Hansa-Flex-Chef Armerding kauft Burg Kipfenberg



Burg Kipfenberg war für 5,7 Millionen Euro zu haben. Foto: Wkipedia/KBWEi
Burg Kipfenberg war für 5,7 Millionen Euro zu haben. Foto: Wkipedia/KBWEi/CC BY 3.0 DE / Foto oben: Burgerbe.de

Der seit Monaten geplante Verkauf von Burg Kipfenberg in Oberbayern ist rechtskräftig. Der Käufer ist Thomas Armerding, Vorstandsvorsitzender des Bremer Hydraulik-Spezialisten Hansa-Flex AG (ca. 3000 Mitarbeiter).

Er wird die Burg zusammen mit Lebensgefährtin Fang Wang nutzen. Die bisherige Besitzerfamilie übergab ihm bereits den Schlüssel.

Im Ort ist man zufrieden, einen kapitalkräftigen Burgenfreund gefunden zu haben, der an der Nutzung ausdrücklich nichts ändern will.

Der Notarvertrag soll 60 Seiten umfassen und die künftige Nutzung detailliert regeln.

Kein Spielcasino auf der Burg

Die langjährigen Eigentümer hatten auch Angebote von Interessenten, die dort ein Spielkasino einrichten wollten, lehnten dies aber ab.

Wie hoch der Kaufpreis ist, wird nicht gesagt. Annonciert war die Anlage mit 5,7 Millionen Euro.


Die Vorburg, in der das Römer- und Bajuwarenmuseum untergebracht ist, bleibt erst einmal im Besitz der bisherigen Burgherrn-Familie Schuck.

Armerding war eigentlich auf der Suche nach einem Wochenendhaus und ist dann irgendwie an der schmucken Burg hängengeblieben.

Hinter dem Verkauf steckt eine Familiengeschichte: Als die Burg vor 25 Jahren günstig zum Verkauf stand, wollte die Gemeinde sie nicht haben. Statt dessen erwarb der Stuttgarter Unternehmer Peter Schuck die Mittelalter-Immobilie.

Er restaurierte die Burg liebevoll. In den Ferien ging’s mit Gattin und den zwei Söhnen zum Urlaub auf die Höhenburg. Doch 2009 starb Peter Schuck.

Burg Kipfenberg im Jahr 1815. Ölbild von Domenico Quaglio / Foto: Wikipedia/Public Domain
Burg Kipfenberg im Jahr 1815. Ölbild von Domenico Quaglio / Foto: Wikipedia/Public Domain

Die Familie nutzte die Anlage rund um den 16 Meter hohen Bergfried und den Hexenturm nach dem Tod des Vaters nicht mehr so intensiv wie früher und wollte sich von dem Gemäuer trennen.

Sie hatte dann den auf die Vermittlung von derartigen Denkmälern spezialisierten Burgenmakler Matthias Helzel eingeschaltet.

Kipfenbergs Bürgermeister hatte angekündigt an, dass die Marktgemeinde angesichts der Höhe des geforderten Preises von ihrem Vorkaufsrecht keinen Gebrauch machen werde.

Bleibt zu hoffen, dass Peter Schuck in Thomas Armerding einen würdigen Nachfolger als Burgherr finden wird. Von hier aus viel Glück dabei!

Und hier geht’s zum Artikel von Matthias Metzel im Donaukurier: „Es soll alles bleiben, wie es ist



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