Schlossherr von Schloss Drehsa stirbt unter Rasenmäher



Der tödliche Unfall passierte bei Mäharbeiten / Foto: Wikipedia/Rototom/CC-BY-SA-3.0-migrated
Der tödliche Unfall passierte bei Mäharbeiten / Foto: Wikipedia/Rototom/CC-BY-SA-3.0

Ein schrecklicher Unfall erschüttert die Oberlausitz: Beim Rasenmähen mit einem Aufsitzmäher ist der 35-jährige Eigentümer von Schloss Drehsa, ein Freiherr von Salza und Lichtenau, tödlich verunglückt.

Der Mäher war an einem Hang umgekippt, hatte sich überschlagen und den Gutsbesitzer unter sich begraben. Der Kopf des Schlossherrn geriet dabei in die Messer des noch laufenden Mähwerks. Der Freiherr erlitt tödliche Schnittverletzungen im Gesicht.

Die Polizei geht von einem tragischen Unglücksfall aus und schließt Fremdeinwirkung mittlerweile aus. Nachbarn fanden den umgestürzten Rasentraktor an einem Hang des Schlossgartens. Ein Notarzt konnte nur noch den Tod des Verunglückten feststellen, meldet die Polizei Sachsen. Der Unfall, der am 17. September 2013 passierte, machte damals bundesweit Schlagzeilen.



Der Adelige mit dem traditionsreichen Namen, ein promovierter Rechtsanwalt und Mitglied der Johanniter-Ritter, hatte das Gut in Weißenberg mit dem Stammschloss seiner Vorfahren im Jahr 2007 übernommen und umfangreiche Sanierungen begonnen.

Der Freiherr galt auch gegenüber Besuchern als sehr offen und erlaubte umstandslos Fotoaufnahmen der Gebäude von seinem Privatgelände aus.

Das heutige Schloss stammt aus dem späten 19. Jahrhundert und wurde 1911 umgebaut. Der damalige Gutsbesitzer, der Bankier Baron von Bleichröder ließ 1891 den ausgedehnten Park nach dem Vorbild eines englischen Landschaftsgartens anlegen. Die Enkelin des Bankier-Barons, Ellie von Bleichröder, später eine prominente Insassin des KZ Theresienstadt, wurde auf Schloss Drehsa geboten.

„Ein Vorgängerbau existierte seit mindestens 1627“, heißt es bei Sachsens-Schlösser.de. Zu DDR-Zeiten diente das Schloss als Kinderheim. Wie es nun mit der Immobilie weitergeht, ist noch völlig unklar.

Mein Beileid an die Angehörigen.

Es wäre vielleicht einmal an der Zeit, über die Sicherheit dieser Rasentraktoren nachzudenken. Ein automatisches Abschalten der Klingen beim Umkippen hätte dem Freiherrn auf Gut Drehsa wohl das Leben gerettet.

Links zu Presseartikeln zum Unfall auf Schloss Drehsa:
Sächsische Zeitung: „Schlossherr von Rasentraktor getötet
Mitteldeutsche Zeitung: „Schlossherr stirbt bei Unfall mit Rasenmäher
Spiegel-Online: „Unfall am Hang: Schlossherr stirbt beim Rasenmähen
n-tv: „Tod beim Rasenmähen: Mähwerk überrollt Schlossherren
Lausitz News (inzwischen offline): „Drehsa – Freiherr durch Rasentraktor getötet“



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2 Gedanken zu „Schlossherr von Schloss Drehsa stirbt unter Rasenmäher“

  1. Das ist ja schrecklich! Man kann sich kaum vorstellen, was mit einem Rasentraktor alles passieren kann. Bei uns gibt es zum Glück keine so steilen Hänge.

  2. Hallo zusammen,

    leider wurde bezüglich des Schlosses in Drehsa nicht richtig recherchiert. Das Schloß diente zu DDR-Zeiten nicht als Heim für Tuberkulosekranke, sondern als Kinderheim.

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