Schloss Hogwarts-Modelle als Nerd-Spielzeug



Der Hype um die Harry-Potter-Filme spülte eine Unmenge an gruseligem Merchandising-Krimskrams in Kaufhäuser, Buch- und Spieleläden. Funktionslose Zauberstäbe im Sammler-Kästchen bekam man nach jedem neuen Film in allen Größen ebenso nachgeworfen wie die unsäglichen „Bertie Bott’s Bohnen aller Geschmacksrichtungen“.

Das ist aber alles nichts gegen das Modell von Schloss Hogwarts (Bezahlter Link zu Amazon) im Ausmaß eines mittleren Aquariums.

Das Miniatur-Zauberinternat (geschützt durch eine abschraubbare Plexiglashülle) hat inklusive der darunterliegenden Schublade für die Harry-Potter-DVDs/Blue Rays folgende Maße: Höhe ca. 37 cm, Breite ca. 38 cm, Tiefe ca. 31 cm. Der Staubfänger wiegt etwa fünf Kilo. Achso: Der Preis liegt bei 459 Euro. (Foto oben: Amazon)


Erschreckenderweise scheint sich das Hogwarts-Modell ziemlich gut verkauft zu haben. Bei Amazon ist nur noch eins auf Lager (vielleicht ist das natürlich auch ein raffinierter Marketing-Trick: Verknappung schürt ja die Nachfrage).

Das Modell von Hogwarts Castle ist recht detailfreudig. Das Schloss mit seine Türmchen, Zinnen und den sakralen gotischen Fassaden thront auf einem schroffen Felsen irgendwo in Schottland des J. K. Rowlings-Zauberer-Paralleluniversums (Wo Schloss Hogwarts genau liegen soll und wo für die Filme gedreht wurde, habe ich in mal in einem eigenen Artikel beschrieben).

Mich erinnert das Ganze noch am ehesten an das märchenhafte Hohenzollernschloss Sigmaringen an der Donau.



Das Schloss Hogwarts Modell aus Lego erzielt magische Preise
Das Schloss Hogwarts Modell aus Lego erzielt magische Preise / Bild: Amazon

Es ist natürlich nicht die einzige hochpreisige Hogwarts-Memorabilie. Lego hatte nach den Filmen ein Modell des Internats („4842 Hogwarts Castle“) im Angebot, das inzwischen unter Sammlern Mondpreise (bezahlter Amazon-Link) ab 344 Euro erzielt.

Hagrids Hütte aus Lego ist dagegen ein Schnäppchen: Nur 119 Euro in Mint Condition, gebraucht billiger.

Aber echte Nerds verachten bekanntlich Fertigbausätze. Konsumentenverblödender Kinderkram, sowas!

Für die Emerald City Comicon 2013 in Seattle hat Alice Finch aus 400.000 Steinen die komplette Hogwarts-Zauberschule inklusive der Innenräume nachgebaut. Bei der Berechnung der nötigen Menge half ein Programm.

Als besonders schwierig für die Modellbauerin erwiesen sich die Schlossbrücke und die spitzen Dächer der Türme. Finch ist Mitglied der Seattle Lego User Group, die außerdem ein Modell des „Herr der Ringe“-Auenlands und von „Bat Mans geheimer Höhle“ präsentierten.




Schlangen vor dem Schloss Hogwarts-Modell
Die Comicon-Besucher bildeten vor den Augen von „Wired“-Autorin Kelly-Knox lange Schlangen, um durch die Fenster in die Hogwarts-Modellräume zu schauen. Einer von Alice Finchs Lieblingsräumen ist übrigens der Saal, in dem „Verteidigung gegen die Dunklen Künste“ unterrichtet wird.

Der Bau hat zwölf Monate gedauert, vor Begin der Messe waren vier Helfer drei Stunden lang damit beschäftigt, das Modell auf die Tische zu platzieren. Das Ganze war Finchs Privatidee. Irgendwelche Förderungen seitens Lego gab es nicht. Beeindruckende Fotos vom „Lego Hogwarts“ sind auf Flickr zu sehen.

Hier geht’s zum „Wired“-Artikel über den Lego-Schlossbau: „Accio LEGO! Builder Alice Finch Shares the Secrets of Hogwarts

Und so sah der Aufbau des Hogwarts-Modells im Zeitraffer aus (das Video ist schon 193.000 Mal gesehen worden…):

PS: In „Originalgröße“ kann man Schloss Hogwarts inzwischen übrigens im Universal Orlando Resort im tropisch warmen Florida sehen und besuchen. Am besten in kurzen Hosen und mit ordentlich Sonnencreme versehen (mehr dazu steht bei Orlandoparks.de)…

Mehr zu Modellburgen hier im Blog:
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