Brand auf Burg Winnenthal 2013: Sieben Verletzte

Burg Hausw Winnenthal in Xanten-Birten / Foto: Wikipedia/Xantener
Burg Haus Winnenthal in Xanten-Birten / Foto: Wikipedia/Xantener

Auf einer der ältesten erhaltenen Wasserburgen des Niederrheins, Burg Winnenthal in Xanten-Birten, ist ein Feuer ausgebrochen. Die Burg wird als Seniorenheim genutzt: Drei Senioren, ein Pfleger und ein Polizist wurden verletzt. Das Feuer brach um 0.30 Uhr im ersten Stock des Südwestflügels der (wiederaufgebauten) mittelalterlichen Anlage aus.

Nach Ermittlungen der Kripo ist offenbar eine Zigarette Ursache des Brands. Ein Bewohner habe verbotenerweise geraucht und dabei versehentlich das Feuer entfacht.




Der Mann versuchte noch, es zu löschen und konnte sich, als das nicht gelang, unverletzt retten. Die Heimleitung evakuierte die 26 Senioren der Etage. Eine 85-Jährige soll bei der Evakuierung Brandverletzungen am Arm erlitten haben, berichtet das Portal „Der Westen“. In Medienberichten ist inzwischen von sieben Verletzten die Rede. Der Sachschaden soll bei 250.000 Euro liegen.

Burg Winnenthal (entstanden Anfang des 14. Jahrhunderts) lag im Grenzland zwischen Kleve und Kurköln. Mit dem Bau wollten sich die Herzöge von Kleve gegen den Einfall räuberischer Kölner wappnen. Die Burg galt als sicher und bald auch als repräsentativ.

Herzog Adolf II. wies sie 1440 seinem Sohn Johann und dessen Frau Elisabeth von Burgung als Wohnsitz zu, die sie weiter ausbauten. Ab der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts bis 1789 blieb die Anlage als Lehen im Besitz der Familie von Wylich.

Burg Winnenthal (Winnendaal) 1746 noch mit Barock-Turmhaube / Foto: Wikipedia/Public domain
Burg Winnenthal (Winnendaal) 1746 noch mit Barock-Turmhaube / Foto: Wikipedia/Public domain

In den Jahren nach der napoleonischen Herrschaft errichtete Karl Kasimir von Reichmeister einen dreiflügeligen Wirtschaftshof in Hufeisenform. Die verfallene Burg störte jetzt bei der Bewirtschaftung des Guts.

Um 1840 wurde daher der östliche Teil der Kernburg mit Ostturm und Schlosskapelle abgerissen. Von Denkmalschutz hielt man damals am Niederrhein noch nicht viel.

Im Zweiten Weltkrieg folgten dann 1945 schwere Zerstörungen. Vom verbliebenen Nordwestflügel der Hauptburg standen nach dem Krieg nur noch die Außenmauern.

Beim Wiederaufbau verzichtete man auf ein markantes Detail: Die  schiefergedeckte Barockhaube des Nordturms wurde durch ein Pyramidendach ersetzt. Schade, denn kunstvolle Barockhauben wie auf Gut Dyckhof in Meerbusch sind ein weithin sichtbares Wahrzeichen.

Die aufwändige Restaurierung und Neugestaltung vor Einzug der Seniorenresidenz wurde 1996 abgeschlossen. Heute verfügt das Heim über 173 Betten.