Deutschlandfunk über Schloss Vaux le Vicomte



Schloss Vaux-le-Vicomte bei Melun in der Nähe von Paris / Foto: Wikipedia/Jebulon
Schloss Vaux-le-Vicomte bei Melun in der Nähe von Paris / Foto: Wikipedia/Jebulon/CC-BY-SA 3.0

Der Deutschlandfunk schaut ja manchmal auch über die Grenzen. Und auch gerne mal ins schlösser- und burgenreiche Frankreich. Gerade stolpere ich über eine Sendung aus der Reihe Sonntagsspaziergänge mit dem Titel „Wo der Sonnenkönig vor Neid erblasste“. Es geht um das Schloss Vaux-le-Vicomte im Südosten von Paris.

Einmal im Jahr sind die Besucher aufgefordert, im Rokkoko-Outfit auf dem Schloss zu erscheinen. Eigentlich eher ein Thema für eine Arte-Doku – aber auch fürs Radio sehr gut umgesetzt.

Nicolas Fouquet, architektonisch äußerst anspruchsvoller Finanzminister von Louis XIV., ließ hier von 18.000 Arbeitern ein „revolutionäres“ Prachtschloss hochziehen – auch ein Vorbild für Schloss Versailles. Zwei benachbarte Dörfer, die der Bauwut im Weg waren, ließ er kurzerhand abreißen.

Um den Garten kümmerte sich kein Geringerer als André Le Nôtre, späterer Gartenbauarchitekt von Schloss Versailles.

Das Ganze ging nicht gut für den reichen Bauherrn aus. Drei Wochen nach der Einweihung, 1661 mit einem der eindrucksvollsten Feste des 17. Jahrhunderts, ließ der Sonnenkönig seinen Minister Fouquet durch Musketier D’Artagnan verhaften, da er ihm zu mächtig werden drohte.

Vaux le Vicomte wurde versiegelt und fiel erst wieder nach Fouquets Tod an dessen Witwe. Der Sonnenkönig vergnügte sich derweil auf Versailles.

Das Schloss diente später als Filmkulisse, unter anderem drehte Sophia Coppola hier für den Streifen „Marie Antoinette“.