Schloss Ehrenstein: Südflügel muss entkernt werden / Ministerpräsidentin am Brandort



Der Großbrand auf Schloss Ehrenstein richtete massive Schäden an / Screenshot Youtube
Der Großbrand auf Schloss Ehrenstein richtete massive Schäden an / Screenshot Youtube

Der Großbrand auf Schloss Ehrenstein vom 26. November hat derart schwere Schäden am Südflügel der Renaissance-Anlage angerichtet, das dieser nun wohl komplett entkernt werden müsse. Die Decken in den drei Stockwerken des Flügel seien zu stark beschädigt worden, sagte der Bauamtsleiter der Verwaltung gegenüber der Thüringer Allgemeinen. Der Schaden wird weiter auf etwa zehn Millionen Euro geschätzt.

Die obere Decke des Südflügels ist unter dem Druck vieler Tonnen Löschwasser eingebrochen und lastet auf der darunterliegenden. Diese ist bereits an zwei Stellen gebrochen. Ein Betreten dieser Ebene wäre auch für die Fachleute zu gefährlich.

Die Zwischendecken im Ostflügel waren im Zuge der Sanierung verstärkt worden. Das führte wohl dazu, dass sie dem Löschwasserdruck standhielten.

Heute hat sich Thüringens Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht in Ohrdruf über die Brandschäden auf Schloss Ehrenstein informiert. Sie hatte sich bereits kurz nach dem Brand für einen schnellen Wiederaufbau ausgeprochen. Die CDU-Politikerin traf am Nachmittag mit Landrat Konrad Gießmann, Bürgermeisterin Marion Hopf, Museumsleiter Peter Cramer und Einsatzleiter Norbert Böttner an der Unglückstelle zusammen.

Dabei werden die Landesmutter sicher auch an der Turmuhr vorbeikommen: Die ist bei vier Minuten vor zwölf Uhr stehengeblieben: Dem Zeitpunkt als die Flammen die Stromversorgung im Schloss kappten.

Das Feuer war bei Arbeiten im Dachstuhl ausgelöst worden. Dachdecker hatten versucht, vereiste Schindeln mit einem Gasbrenner aufzuheißen und dabei die hölzerne Dachkonstruktion in Brand gesetzt. Zwei Dahstühle wurden komplett zerstört. Kurios: Nach jahrelanger Sanierung war ursprünglich für den Brandtag die Abnahme der Anlage durch einen Bausachverständigen geplant gewesen.

Die Stadt Ohrdruf hat ein Spendenkonto zum Wiederaufbau und zur Unterstütztung der Familien, die im Schloss gewohnt haben, eingerichtet.

Links:
Thüringer Allgemeine: „Südflügel von Schloss Ehrenstein muss wohl komplett entkernt werden
Thüringer Allgemeine: „Dramatischer Reparaturbedarf an Schloss Ehrenstein in Ohrdruf
Eine gefühlvolle Reportage über die Schlossruine am zweiten Tag nach dem Brand und die jahrzehntelangen Bemühungen der Ohrdruger um „ihr Schloss“ ist ebenfalls in der Thüringer Allgemeinen erschienen. Lesenswert: „Der Rokokosaal im Schloss Ehrenstein ist jetzt ein Trockenraum