Nach Felssturz bei Burg Veldenstein: Kripo ermittelt



Ort des Felsabgangs: Burg Veldenstein in Neuhaus an der Pegnitz / Foto: Wikipedia/Xocolatl
Ort des Felsabgangs: Burg Veldenstein in Neuhaus an der Pegnitz / Foto: Wikipedia/Xocolatl
Nach dem schweren Felssturz unterhalb von Burg Veldenstein in der Fränkischen Schweiz ermittelt nun die Kriminalpolizei wegen des Verdachts auf Baugefährdung (Erläuterung siehe unten). Das meldet der Bayerische Rundfunk.

An der Burgmauer, von der Teile eingestürzt und auf eine Straße gefallen sind, hatten offenbar Sanierungsarbeiten stattgefunden. Ein Teil der Mauer war eingerüstet gewesen. Auch das Gerüst wurde weggerissen.

Ein Blick auf Fotos der Stelle, an der die rund 300 Tonnen schwere Gerölllawine abgegangen ist, lässt allerdings kaum den Verdacht aufkommen, dass das Unglück durch menschliches Versagen verursacht wurde.

Tonnenschwere Felsbrocken haben sich nach starken Regenfällen aus dem Hang des Burgbergs gelöst. Sie sind um 1.30 Uhr ins Tal gestürzt und blieben in der Ortsmitte von Neuhaus an der Pegnitz liegen. Dabei haben sie auch ein Haus und mehrere Autos beschädigt.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendwelche Sanierungsarbeiten an der Burgmauer etwas mit dieser Naturgewalt zu tun haben. Die Polizei muss bei einem noch so kleinen Anfangsverdacht ermitteln. Ich denke, das Verfahren wird schnell eingestellt werden.

Das zuständige Landratsamt hat inzwischen die Aufstellung von Spezialkameras bestätigt. Damit sollen Erdbewegungen beobachtet und weitere Felsstürze vorhergesagt werden, um Anwohner rechtzeitig zu warnen. Nach Angaben eines Geologen könnten weitere Felsabgänge drohen. Experten konnte die Abbruchkante noch nicht in Augenschein nehmen. Das soll nun am Montag passieren.

Durch die Lawine wurde nur mit viel Glück niemand verletzt: Der Bewohner des betroffenen Gebäudes war nicht zu Hause. 17 Nachbarn wurden evakuiert, Sie konnten angesichts der Gefahr weiterer Felsabgänge auch drei Tage nach dem Felsabgang noch nicht in ihre Häuser zurückkehren.

Burg Veldenstein war bis 2012 als Hotel genutzt worden.

Am 17. August 2013 soll auf dem Gelände ein Fränkisches Burgfestival mit den Bands Eisbrecher, Die apokalyptischen Reiter, Mono Inc. etc. stattfinden.

Fußnote
Der Tatbestand der Baugefährdung ist in Paragraf 319 Strafgesetzbuch geregelt:

„Wer bei der Planung, Leitung oder Ausführung eines Baues oder des Abbruchs eines Bauwerks gegen die allgemein anerkannten Regeln der Technik verstößt und dadurch Leib oder Leben eines anderen Menschen gefährdet, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.“

Da der Bayerische Rundfunk keine Links auf seine Videobeiträge zulässt, hier mal ein kurzer Beitrag von n-land.de: