Schloss Türnich: Ein Wasserschloss kämpft gegen Bergschäden



Schloss Türnich / Fotos: Burgerbe.de
Schloss Türnich / Fotos: Burgerbe.de
Rund eine Million Euro hat die Deutsche Stiftung Denkmalschutz bislang in Schloss Türnich in Kerpen bei Köln investiert – doch weit größere Mittel sind nötig, um das Schlösschen zu retten und zu sanieren.

Problem: Das typische rheinische Wasserschloss mit der frisch renovierten Fassade steht in einem Gebiet, in dem für den Braunkohlentagebau der Grundwasserstand Anfang der 1970er Jahre künstlich abgesenkt wurde.

Dadurch wird der Boden instabil. Ein Gerüst muss das Schloss mittlerweile von innen stützen, sonst würde die Bausubstanz auseinanderbrechen. Das Schloss in Privatbesitz ist dadurch unbewohnbar.
Außerdem ist Schloss Thürnich ein Paradebeispiel dafür, wie verheehrend Wasserschäden wirken können. Die Stiftung Denkmalschutz lud daher jetzt zu einem Seminar „Exemplarische Bauschäden durch Feuchtigkeit“ ins Denkmal ein.

Die 25 teilnehmenden Architekten, Denkmalschützer und -besitzer  konnten sich die Folgen der Nässe (Schimmel. Salz in den Mauern) hautnah ansehen. Darüber berichtet der Kölner Stadt-Anzeiger.

Seit dem Frühjahr gibt es auf dem Schlossgelände ein Café
Seit dem Frühjahr gibt es auf dem Schlossgelände ein Café
Besonders arg sieht es in der der Elisabeth von Thüringen gewidmeten Schlosskapelle von 1895 aus. Dass Salze im Mauerwerk vorhanden seien, sei gar nicht so schlimm, betonte Dr. Rita Lennartz, Vorsitzende des Arbeitskreises „Rheinischer Verein für Denkmalschutz und Landschaftspflege vor Ort“ gegenüber der Zeitung. Das Problem sei, dass sie hin und her wanderten: „Das macht das Gebäude mürbe.“

Eine Bebauung gab es hier schon um das Jahr 900. Das heutige – im Krieg unbeschädigte – Schloss im Stil eines spätbarocken Herrenhauses ließ Freiherr Carl Ludwig von Rolshausen in der Zeit um 1750 bauen.

Der Türnicher Schlosspark ist durchgehend geöffnet. Es gibt auch ein Schlosscafé.

Im Oktober 2013 hat es ein betrunkener, junger Autofahrer (22) geschafft, das schmiedeeiserne Schlosstor zu rammen und schwer zu beschädigen.



Links:
Website von Schloss Türnich

Der Artikel von Britta Wonnemann im Kölner Stadt-Anzeiger „Schloss Türnich: Salze wandern durch die Mauern“ ist leider nicht mehr online verfügbar.