Burg Loch: Wie Bayern eine Höhlenburg verfallen lässt



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Südseite des Bergfrieds 1990 (Foto: Wikipedia/Rainer Kunze/CC-BY-SA-3.0)

Burgen, die um natürliche Höhlen gebaut wurden, sind schon etwas Ungewöhnliches. Ein Beispiel dafür ist die Burgruine Loch in der Oberpfalz, deren Schicksal die Süddeutsche Zeitung 2008 einen längeren Artikel widmete, Überschrift: „Burg ohne Herrn. In Loch bei Regensburg verfällt ein Denkmal“.

Hintergrund ist, dass die Anlage immer weiter verfällt und die privaten Besitzer ihren Besitz inzwischen aufgegeben haben. Der Erhalt der Ruine war einfach zu teuer. Da Gemeinde und Freistaat Bayern aktuell keine Mittel zum Erhalt des Denkmals bereitstellen wollen, gründet sich in diesen Tagen ein privater Förderverein. Diesem sei viel Glück gewünscht!

Um das Entstehungsjahrhundert der Burg streiten sich die Historiker noch. Wahrscheinlich war sie Anfang des 13. Jahrhunderts fertig. Erstmals erwähnt wurde sie allerdings erst im 14ten. Die Familie der Rammelsburger ließ das Gemäuer errichten, um ein nahes Hammerwerk zu schützen. Also eine Art Standortsicherung. Das Hammerwerk war dann immerhin bis 1848 in Betrieb.


Die Höhlen (der größere Raum ist 12,5 x 7 Meter groß) wurden immer weiter ausgehauen, so dass sie schließlich zwei Stockwerke hoch waren. Vor dem Eingang erstreckte sich eine Ringmauer und der noch heute erhaltene, 22 Meter hohe Bergfried.

Außen, an die Felswand, schlossen sich weitere Gebäude an. Da man auch im Mittelalter keine kalten Höhlenwände mochte, wurden diese mir Holz verschalt. Das änderte natürlich nichts daran, dass es in der Höhlenburg reichlich duster, frisch und feucht gewesen sein muss. Steinzeit lässt grüßen. Nein, das war jetzt kein Wortspiel. Tatsächlich waren diese Höhlen schon während der Altsteinzeit bewohnt.

Das hatte zur Folge, dass es den Besitzern (nach dem Aussterben der Rammelsburger folgten die Sauerzapfs) im Jahr 1625 einfach reichte. Man zog lieber in ein nahe gelegenes Schloss. Seitdem steht die Anlage leer. Sie fiel später an das Kloster Karthaus-Prül und nach der Säkularisierung an den bayerischen Staat. Der interessierte sich schon im 19. Jahrhundert nicht für die Ruine und verkaufte sie schnell weiter.

Die letzten privaten Besitzer steckten in den 80er Jahren nach „einen Batzen Geld“ (so zitiert es die SZ) in die Sicherung der Ruine. Nun sind allerdings weitere Mittel nötig. Die Ruine, früher ein beliebtes Ausflugsziel, ist mittlerweile abgesperrt.

Die Rammelsburger haben dem Ort noch etwas anderes hinterlassen: Das 1550 von ihnen gegründete Brauhaus Eichhofener gibt es noch immer.

Link: Mehr zur Burg Loch auf der Seite „Tal der Schwarzen Laber

Zum aktuellen Stand (2016) schreibt die Mittelbayerische Zeitung: „Burg Loch: Zukunft ist weiter ungewiss“ (nicht mehr online verfügbar)




9 Gedanken zu „Burg Loch: Wie Bayern eine Höhlenburg verfallen lässt“

  1. Hallo Stanze,
    das Foto zeigt eine Tafel im Tower-Museum. Man darf da fotografieren. Aber ich weiß nicht, ob sich das Recht auch auf das Veröffentlichen der Fotos in Wiki und die Erlaubnis auf die Weiterverbreitung erstreckt. Das könnte dann theoretisch Ärger mit dem Menschen geben, der die Tafel designed hat. Ich würde sowas eher nicht in Wiki hochladen.

