„Das kleine Gespenst“ spukt auf Schloss Wernigerode



Schloss Wernigerode: Drehort für "Das kleine Gespenst" / Foto: Burgerbe.de
Schloss Wernigerode: Drehort für „Das kleine Gespenst“ / Foto: Burgerbe.de

Circa 19.000 erhaltene Burgen und Burgruinen gibt es in Deutschland. Wo verfilmt man da am besten Otfried Preußlers Kinderbuchklassiker „Das kleine Gespenst“, der auf der fiktiven Burg Eulenstein im gleichnamigen Städtchen spielt?

Das Filmteam hat sich für Schloss Wernigerode und die Fachwerkstadt Quedlinburg im Harz entschieden. Zwei Wochen lang wimmelte es im Juni 2012 auf der Burg von Schauspieler-Prominenz.

Premiere war am 7. November 2013, gut ein halbes Jahr nach dem Tod von Otfried Preußler (1923-2013). Mit im Film dabei sind unter anderem Anna Thalbach, Herbert Knaup und Uwe Ochsenknecht. Der kleine Geist wird nach den Dreharbeiten digital ins Bild eingefügt.



Und darum geht es:

Auf besagter Burg Eulenstein haust ein kleines Nachtgespenst, gespielt von Anna Thalbach. Tagsüber schläft es in einer Truhe auf dem Dachboden. Nachts wird halt gespukt. Nun würde das Gespenst schrecklich gerne die Welt einmal farbecht im strahlenden Sonnenlicht sehen. Doch alle Versuche scheitern.

Buchcover von "Das kleine Gespenst"
Buchcover von „Das kleine Gespenst“ / Bild: Amazon

Doch dann macht der kleine Karl (Jonas Holdenrieder) mit seiner Klasse eine Nachtwanderung durch das historische Gemäuer und trifft auf das Gespenst. Natürlich will ihm das niemand glauben, auch nicht seine besten Freunde, gespielt von Emily Kusche und Nico Hartung.

Dummerweise hat das Gespenst nach der Begegnung ein ernstes Problem: Es wacht schon am Mittag auf, wird durch die Sonnenstrahlen schwarz und versetzt den Ort durch sein unverhofftes Auftauchen in Angst und Schrecken. Da ist guter Rat teuer.

Viele seiner Erzählstoffe brachte Otfried Preußler übrigens aus der böhmischen Heimat um Reichenberg mit. Einen Großteil der Geschichten erfuhr er von seiner Großmutter Dora, die viele alte Volkssagen kannte und sie gern weitererzählte.

Preußler bezeichnete das „Geschichtenbuch“ seiner Großmutter, das gar nicht als gedrucktes Werk existierte, trotzdem als das wichtigste seines Lebens.




Eine Burg Eulenstein gibt es meines Wissens nicht, aber vielleicht stand ja das schlesische Eulengebirge bei der Geschichte Pate? Dort findet sich zum Beispiel Schloss Fürstenstein, das zur Nazizeit als „Führerhauptquartier“ ausgebaut wurden war (das sogenannte Projekt Riese)…

Schloss Wernigerode war schon zu DDR-Zeiten ein beliebter Drehort. 1975 entstanden hier Szenen für eine russische Version von Baron Münchhausen (Eine Mosfilm-Produktion). Die Defa drehte dort 1978 fürs DDR-TV „Schneeweißchen und Rosenrot“. Nach der Wende zog es auch Teeniestar Scooter auf den Schlossberg, der 2009 einen Hintergrund für ein Musikvideo brauchte.

2008 wurde auf dem Schlossgelände für den Jugendfilm „Das Morphus-Geheimnis“, der auch auf der Burg Premiere feierte, und für „Plötzlich Millionär“ (mit Uwe Steimle und Jürgen Tarrach) gedreht.

Bilder der Wernigeroder Dreharbeiten gibt es leider nicht.

Aber hier ist der Trailer zum Film:

Mehr zur Suche nach Schlossgespenstern hier im Blog:
Geisterjäger auf Schloss Bückeburg
US-Geisterjäger auf Burg Frankenstein
Klopfende Geister unter Schloss Edinburgh
Wie das Rodensteiner Geisterheer die Behörden auf den Plan rief
Auf der Jagd nach hessischen Schlossgeistern



Ein Gedanke zu „„Das kleine Gespenst“ spukt auf Schloss Wernigerode“

Kommentare sind geschlossen.