chateau de la Rivière / Bild: Screenshot
Der „Figaro“ berichtet über die Pläne des Milliardärs für Chateau de la Rivière / Bild: Screenshot

Die Polizei hat sich große Mühe gegeben, das Wrack des Robinson R44 in einem Stück zu bergen, um Aussagen zur Unfallursache zu machen. Ein 20 Kilometer langer Abschnitt der Dordogne wird zurzeit mit Sonargeräten auf Leichen hin untersucht.

Der Hubschrauber war auf dem Chateau-Gelände gestartet. Die Gattin des frischgebackenen Schlossbesitzers hatte sich aus Angst vor Flügen im Helikopter kurz zuvor entschieden, nicht an Bord zu gehen.

Das Schloss entstand 1577 auf den Überresten einer Burg aus den Zeiten Karls des Großen. Im 19. Jahrhundert wurde es unter Leitung des auf den historisierenden Wiederaufbau von Burgen spezialisierten Architekten Viollet-Le-Duc im Zeitgeschmack wieder errichtet.

Tragischer Zufall: James Grégoire hatte das Chateau mitsamt der 90 Hektar großen Weinberge im Jahr 2003 für 12,5 Millionen Euro gekauft, nachdem der Vorbesitzer Jean Leprince bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen war.

Lam Kok hatte große Pläne mit dem Chateau und wollte es zu einem Mekka für Luxus-Touristen mit Tee- und Weinverkostung machen. Im Hauptgebäude warten heute schon fünf equisite Räume auf Übernachtungsgäste. Doppelzimmer gibt es ab 151 Euro pro Nacht. Die Domäne erzeugt jährlich 350.000 Flaschen Chateau de la Rivière.

Es ist der zweite tragische Unfalltod eines Schlossherrn in diesem Jahr. Im September verunglückte der Besitzer von Schloss Drehsa (Sachsen), Freiherr von Salza, tödlich mit einem Aufsitzrasenmäher.

Hier geht es zu einem Artikel der Agentur afp (engl.) auf der seite der South China Mornung Post: „Body in France crash site surprises police searching for Chinese billionaire Kok Lam