Schloss Ricklingen: Wende im Millionen-Diebstahl?


Einbruch in Schloss Ricklingen: diese Bilder schoss eine Videokamera / Bild: Polizei
Einbruch in Schloss Ricklingen: diese Bilder schoss eine Videokamera / Bild: Polizei

Im Fall des Millionen-Diebstahls auf Schloss Ricklingen gibt es eine überraschende Wendung. Nach Informationen der „Bild“-Zeitung (keine zuverlässige Quelle, aber es ist keine andere online) ermittelt der Staatsanwalt inzwischen gegen den Schlossbesitzer wegen falscher Verdächtigung, Freiheitsberaubung und Betrug.

Seine von ihm beschuldigte Ex-Frau konnte offenbar den Verdacht zerstreuen, etwas mit dem Einbruch zu tun zu haben.
Hintergrund: Unbekannte Täter waren am 4. November 2012, zwischen 2.15 und 4.25 Uhr, in das privat genutzte Schloss Ricklingen bei Garbsen in der Nähe von Hannover eingebrochen. Sie erbeuteten nach Angaben des Schlossbesitzers Gegenstände im Wert von insgesamt 1,3 Millionen Euro. Das Ganze wurde ein ziemlich teurer Versicherungsfall.

Zwei der bei dem Einbruch gestohlenen Cartier-Uhren / Screenshot von der Seite der Polizei
Zwei der bei dem Einbruch gestohlenen Cartier-Uhren / Screenshot von der Seite der Polizei
Drei maskierte Einbrecher waren während der Tat von einer Videokamera aufgenommen worden. Der Einbruch war sogar den ZDF-Gangsterjägern von “Aktenzeichen XY Ungelöst” einen Beitrag wert.

Die Polizei hatte zunächst nach Hinweisen des Schlossherrn, eines bekannten Unternehmers, in Richtung der Ex-Frau ermittelt und den Scheinkauf einer teuren Cartier-Uhr im Wert von 75.000 Euro arrangiert.

Die sollte nach Angaben des Schlossbesitzers bei dem Einbruch aus einem der Safes des Schlosses gestohlen worden sein. Als die Frau die Uhr in ein Hannoveraner Restaurant mitbrachte, wurde sie verhaftet. Die Staatsanwaltschaft sah „dringenden Tatverdacht“.


Die "Bild" bringt die Neueste Wendung im Einbruch auf Schloss Ricklingen (Gesicht von mir unkenntlich gemacht) / Screenshot
Die „Bild“ bringt die neueste Wendung im Einbruch auf Schloss Ricklingen (Gesicht von mir unkenntlich gemacht) / Screenshot
Der Rechtsanwalt der Frau gab jedoch an, die Uhr gehöre nicht zum Diebesgut und sei der Frau bereits vor zwei Jahren überlassen worden. Das gelte auch für zwei antike Bücher, die bei einer Hausdurchsuchung gefunden worden waren.

Der Anwalt der Beschuldigten konnte ihre Aussage jedoch offenbar mit Fotos beweisen, die zeigten, dass sie die Uhren vor dem Einbruch sehr wohl getragen hatte.

Damit rückte der Schlossbesitzer in den Fokus der Ermittlungen, der sich gegenüber der Boulevardzeitung nicht äußern wollte.

Letzter Stand (November 2013): Bei einer Durchsuchung im Schloss soll die Polizei Teile der Beute gefunden haben. Laut „Bild“ sagt der Schlossbesitzer, er habe sie zurückgekauft. Alles ziemlich dubios.

Hier geht’s zu den Artikeln der „Bild“-Zeitung: „Wende im Schloss-Krimi von Garbsen. Staatsanwalt ermittelt gegen Millionär“ und der jüngste Beitrag zum „Millionenraub von Ricklingen“: „Verschwundener Schmuck im Schloss entdeckt