Burg Hiltpoltstein: Architekt plant Seniorenwohnungen



Die markante Burg Hiltpoltstein in Oberfranken / Foto: Wikipedia / Alma / CC-BY-SA-3.0
Die markante Burg Hiltpoltstein in Oberfranken / Foto: Wikipedia / Alma / Burg Hiltpoltstein bei Forchheim ersteigert, die seit 2006 unter Zwangsverwaltung stand.

Jetzt soll ein neuer Abschnitt in der Geschichte des mittelalterlichen Gemäuers beginnen: Andersen plant in den beiden am Schlosshof liegenden Burggebäuden den Bau von zehn bis 15 behindertengerechten Seniorenwohnungen. Das meldet Nordbayern.de.

Die Wohnungen sollen dann für unter 3000 Euro pro Quadratmeter verkauft werden. Der Hof der auf einem Felsen über dem Ort gelegenen Burg soll durch Abriss eines Gebäudes geöffnet werden und einen Blick auf die fränkische Landschaft erlauben. Andersen will selbst Räume in einer oberen Etage nutzen. Dort muss allerdings erst ein Wasserschaden beseitigt werden.

Der Förderverein Burg Hiltpoltstein, der auch während der Zeit der Zwangsverwaltung immer wieder Veranstaltungen auf der Burg organisierte, soll dies auch weiter tun können.

Andersen wünscht sich eine kulturelle Veranstaltung pro Monat und lässt im Rosengarten eine kleine Theaterbühne anlegen (was natürlich die Altenwohnungen noch attraktiver macht…).

Beim Förderverein ist man erleichtert, dass die Anlage aus dem 11. Jahrhundert endlich einen neuen Besitzer hat, der sich kümmert.


Burg Hiltpoltstein / Foto: Wikipedia/Alma
Burg Hiltpoltstein / Foto: Wikipedia/Alma

Zuletzt war dank des Fördervereins am „Tag der Franken“ (6./7. Juli 2013) auf Burg Hiltpoltstein einiges los: Das Ensemble Hundshaupten präsentierte Laute(r) Ouvertüren, im Burghof gab’s die in der Region so beliebte Blasmusik – und natürlich Burgführungen (die gibt es ansonsten auch an jedem ersten Samstag im Monat).

Zur Sanierung der Burg sind nach Expertenschätzung rund drei Millionen Euro nötig. Architekt Andersen ist auf die Sanierung denkmalgeschützer Anwesen spezialisiert. In Nürnberg verwandelte der 64-Jährige die 1234 erstmals erwähnte Almosmühle in ein Schmuckstück mit Gewerberäumen.

Die Mühle war eines der sehr wenigen Gebäude der Kaiserstadt, das das Bombeninferno des Zweiten Weltkriegs unbeschadet überstanden hatte.

Zur Geschichte der Burg:
Burg Hilpoltstein wurde 1109 wurde erstmals urkundlich erwähnt. Im 12. Jahrhundert gehörte sie den Staufern. Nach dem tragischen Ende von deren Dynastie griff der Bayernherzog nach der Feste. Auch Kaiser Karl IV. war hier mal Burgbesitzer.  1503 kam die Burg zur Reichsstadt Nürnberg. Das hatte allerdings zur Folge, dass sie 1553 im Zweiten Markgrafenkrieg zerstört wurde (sieben Jahre später folgte der Wiederaufbau).

Die bis heute erhaltene dreiflügelige Anlage entstand 1595. Der Schlossturm wurde jedoch bereits 1611 nach einem Blitzschlag abgerissen. 1806 fiel die Burg an das nagelneue Königreich Bayern. Immerhin verhinderte dessen König Ludwig I. den im Jahr 1841 geplanten Abriss der Burg.

1966 ging die Burg in Privatbesitz über und wechselte mehrfach den Besitzer. Der vorherige Eigentümer war 2006 in Konkurs gegangen. Vier Versuche, das Gemäuer zu versteigern, waren seitdem fehlgeschlagen.

Und hier geht’s zum Artikel von Rolf Riedel in den Nordbayerischen Nachrichten zur neuesten Entwicklung: „Neues Leben in der alten Burg“ (nicht mehr online verfügbar)

PS: Eine Burg fast gleichen Namens (nur ein „t“ fehlt) gibt es übrigens in Mittelfranken: Burg Hilpolstein, wo auch das jährliche Mittelalterfest „Ritter, Barden, Beutelschneider“ mit einem großen Ritterturnier veranstaltet wird.