  2. @Jan
    Es handelt sich um das Bild „das Instrument im Einsatz“ (schwarz weiss, Foto einer Illustration?). Ideal wäre natürlich das originale Foto (also ohne resize gewesen), aber man nimmt was man kriegt, wenn man es kriegt. Ich kann das nur hochladen wenn an dem Bild oder Artikel steht, dass es eine Lizenz zwischen Public Domain und Gnu free documentation licence (die ich persönlich nicht mag) oder creative commons-by-sharealike ist. Was ist denn eigentlich das Motiv? Eine Erklärungstafel im Museum? Werke die über 100 Jahre alt sind sind public domain, allerdings nicht die Fotos davon.
    Wenn an dem Bild dransteht, dass du es freigibst, kann ich darauf in der Bildbeschreibung verlinken, wenn nicht, habe ich keinen Beweis, diese Diskussion ist nicht wirklich ein Beweis.
    Ich habe bis jetzt nur ein Bild auf Wikimedia Commons hochgeladen, rate mal warum. Das hat 2 volle Tage gedauert, bis ich die Entwickler eines freien Spieles dazu gebracht habe die Lizenzierung ihrer eigenen Werbescreenshots so zu ändern, dass ich den scheiss hochladen konnte.

    In diesem Fall ist es mir echt egal, weniger Arbeit ist ja auch was Gutes. Aber vielleicht kannst du dir jetzt denken wieso ich gefragt hab ob du solche Bilder freigeben kannst.
    cc by sa würde dir immer noch eine Namensnennung sichern.

  3. @Stanze
    Oh, das „Scavenger’s Daughter“-Bild kannst Du Dir gern runterziehen und bei Wiki einbauen. Skaterbilder aus den USA hab ich leider keine 😉

  4. Woher weiss ich denn welche Bilder ich bei dir finden würde? Und woher wissen andere das?
    Ich habe keine besonders guten Erfahrungen damit gemacht Leute nach Bildern zu fragen, nicht mal in Flickr, wo die Bilder immerhin klar lizenziert sind. Normal antworten die Leute nicht und deshalb klemmt man sich nach einer Weile auch das fragen.
    Ich hab mal in WP nach Scavenger’s daughter geguckt und die hatten ein Bild aber ich fand, das auf dem Bild „Das Instrument im Einsatz“ sehr anschaulich gezeigt wird wie das Ding funktionierte und das fehlt z.B. im WP Artikel (der allerdings auf englisch ist).
    Das ist jetzt nur ein Beispiel ich will nicht sagen, dass ich sofort an dem Artikel rumbasteln würde wenn du das Bild rausrückst, obwohl, wenn du es mir sagst würd ich es wahrscheinlich in den Artikel einbauen, ist ja nur ein Bild (auf englisch bin ich etwas scheu).
    Das Bild, das ich „unbedingt“ für meine WP Projekte bräuchte wäre ein Foto von einem amerikanischen Skater. In Amiland gibts aber keine Burgen. ^^
    Grüsse, stanze

  5. Hallo Stanze,
    nein, ich habe noch keine Bilder bei Wiki hochgeladen. Wer Fotos von mir haben will, kann gerne fragen. Ich schreibe auch zu jedem Bild, wo es her ist. Geht rechtlich ja gar nicht anders 😉

    Schöne Grüße
    Jan

  6. Da ist mir jetzt etwas ganz exotisches eingefallen. Du hast das Bild da oben ja aus Wikipedia (oder?), du machst aber auch ziemlich viele Fotos, hast du schonmal welche auf Wikimedia Commons hochgeladen? Das fiel mir so ein wegen der Fotos aus England (und weil ich ab und an verzweifelt nach freien Fotos suche).
    Gruss, stanze

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