Burg Ludwigstein für Bünde gesperrt: Fördermittel fließen wieder



Burg Ludwigstein  Foto: Wikipedia / Hejkal / CC-BY-SA-2.0-DE
Burg Ludwigstein Foto: Wikipedia / Hejkal / CC-BY-SA-2.0-DE
Die wegen Vorwürfen zu angeblichen „rechten Umtrieben“ auf Burg Ludwigstein vom hessischen Sozialministerium eingefrorenen Landeszuschüsse für die bekannte Jugendburg fließen wieder.

Nach einem Termin der Burg-Leitung bei Landessozialminister Stefan Grüttner (CDU) meldete die Burg-Homepage: „Vertreter der Burg haben Vorwürfe entkräftet“.

Im Gegenzug dürfen zwölf Monate lang keine Besucher mehr in Bündischer Kluft auf die Burg kommen. Das hat die Mitgliederversammlung der Vereinigung Jugendburg Ludwigstein entschieden.

Das umstrittene Begegnungskonzept einer für alle politischen Richtungen „offenen Burg“ soll zudem neu definiert werden. Ziel soll die Konzeption eines „tragfähigen Konzepts über den Zugang der Bünde zur Burg“ sein. Außerdem wird ein Arbeitskreis gebildet.


Nach Gesprächen mit Vertretern der Jugendbildungsstätte Ludwigstein, der Stiftung und der Burgherberge Jugendburg Ludwigstein teilte Sozialminister Grüttner mit, dass die Burg auch unter Einholung externer Auskünfte über verschiedene Bünde überzeugend darlegen konnte, dass eine „rechte Milieubildung“ weder gefördert noch toleriert werde.

Darüber hinaus hätten die Gremien der Jugendburg Ludwigstein Schritte eingeleitet, um die Abgrenzung zu rechten Tendenzen zu untermauern und für eine „noch stärkere Sensibilisierung für das Thema zu sorgen“, so Grüttner.

Die nun beantragte Mitgliedschaft im „Beratungsnetzwerk Hessen und Mobile Intervention gegen Rechtsextremismus“ oder die Einrichtung eines gemeinsamen Arbeitskreises von Kritikern und Befürwortern der Burg seien Vertrauen schaffende Maßnahmen, so Grüttner weiter.

Grüttner betonte, dass es bei derart erheblichen Vorwürfen, die im Raum standen, geboten war, bis zur Klärung die Mittel einzufrieren. „Der Schutz der Kinder und Jugendlichen, die die Burg Ludwigstein besuchen, ist die oberste Richtschnur, an der wir uns orientieren“, so der Minister.

Aus diesem Grund werde das Hessische Sozialministerium die weitere Entwicklung aufmerksam verfolgen, so der Minister abschließend.

Das Vorgehen des Sozialministeriums war durch einen in Pfadfinderkreisen viel beachteten Artikel von Jesko Wrede im „Die Zeit“-Blog Störungsmelder bekannt geworden: „Eklat um rechte Umtriebe auf Burg Ludwigstein„.

Die örtliche Zeitung HNA hat die Position der Jugendburg-Leitung in mehreren Artikeln unterstützt. Jüngster Artikel der Zeitung: „Ludwigstein: „Verunsicherungen sind ausgeräumt“

Und hier gibt’s ein paar Videobilder von Burg Ludwigstein:





2 Gedanken zu „Burg Ludwigstein für Bünde gesperrt: Fördermittel fließen wieder“

  1. Meinem Vorredner MS stimme ich zu.

    Am Ludwigstein ist gar nichts geklärt, eher schon herrschen die „Omertà“ (Mauer des Schweigens), die empört tuende Wagenburgmentalität sowie eine sehr langfristig denkende, eiskalte Reflexionsabwehr.

    Lesetipp zum Ludwigsteinproblem, 2013 leider immer noch so aktuell wie 2009: Maik Baumgärtner, Jesko Wrede: „Wer trägt die schwarze Fahne dort… – Völkische und neurechte Gruppen im Fahrwasser der Bündischen Jugend heute“

  2. Da ist nichts ausgeräumt – es ist erstaunlich, dass die Verantwortlichen dem Treiben so lange zusahen und von selbst nichts dagegen unternommen haben.

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